privatrechtlichen
Verkehr setzt die
S. in der
Regel einen Auftrag seitens der zu vertretenden
Person voraus (s.
Mandat). Handelt
es sich dagegen um die Vertretung eines öffentlichen Beamten, so wird der Stellvertreter oder
Vikar (s. d.) in der
Regel von der
vorgesetzten Dienstbehörde bestellt. Dem als Volksvertreter gewählten Beamten fallen die
Kosten der
S. nicht zur
Last. Die S. des deutschen
Reichskanzlers (Generalstellvertretung durch einen Vizekanzler oder Spezialvertretung
durch die
Chefs der
Reichsämter) ist durch
Reichsgesetz vom geordnet. Bei gekrönten Häuptern wird zwischen
S. und
Regentschaft unterschieden.
Letztere ist auf die Dauer berechnet und tritt kraft gesetzlicher Bestimmung
ein, während man unter S. die auf
Anordnung des Monarchen selbst eintretende vorübergehende Vertretung versteht.
militärische, früher Ableistung der
Dienstpflicht im Kriegsheer durch und für einen andern, wofür
der Stellvertreter
(Einsteher,
Remplaçant) eine meist gesetzlich geregelte Abfindungssumme erhielt.
Karl, lyr. Dichter, geb. zu
Elberfeld,
[* 5] widmete sich in einer Seidenweberei daselbst dem kaufmännischen
Beruf, zu
dem er auch nach einem kurzen
Versuch, als
Schauspieler eine künstlerische Zukunft zu gewinnen, zurückkehrte und
bis 1880 (in den letzten 30
Jahren als
Prokurist) thätig war. Seitdem lebt er in
Wiesbaden.
[* 6] S. gehört
als Dichter zu der kleinen
Gruppe der »Wupperthaler
Poeten«, welche im materiellen
Treiben ideale
Gesinnungen zu wecken und zu
erhalten bemüht waren und eine freisinnige und freudige Auffassung des Daseins dem trüben WupperthalerPietismus
entgegensetzten. Er veröffentlichte: »Gedichte« (Elberf. 1858, 3. Aufl.
1880);
hohe
Stäbe, an welchen in bestimmter
Höhe Trittklötze angebracht sind, auf denen man, sich an den
Stangen
selbst festhaltend, stehen und gehen kann. Sie sind ein gymnastisches Belustigungsmittel, während eine andre Art Stelzen,
die ungefähr eine
Ellehoch undoben so breit sind, daß sie an die Fußsohle festgeschnallt oder gebunden
werden können, besonders von den
Äquilibristen zum Stelzentanz benutzt werden. Beide
Arten sind übrigens in Marschländern
sehr gebräuchlich, um sumpfige oder überschwemmte
Stellen zu durchschreiten, namentlich im franz.
Departement des
Landes,
woselbst dieSchäfer sich den ganzen
Tag auf ihren S. bewegen. Zu
Namur
[* 9] fand früher alljährlich zum
Karneval
ein zweistündiger
Kampf zwischen zwei
Armeen auf S. statt.
Das
Gefieder ist am Hinterkopf zu einem Schopfe verlängert, oberseits hell aschgrau, am Hinterhals gräulichfahl, an den
Halsseiten u. Unterteilen schmutzig graugelb, Nackenschopf,
Schwingen,
Bürzel und Unterschenkel schwarz, die Steuerfedern
weiß, graubraun, schwarz, an der
Spitze wieder weiß; das
Auge
[* 12] ist graubraun, der
Schnabel dunkel hornfarben,
an der
Spitze schwarz,
Wachshaut und
Lauf gelb. Er bewohnt die steppenartigen
EbenenAfrikas vom
Kap bis 16° nördl.
Br., lebt
meist paarweise, läuft und fliegt vortrefflich und ist berühmt als Schlangenvertilger. Er nistet auf
Büschen oder
Bäumen
und legt 2-3 weiße oder rötlich getüpfelte
Eier,
[* 13] welche das Weibchen in sechs
Wochen ausbrütet. Die
Tötung des Stelzengeiers ist am
Kap streng verboten. In der Gefangenschaft hält er sich gut, wird auch recht zahm.
[* 1] kamen im 15. Jahrh., wie es scheint zuerst in
Spanien,
[* 14] auf, wo sich diese
Mode eine Zeitlang mit der der
Schnabelschuhe
[* 15] vereinigte.
Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. kam sie hier wieder in
Abnahme, wogegen sie erst jetzt in
England,
Italien
[* 16] und besonders in
Frankreich (unter dem
Namen patins) Verbreitung fand. Allerdings
gewannen sie im
Norden
[* 17] insofern praktische Bedeutung, als der Straßenschmutz zur Benutzung hölzerner Unterschuhe zwang,
die im
Haus abgelegt wurden. Sie wurde hier in dem
Maß übertrieben, daß man sie, nach Art eines förmlichen
Piedestals, bis zu 2
Fuß hoch trug und auch durch die
Farbe derselben die
Aufmerksamkeit zu erregen suchte. In
Deutschland
[* 18] fand
diese
Mode weniger Anklang. Trotz häufiger Verbote kam man, wenn auch in mäßigerer Anwendung, immer wieder
auf sie zurück S. die Abbildungen.
Franz, ausgezeichneter österreich. Dialektdichter, geb. zu
Großpiesenham bei
Ried in
Oberösterreich als der Sohn eines
Bauern, besuchte, für den geistlichen
Stand bestimmt, die Gymnasien
zu
Salzburg
[* 19] und
Graz
[* 20] und sollte im
Seminar zu
Linz
[* 21] die
Weihen empfangen, verließ aber, weltlich gesinnt,
das Berufsstudium und ging nach
Wien,
[* 22] wo er sich erst als
Jurist, dann als Malerakademiker versuchte, bis er sich einer wandernden
Schauspielertruppe anschloß. In dieser Laufbahn lernte er
SophieSchröder kennen, die ihn in der
Deklamation unterrichtete.
Nach
Auflösung der
Truppe kehrte der mehr als 30jährige Sohn, von der
Bäuerin-Mutter geholt, in die heimatliche
Hütte zurück, wo er nun seine zerstreuten Dialektgedichte ordnete und herausgab
(»Lieder in obderennsscher
Mundart«,
Wien 1836; 2. Aufl.
1844),
die einen durchschlagenden Erfolg hatten. Es folgten
»NeueGesänge«
(Wien 1841, 2. Aufl. 1844)
¶
mehr
von gleichem Wert nach, und nun gehörte S. ganz dem dichterischen Beruf an, indem er als wandernder Sänger, seine eignen
Gedichte vortrefflich vortragend, Österreich
[* 24] und Bayern
[* 25] jahrelang durchzog. Weiter veröffentlichte er drei BändeErzählungen
(»Prosa«, Regensb. 1845);