völlig übereinstimmend sich drehender
Bürste aufgestellt; letztere teilt jeden aus der Leitung kommenden Stromstoß einem
der 20 mit den Kontaktplatten verbundenen
Elektromagnete mit, welcher sodann die Wiedergabe des entsprechenden Zeichens auf
dem Papierstreifen unter Zuhilfenahme einer Lokalbatterie durch eine einfache Druckvorrichtung herbeiführt. Nach jeder Zeichengebung
tritt ein 21.
Elektromagnet in Thätigkeit, dessen
Anker
[* 2] beim
Abfallen mittels eines Sperrrades den Papierstreifen
um die
Breite
[* 3] eines Zeichens vorschiebt.
Neuerdings hat Cassagnes die Anzahl der Kontaktplatten in der Verteilerscheibe vergrößert, um bei jedem
Umlauf mehr als
ein stenographisches Zeichen telegraphieren zu können; statt einer einzigen
Klaviatur
[* 4] treten dann 2 oder 3 gleichzeitig in
Thätigkeit, wobei auf jeder
Klaviatur ein andres
Telegramm übermittelt wird. Außerdem hat der Erfinder seinen Stenotelegraphen
noch zur automatischen Beförderung eingerichtet, indem er denselben mit einem mechanischen Lochapparat verbindet und den
gelochten
Streifen durch das Laufwerk der Verteilerscheibe hindurchgehen läßt, wobei eine Anzahl von Kontaktstiften durch
die
Löcher desStreifens die zum
Abdruck der Schriftzeichen dienenden
Ströme entsenden. Mit diesem
Apparat
sollen von
Paris
[* 5] aus
Versuche auf
Entfernungen zwischen 200 und 920 km angestellt und Leistungen von 12,000-24,000 Wörtern
in der
Stunde erreicht worden sein.
»Geschichte des preußischen
Staats« (Hamb. u. Gotha
[* 14] 1830-54, 5 Bde.)
und »Geschichte
Schlesiens« (Bresl. 1853, Bd.
1).
Auch besorgte er die Herausgabe der
»Scriptores rerum silesiacarum« (Bresl. 1835-1851, 5 Bde.)
und der
»Urkunden zur Geschichte
Breslaus im
Mittelalter« (das. 1845).
4) S.III. (IV.), ein Sizilier, folgte auf
Paul I. nach Absetzung des Gegenpapstes
Konstantin 768 und bestimmte, daß keiner,
der nicht durch alle niedern
Stufen der
Geistlichkeit bis zur
Würde eines Kardinaldiakonus gestiegen sei,
auf den päpstlichen
Stuhl erhoben werden sollte. Von dem Langobardenkönig
Desiderius bedrängt, suchte er bei den Frankenkönigen
Karl und
KarlmannHilfe. Er starb 772. -
5) S.IV. (V.), erst Diakonus zu
Rom, Nachfolger
Leos III. seit 816, krönte den
KaiserLudwig den
Frommen; starb 817. -
7) S.VI. (VII.) bestieg 896 den römischen
Stuhl, ließ den ausgegrabenen
Leichnam seines Vorgängers
Formosus in den
Tiber
werfen, wurde aber selbst schon 897 im Kerker erdrosselt. -
8)S.VII. (VIII.), ein
Römer, Nachfolger
Leos VI. seit 929, stand ganz unter dem Weiberregiment der
Theodora
und
Marozia; starb 931. -
9) S.VIII. (IX.), Verwandter des
KaisersOtto, folgte 939
Leo VII., ward aber von den
Römern gefangen gesetzt und starb 942. -
1) Martin, Stifter einer nach ihm benannten Sekte, geb. zu Stramberg in Mähren,
machte, seit 1810 Pfarrer der böhmischen Gemeinde in Dresden,
[* 35] hier, im Muldenthal und im Altenburgischen Propaganda für ein
starkgläubiges Altluthertum. Seine Veranstaltung von nächtlichen Erbauungs- und Erholungsstunden veranlaßte endlich die
Einleitung einer Untersuchung gegen ihn; er entzog sich jedoch derselben, indem er im Oktober 1838 sich
von Bremen
[* 36] mit 700 seiner Anhänger nach Amerika
[* 37] einschiffte, wo er bereits zu Wittenberg
[* 38] am Mississippi Ländereien hatte ankaufen
lassen. Er ließ sich dort zum Bischof ernennen, ward aber schon wegen Unzucht und Veruntreuung von seiner Gemeinde
abgesetzt und nach Illinois gebracht, wo er starb. Über S. und seine Sekte schrieben unter andern
v. Polenz (Dresd. 1840) und Vehse (das. 1842).
2) Heinrich von, Staatssekretär des deutschen Reichspostamtes, geb. zu Stolp
[* 39] in Pommern,
[* 40] trat 1848 in das Postfach
ein, wurde 1856 als Geheimer expedierender Sekretär
[* 41] ins Generalpostamt nach Berlin berufen, 1858 zum Postrat, 1865 zum
Geheimen Postrat und vortragenden Rat ernannt. In dieser Zeit war er in besonders hervorragender Weise auf dem Gebiet der internationalen
Postreform thätig, indem er denAbschluß von Postverträgen mit fast allen europäischen Staaten bewirkte.
Daneben fand er Gelegenheit, sich reiche Sprachkenntnisse zu erwerben und durch weite Reisen die internationalen
Kulturhebel des Postwesens näher kennen zu lernen. Nachdem S. 1866 und 1867 die Verhandlungen zur Beseitigung der Thurn und
Taxisschen Lehnspostwesens beendet und die taxissche Post durch einen Staatsvertrag vom an die KronePreußen
[* 42] übereignet
hatte, wurde er im April 1870 zum Generalpostdirektor und obersten Chef des Postwesens des Norddeutschen
Bundes ernannt.
Gleich in den ersten Monaten seiner Verwaltung trat die große Aufgabe der Entwickelung der deutschen Feldpost im deutsch-französischen
Krieg an ihn heran, welche von ihm in vollendeter Weise gelöst wurde. 1871 wurde S. zum kaiserlichen Generalpostdirektor, 1876 nach
erfolgter Verschmelzung der Telegraphenverwaltung mit der Post zum Generalpostmeister und 1879 zum Staatssekretär
des deutschen Reichspostamtes ernannt. Nach der Errichtung des Reichspostwesens begann S. das Werk des innern Ausbaues, welches
eine neue Epoche für das Postwesen eröffnete und die deutsche Reichspost zu mustergültiger Höhe erhoben hat. Er schuf eine
einheitliche Postgesetzgebung, führte den einheitlichen Tarif für Pakete durch, führte das von ihm
erfundene neue Verkehrsmittel der Postkarten ein, rief den Postanweisungs- und Postauftragsverkehr sowie die für den litterarischen
Verkehr wichtige Bücherpost ins Leben und führte eine Reihe erheblicher Erleichterungen bei Benutzung der Postanstalt ein.
Dann folgte 1875 die auf Stephans Veranlagung eingeleitete Vereinigung der Telegraphie mit der Reichspost,
welche zur Folge hatte, daß die Zahl der deutschen Telegraphenanstalten sich seitdem von 1700 auf 13,000 gehoben hat. Das
bedeutendste Werk Stephans aber war die Gründung¶