Backen genügend klein gewählt ist, um ein Ausweichen der
Steine nach
oben auszuschließen, die Zerdrückung zur
Folge haben.
Bei rasch aufeinander folgender Wiederholung dieser
Schwingungen des
Backens c, hervorgerufen durch das Exzenter k, welches
auf der
Welle des
Schwungrades l sitzt, werden sonach die
oben aufgegebenen großen
Steine immer tiefer einsinken
und allmählich zu immer feinerm
Korn zerdrückt. Die
Maschine
[* 2] arbeitet demnach kontinuierlich, indem regelmäßig
oben aufgegeben
und unten abgezogen werden kann. Um die
Maschine selbst vor
Abnutzung zu schützen und gleichzeitig die Form des Backenquerschnitts
für verschiedenes
Material verschieden wählen zu können, sind die
Backen noch mit besondern Druckplatten
b d aus hart gegossenem
Gußeisen von wellenförmigem
Querschnitt versehen, welche nach
Bedarf ausgewechselt oder erneuert werden
können. Der Antrieb der
Maschine erfolgt durch
Riemenscheibe von einem
Dampf- oder
Wassermotor aus, und ein
Schwungrad l dient
zur Regulierung des
Widerstandes. Die S. von
Blake zerkleinerte in der
Stunde 200 Ztr. harten, körnigen
Granit zu brauchbarem Chausseematerial, wenn die Betriebsarbeit 5
Pferdekräften entsprach.
Gelb, s. v. w. chromsaurer
Baryt oder chromsaurer Kalikalk, welcher aus Chlorcalciumlösung durch chromsaures
Kali gefällt wird und einen schön gelben
Farbstoff bildet.
(LithodomuslithophagusCuv.),
Muschel aus der
Familie der
Miesmuscheln (Mytilidae), lebt an den
Ufern des
Mittelmeers
[* 13] in Felslöchern oder in Steinkorallen, in welche sie sich auf noch nicht sicher ermittelte
Weise einbohrt. Wahrscheinlich sondert sie einen kalkauflösenden Saft ab, da sie nicht wie die
Bohrmuschel (s. d.) sich durch
Feilen helfen kann. Die
Bohrlöcher sind innen völlig glatt. Besonders interessant ist ihr Vorkommen in den
Säulen des
[* 14] sogen.
Serapistempels von
Pozzuoli bei
Neapel.
[* 15] Sie nehmen dort eine scharf begrenzte, etwa 2 m hohe
Zone ein und beweisen so, daß
der
Tempel
[* 16] nach seiner
Erbauung eine geraume Zeit im
Wasser gestanden
haben muß.
Da er aber gegenwärtig wieder auf dem
Trocknen
steht, so hat man darin wahrscheinlich einBeispiel von
Senkung und
Hebung
[* 17] des Meeresbodens in vulkanischer
Gegend und zu historischer Zeit (weiteres s.
Hebung; vgl. indes
Brauns, Das
Problem des
Serapeums zu
Pozzuoli,
Halle
[* 18] 1888).
(Steinkultus), die dem gesamten
Heidentum der Vorzeit und Jetztwelt eigentümliche Verehrung erwählter
Steine, sei es roher oder behauener, und zwar als Fetisch,
Idol der
Gottheit oder als Opferstein. Die roheste
und ursprünglichste Form scheint diejenige zu sein, in welcher das Naturkind irgend einen beliebigen
Stein erwählt und zu
seinem Fetisch macht. Die
DakotaNordamerikas nehmen einen runden Kieselstein und bemalen ihn, dann reden sie ihn Großvater
an, bringen ihm
Opfer und bitten ihn, sie aus der
Gefahr zu erretten.
Die hochgefeierten Palladien der
Trojaner, Griechen und
Römer
[* 22] waren meistens solche vom
Himmel herabgefallene Göttergeschenke,
die namentlich im Kulte der
Kybele,
[* 23]
Minerva und des
Mars
[* 24] eine
Rolle spielten. Anderseits scheint bei einer
etwas höher gestiegenen religiösen
Bildung eine Art von Vermählung der
Gottheit mit einem bestimmten ihr errichteten
Altarstein,
Opfertisch oder
Idol angenommen worden zu sein, sei es, daß man, wie im alten
Ägypten,
[* 25] meinte, die
Gottheit nehme in dem
SteinWohnung, oder auch, indem der
Stein als uralte Opferstätte der
Väter den
Nimbus des nationalen Allerheiligsten eines
Volkes
oder
Stammes erwarb. So wurden einfache
Platten, Steinkegel, Opfertische etc. zu dem Ursymbol der Nationalgottheit, dem man
sich mit dem höchsten religiösen
Schauder näherte.
Hierher gehören: der schwarze
Stein vonPessinus, das berühmte konische
Idol der
Venus auf
Cypern,
[* 26] der
Stein,
welcher bei den böotischen
Festen als Vertreter des typischen
Eros
[* 27] die höchsten
Ehren genoß, der rohe
Stein zu Hyettos, welcher
»nach alter
Weise« den
Herakles
[* 28] darstellte, die 30
Steine, welche die Pharäaner in althergebrachter
Weise an
Stelle der
Götter verehrten, die rohen Steinaltäre zu
Bethel,
Garizim und
Jerusalem,
[* 29] der
Steinkreis von
Stonehenge (s. d.)
als vornehmstes
Beispiel der unzähligen, über die ganze
Alte Welt verbreiteten
Cromlechs (s. d.) etc.
Tacitus sagt, wo er von der
Verehrung der paphischen
Venus als Steinkegel spricht, die
Ursache ruhe im
Dunkel (ratio in obscuro); allein wir
werden kaum irre gehen, wenn wir in ihnen Überbleibsel aus einer rohern Urreligion suchen, die in dem philosophischer gewordenen
KultusAufnahme fanden, wie z. B. so vielfach Isisbilder in »schwarze
Madonnenbilder« umgewandelt worden sind. Durch die Beibehaltung des alten
Idols besiegelte die neue
Religion ihren
Frieden mit
der alten. Wir sehen ganz dasselbe bei dem heiligen
Stein in der
Kaaba (s. d.) zu
Mekka und an der heiligen
Steinplatte in der
MoscheeOmars zu
Jerusalem, die eben uralte heilige
Steine und Opferstätten der Araber und
Juden waren, vielleicht
seit
¶
mehr
Jahrtausenden vor dem Auftreten Mohammeds. Aber gerade der mystische Reiz, welcher in der Verehrung des rohen Naturidols liegt,
führte zu den tollsten Übertreibungen in dieser Kultusform. Theophrast schildert im 4. Jahrh.
v. Chr. den Typus des abergläubischen Griechen, der immer sein Salbfläschchen bei sich führt, um jedem heiligen Stein, dem er
auf der Straße begegnet, Öl aufzuträufeln, dann davor niederzufallen und ihn anzubeten, ehe er seines
Wegs weiter schreitet.
Die Kirchenväter (Arnobius, Tertullian u. a.) machen sich lustig über diesen Gebrauch der Heiden, Steine zu salben und anzubeten;
aber sie vergessen, daß dies eine gut biblische Sitte war, die auch Jakob, der Erzvater, bei jenem Stein
übte, der ihm als Kopfkissen gedient hatte. Noch Heliogabal brachte das schwarze Steinidol des syrischen Sonnengottes unter
großer Feierlichkeit nach Rom und errichtete ihm einen durch orientalische Pracht ausgezeichneten Dienst.