innern reflektiert und gelangt, nachdem es auch von den kleinen innern
Spiegeln rechtwinkelig reflektiert wurde, in die
Augen
des Beobachters. Jedes
Auge
[* 2] erblickt in den kleinen
Spiegeln das von den großen
Spiegeln reflektierte
Bild der
Landschaft in
einer solchen perspektivischen
Projektion,
[* 3] wie sie von den beiden großen
Spiegeln aus erscheint.
Will man
das
Bild vergrößern, so kann man die Lichtstrahlen, ehe sie in die
Augen gelangen, auch noch durch kleine
Fernrohre gehen
lassen. Wie man mikroskopische
Bilder körperhaft erscheinen lassen kann, ist unter
Mikroskop,
[* 4] S. 602, angegeben worden.
(griech.), der Teil der
Stereometrie, welcher die
Durchschnitte der Oberflächen der
Körper behandelt, insbesondere
der sogen.
Steinschnitt, welcher bei Gewölbekonstruktionen in Anwendung kommt.
(griech.), das
Verfahren, von aus beweglichen
Lettern gesetzten Druckseiten vertiefte
Formen abzunehmen und vermittelst derselben erhöhte, den Satzseiten genau entsprechende Druckplatten zu gewinnen. Die
S. bietet sehr große Vorteile dar; ohne sie würde die
Schnellpresse
[* 6] bei weitem nicht ihren jetzigen hohen Wert erlangt haben,
und das Zeitungswesen hätte nicht annähernd seine gegenwärtige
Entwickelung gewinnen können. Die S.
ermöglicht jederzeit den
Druck neuer
Auflagen von den durch sie erzeugten
Platten; das Papierstereotypieverfahren bietet sogar
die Möglichkeit der
Aufbewahrung billiger
Matrizen, aus denen bei
BedarfPlatten gegossen werden können, reduziert somit ganz
außerordentlich die Anlagekosten für
Druckwerke.
Bei dem Stanhopeschen oder Gipsverfahren wird die Satzform in einem eisernen
Rahmen festgeschlossen (eingespannt) und leicht
geölt, worauf der
Gips
[* 15] als dünnflüssiger Brei über den Typensatz gegossen und mit
Bürste oder
Pinsel
gehörig eingearbeitet wird. Die Gipsmatrize erstarrt in 15-20
Minuten; sie wird dann abgehoben und in einen Trockenofen gebracht.
Der Guß geschieht in sargähnlichen eisernen verschließbaren
Pfannen. Auf den
Boden der
Pfanne wird zuerst eine abgedrehte
Eisenplatte gelegt, hierauf die erhitzte Gipsform mit der Bildfläche nach unten und nun der ebenfalls
abgedrehte Pfannendeckel, welcher an allen vier
Ecken abgestumpft ist, um dem
Metall den Einlauf zu gestatten.
Das Ganze wird durch einen
Bügel geschlossen
und mittels eines
Krans in den mit flüssigem
Metall versehenen Schmelzkessel
versenkt; nach erfolgtem Guß wird die
Pfanne aufgewunden und auf ein mit nassem
Kies angefülltes Kühlfaß
abgesetzt. Nach dem völligen Erstarren des Metalls wird die Stereotypplatte gerichtet, auf der Rückseite abgeebnet und
an den Rändern bestoßen. Bei dem von Daulé in
Paris um 1830 erfundenen Flaschenguß bleibt die Gipsmater in dem nach innen
mit einem
Vorstoß versehenen
Rahmen, welcher hinlänglich
groß ist, um noch
Raum für einen
Nachdruck gebenden
Anguß zu gewähren. Nach dem
Trocknen bringt man diesen Matrizenrahmen in die Gießflasche, die aus zwei abgeebneten Eisenplatten
besteht, von denen die der Bildfläche zugekehrte mit
Papier beklebt ist, um das
Metall beim Eingießen weniger abzuschrecken.
Beide
Platten sind unten durch ein
Scharnier verbunden und während des Gusses durch einen Schraubenbügel zusammengehalten.
Bei dem Papierstereotypieverfahren wird die
Matrize aus
Seiden- und Schreibpapier angefertigt; zwischen die einzelnen
Bogen
[* 16] kommen dünne, gleichmäßig ausgestrichene
Schichten eines Breies, der aus gekochter, mit
Schlämmkreide oder
Magnesia, wohl
auch mit
Asbest oder
China
[* 17]
Clay, versetzter Weizenstärke besteht. Auf die mit einem zarten
Pinsel oder auch
mittels einer mit
Flanell bezogenen
Walze leicht geölte Form wird dann das Matrizenpapier gelegt und entweder mit einer
Bürste
gleichmäßig in den Schriftsatz eingeklopft, oder die Form wird mit der
Matrize unter eine feststehende
Walze geschoben, mit
Filzen bedeckt und unter derselben durchgedreht; sodann schiebt man dieselbe mit der darauf befindlichen Papiermatrize
in eine erhitzte Trockenpresse und bedeckt sie reichlich mit
Filz und Fließpapier zum Aufsaugen der
Feuchtigkeit; schon nach
6-8
Minuten ist die
Matrize trocken und kann abgenommen werden.
Nachdem sie beschnitten, in größern, beimDruck weiß bleibenden
Stellen durch Hinterkleben von Pappstückchen
oder auch durch Ausfüllen mit einer aus in dünner Gummiarabikumlösung verrührter
Schlämmkreide erzeugten, leicht trocknenden
Masse verstärkt und ein Eingußstreifen angeklebt worden, kommt sie mit dem
Gesicht
[* 18] nach
oben in das Gießinstrument, das dem
beim Dauléschen
Verfahren gebräuchlichen sehr ähnlich ist; ein verstellbarer eiserner
Rahmen, Gießwinkel
genannt, hält sie glatt und gibt das
Maß ab für ihre
Dicke, und der Guß kann erfolgen.
Das Abschneiden des Angusses, das Anhobeln von
Facetten an den Rändern der
Platten geschieht in Zeitungsdruckereien mit eigens
dafür hergerichteten
Maschinen, wodurch eine große Betriebsbeschleunigung ermöglicht wird, so daß z. B.
in der
Londoner
»Times« bei deren Morgenausgabe die letzte Druckplatte innerhalb 8
Minuten, vom Empfang der Satzform seitens
des Stereotypeurs ab gerechnet, fertig gestellt werden kann. Für den
Kleinbetrieb der Buchdruckereien hat man die S. durch
Konstruktion kleiner, kompendiöser Stereotypie-Einrichtungen nutzbar gemacht; diese ermöglichen die Herstellung von
Platten bis zu einer gegebenen
Größe schon nach kurzer Übung bei geringen Anlagekosten.
Vgl. außer
den ältern Werken von
Camus (Par. 1802) und
Westreenen de Tiellandt
(Haag
[* 19] 1833): H.
Meyer, Handbuch der S. (Braunschw. 1838);
Isermann, Anleitung zum Stereotypengießen (Lpz. 1869);