welches Werk später neubearbeitet unter dem
Titel: »Charakteristik der hauptsächlichsten
Typen des Sprachbaues« (das. 1860) erschien und sehr anregend gewirkt hat;
»Geschichte der Sprachwissenschaft
bei den Griechen und
Römern« (das. 1863);
»Die
Mande-Negersprachen, psychologisch und phonetisch betrachtet«
(das. 1867);
»Abriß der Sprachwissenschaft« (Bd.
1:
»Einleitung in die
Psychologie und Sprachwissenschaft«, 2. Aufl. 1881).
Von kleinern
Arbeiten sind zu nennen: »Die Sprachwissenschaft
W. v.
Humboldts und die Hegelsche
Philosophie« (Berl. 1848);
»Philologie, Geschichte und
Psychologie in ihren
gegenseitigen Beziehungen« (das. 1864);
»Gedächtnisrede auf W. v.
Humboldt« (das. 1867) u. a. Von einer Sammlung seiner
»KleinenSchriften« erschien der 1.
Band
[* 2] (Berl. 1880).
Mit
Lazarus gibt S. die
»Zeitschrift für
Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft«
(Berl. 1860 ff.) heraus, die von ihm namentlich kritische
Aufsätze enthält. Auch besorgte er eineAusgabe
der »Sprachwissenschaftlichen Werke W. von
Humboldts, mit Benutzung seines handschriftlichen
Nachlasses« (Berl. 1884). Seine
neueste Veröffentlichung ist »Allgemeine
Ethik« (Berl. 1885).
I. S. künstlicher
Steine. Die deutschen Normalziegel sind 25
cm lang, 12
cm breit und 6,5cm dick, wobei zwei Steinbreiten,
vermehrt um eine
Stoßfuge von 1
cm, einer Steinlänge gleich sind (2 × 12 + 1 = 25
cm). Man vermauert ganze
Steine, halbe
Steine
von der halben
Länge ganzer
Steine, Dreiviertelsteine (Dreiquartierstücke) von ¾ der
Länge ganzer
Steine
und
Riem- oder
Kopfstücke von der
halben
Breite
[* 5] und der vollen
Länge ganzer
Steine.
Steine, welche der
Länge nach parallel und
normal zur Mauerflucht liegen, heißen bez.
Läufer und Binder
(Strecker) und die aus solchen
Steinen hergestellten Mauerschichten
bez. Läuferschichten und Binderschichten (Streckerschichten). Man unterscheidet
folgende Hauptsteinverbände:
2) Der Blockverband
[* 1]
(Fig. 2-4) entsteht durch regelmäßige Abwechselung von Binder- und
Läuferschichten, wenn deren
Stoßfugen in der Mauerflucht um je ¼
Stein versetzt werden. In der
Ansicht bilden sich hierdurch
die durch Schraffierung
[* 6] (in
[* 1]
Fig. 2) hervorgehobenen, zusammenhängenden
Kreuze.
[* 1]
Fig. 2 zeigt eine 1
Stein
starke
Mauer, deren Abtreppung rechts durch je zwei
Stufen von ¾ und ¼
Stein, und deren
Verzahnung links durch Vor- oder Rücksprünge
von je ¼
Stein gebildet wird. Aus
[* 1]
Fig. 3 u. 4 ergeben sich die Blockverbände
für 1½
Stein u. 2
Steine starke
Mauern mit ihren natürlichen Abtreppungen rechts und
Verzahnungen links.
3) Der
Kreuzverband
[* 1]
(Fig. 5) entsteht aus dem Blockverband, wenn die
Stoßfugen der 3., 7., 11. etc. Läuferschicht in der
Mauerflucht um ½
Stein verschoben werden. In der
Ansicht bilden sich hierdurch die durch Schraffierung hervorgehobenen unzusammenhängenden
Kreuze, während die Abtreppung rechts durch
Stufen von je ¼
Stein und deren
Verzahnung links durch Vor-
oder Rücksprünge von je 2¼
Stein gebildet wird.
4) Der polnische oder gotische
Verband (Fig. 6 u. 7) entsteht, wenn in einer und derselben
SchichtLäufer und Binder abwechseln,
wobei sich in der
Ansicht das in
[* 1]
Fig. 6 durch Schraffierung hervorgehobene
Muster ergibt. Dieser
Verband
verstößt gegen die unter b) gegebene Hauptregel, indem stellenweise
Fuge auf
Fuge trifft.
[* 1]
Fig. 6 zeigt eine 1
Stein,
[* 1]
Fig. 7 eine
1½
Stein starke
Mauer, wobei diejenigen
Fugen, welche aufeinander treffen, markiert sind, mit ihren Abtreppungen rechts und
Verzahnungen links.
5) Der holländische
Verband (Fig. 8) vermeidet zwar den eben angegebenen Fehler des polnischen
Verbandes, findet aber trotzdem
nur beschränkte Verwendung. In der
Ansicht bildet
sich das in der
[* 7]
Figur durch Schraffierung hervorgehobene Muster, welche zugleich die Abtreppung links und die Verzahnung links
darstellt. Verbände für Pfeiler und Säulen
[* 8] aus künstlichen Steinen sowie für Ecken und Kreuzungen von Mauern sind mit deren
Stärke
[* 9] sehr verschieden und in den unten bezeichneten Werken mehr oder minder ausführlich dargestellt.
II. S. regelmäßig bearbeiteter natürlicher Steine. Bei schwächern Mauern wird dieser Verband dem in
[* 7]
Fig. 1 dargestellten
Schornsteinverband nachgebildet. Bei stärkern Mauern weicht man von dem Ziegelverband ab und zieht vor, nur Läufer von verschiedener
Breite zu verwenden
[* 7]
(Fig. 9 u. 10). Bei Mauerecken läßt man
die in beiden Figuren durch Schraffierung hervorgehobenen sogen. Flügelsteine in beide Mauern eingreifen,
um hierdurch den beiden Schenkeln der Ecke mehr Zusammenhang zu geben.
III. S. roh bearbeiteter natürlicher Steine. Da die Steine hierbei verwendet werden, wie sie aus dem Bruch kommen, und nur
mit dem Mauerhammer etwas zugerichtet werden, so kann von einem regelmäßigen S. nicht mehr die Rede
sein. Immerhin sucht man den Hauptregeln desselben möglichst zu entsprechen und möglichst ebene und horizontale Lagerfugen
wenigstens in gewissen, nicht zu hohen Schichten herzustellen, wobei man die Unebenheiten durch passende Steinstücke ausfüllt,
um das Aufeinandertreffen der Stoßfugen möglichst zu vermeiden.
IV. Gemischter S. Derselbe entsteht, wenn Bruchsteinmauern in den Außenflächen mit Quadern oder auch
Backsteinen oder Ziegelmauern mit Quadern verkleidet (verblendet) werden, weshalb dieses Mauerwerk auch Blendmauerwerk heißt.
Gewöhnlich wechseln hierbei Läufer und Binder der regelmäßigen Steine in einer und derselben Schicht miteinander ab, während
deren Zwischenräume durch Bruchsteine ausgefüllt werden.