der natürlichen
Steine benutzt werden. Hierher gehören außer den
Mauersteinen (s. d.) die
Kalkziegel
(Kalksandziegel), die
durch Mischen von
Kalkmilch mit
Sand zu einer plastischen
Masse,
Formen der letztern unter starkem
Druck und
Trocknen an freier
Luft dargestellt werden. Vorteilhaft taucht man sie vor völligem Erhärten in schwache Wasserglaslösung. Auch der
Zementguß muß zu den künstlichen
Steinen gerechnet werden. Sehr gute k. S. erhält man aus einer Mischung von Steinbrocken,
Zement und
Wasser, welche in
Formen gestampft wird.
Aus derartigem
Beton sind für Hafenbauten
Steine von 18
cbmInhalt dargestellt worden.
Cendrinsteine bestehen aus
Zement mit Kohlenstaub
oder
Asche; eine andre
Sorte aus gebranntem
Kalk und Steinkohlenasche, welche breiförmig zusammengestampft
werden, worauf man die
Masse in Ziegelform bringt und die
Steine nach dem
Trocknen in Wasserglaslösung taucht. Die englischen
Viktoriasteine werden aus kleinen Granitbruchstücken und
Zement geformt und nach 4
Tagen etwa 12
Stunden in Natronwasserglaslösung
gelegt.
Marmorartige und bei Zusatz von Quarzstückchen und
Eisenoxyd auch granitartige
Steine stellt Ransome dar,
indem er
Zement,
Kreide,
[* 2] feinen
Sand und
Infusorienerde mit Natronwasserglas zu einem dicken Brei anmacht, diesen in
Formen gießt,
die erhärtete
Masse wiederholt mit sehr starker Chlorcalciumlösung begießt, 3
Stunden hineinlegt und schließlich in
Wasser
bringt, um lösliche
Salze zu entfernen. Diese
Steine werden für solides
Mauerwerk, Trottoirplatten und
zu
Ornamenten sehr viel benutzt und sind polierbar.
Die Marmormosaik-Bodenbelegplatten von Oberalm bestehen aus Marmorabfällen, welche durch eine Mischung von
Zement und Marmorpulver
zu einer
Masse verbunden werden, die
man in eiserne
Formen preßt und nach dem Erhärten schleift und poliert.
In
Nordamerika
[* 3] finden Steinplatten aus Schieferpulver, mit geringem Zementzusatz gepreßt, ausgedehnte Verwendung. Der
Bietigheimer
künstliche
Sandstein besteht aus Sandkörnern, die durch ein gesintertes alkalisches
Silikat
(Feldspat, Glaspulver,
Thon) verbunden
sind. In
Dirschau
[* 4] mischt man 1 Teil
Thon mit 4 Teilen
Mergel (Wiesenkalk) im Thonschneider, zerschneidet den heraustretenden
Strang, brennt die
Steine im
Ringofen, mahlt sie mit 3
VolumenSand und wenig
Wasser in rotierenden
Trommeln,
setzt
Farbstoff zu und formt daraus
Steine unter dem
Dampfhammer.
[* 5]
Nach
Europa
[* 14] zurückgekehrt, veröffentlichte er als Ergebnis dieser
Reise: »Durch Zentralbrasilien« (Leipz.
1886). Eine zweite
Reise in dasselbe Gebiet trat S. im
Januar 1887 an; er untersuchte, durch den
Ausbruch der
Cholera am
Paraguay
[* 15] aufgehalten, die merkwürdigen Sambaquís in der
ProvinzSanta Catharina und traf 16. JuliCuyaba ein, von wo er
im
August aufbrach. Er erforschte im östlichen Quellgebiet des
Xingu eine
Reihe von
Stämmen, die noch in vorkolumbianischer
Steinzeit
[* 16] lebten, und kehrte im
August 1888 nach
Europa zurück.
Die letzten Lebensjahre verbrachte er, von schweren Körperleiden gequält, in der
Schweiz,
[* 19] wo er in Bern
[* 20] starb. Von
seinem Hauptwerk: »SystematischeEntwickelung der Abhängigkeit geometrischer Gestalten«, haben wir nur
den ersten Teil (Berl. 1832);
außerdem schrieb er noch: »Die geometrischen
Konstruktionen, ausgeführt mittels der geraden
Linie und
Eines festen
Kreises« (das. 1833).
Nach seinem
Tod erschienen seine »Vorlesungen über synthetische
Geometrie« (hrsg.
von
Geiser
[* 21] und
Schröter, Leipz. 1867, 2 Bde.; 2. Aufl.
1875-76),
und seine »Gesammelten Werke« (hrsg. von
Weierstraß, Berl. 1881-82, 2 Bde.).
(blaue
Mäler), die durch
Quetschung und
Entzündung der Hufsohle, namentlich in den Eckstrebenwinkeln bei
Pferden entstehenden roten, resp. geröteten
Flecke. Die
Ursachen der S. beruhen in abnormem
Druck auf die Sohlenschenkel durch
die übergewachsene
Horn- und Eckstrebenwand oder durch unzweckmäßigen
Beschlag. Am meisten wird das
Übel bei sonst gesunden
Hufen durch zu kurze
¶
mehr
Hufeisen
[* 29] veranlaßt. Bei länger anhaltendem und starkem Druck auf die Eckstrebenpartie der Hufe entsteht Eiterung (feuchte
oder eiternde S. im Gegensatz zu den trocknen S.). Die Behandlung wird durch zweckmäßige Beschneidung und Erweichung der Hufe
sowie durch Regelung des Hufbeschlags bewirkt. In letzterer Hinsicht bedient man sich meist eines langen
und starken oder eines geschlossenen oder auch eines Dreiviertelhufeisens. Die Entstehung von Eiter in einer Steingalle erfordert
eine frühzeitige Öffnung in dem Sohlenschenkel und Erweichung der Hufe durch Umschläge von schleimigen und fetthaltigen Mitteln.