metallener Halbring mit
Platte
(Sohle) unter demselben, der an den Steigriemen, Strippen
von starkem
Leder, zu beiden Seiten des
Sattels herabhängt und zum
Einsetzen des
Fußes beim
Reiten dient. Bei den
Türken und
mehreren asiatischen Völkern ist die
Sohle so groß, daß die ganze Fußsohle darauf ruhen kann, und ersetzt mit ihren scharfen
Ecken die
Sporen. Die Alten kannten die S. nicht, die erst zur Zeit
Ottos I. aufgekommen zu sein scheinen.
- Auch heißt S. (stapes) eins der drei
Gehörknöchelchen (s.
Ohr,
[* 4] S. 349).
ein auf der fränk.
Terrasse ziemlich isoliert liegendes, nach W. sehr steil, nach O. ganz allmählich
abfallendes, mit reichen Nadelholzwaldungen bedecktes
Gebirge auf der
Grenze zwischen den bayrischen Regierungsbezirken
Ober-,
Mittel- und
Unterfranken, in dem westlich von
Bamberg
[* 7] befindlichen Mainwinkel zwischen
Eltmann,
Kitzingen
[* 8] und
Uffenheim gelegen,
bedeckt 440 qkm (8 QM.), erhebt sich in seinen höchsten
Spitzen, dem
Frankenberg und Hohenlandsberg (nördlich
von
Uffenheim), bis zu 512 und 505
m und gibt den
Flüssen Aurach und
Ebrach den Ursprung. Auf der Westseite bildet der
Schwan-
oder Schwabenberg (473 m) einen vorgeschobenen
Punkt.
Sie sind bisweilen sehr klein, in der
Harnblase des
Menschen kommen aber
Steine bis zu 500 g und darüber
vor, im
Darm von
PferdenKotsteine bis zu 5 kg. Sie finden sich einzeln oder zu mehreren, in der menschlichen
Gallenblase bis
zu 300; im letztern
Fall schleifen sie sich gegenseitig ab und gehen aus der meist rundlichen Form in polygonale, facettierte
Körper über. Sie hemmen die
Zirkulation der
Sekrete und bedingen
Katarrhe und
Verschwärungen, die meist
unter den lebhaftesten
Schmerzen in sogen.
Koliken verlaufen.
Werden sie nicht aufgelöst oder ausgestoßen, so werden sie nicht
selten die
Quelle
[* 11] lebensgefährlicher
Störungen und Veranlassung zu eingreifenden
Operationen.
2) Stadt in der niederösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Krems, an der
Donau, über welche eine
Brücke
[* 18] nach dem gegenüberliegenden
Mautern führt, mit
Krems durch eine Häuserreihe (»Und« genannt) zusammenhängend, hat
Schloßruinen, ein Zellengefängnis, eine große
Tabaks- und eine Holzwarenfabrik, bildet einen wichtigen Landungsplatz für
die Donauschiffahrt und zählt (1880) 4069 Einw., welche hauptsächlich
Weinbau betreiben. S. ist Sitz einer Finanzbezirksdirektion. -
3) Stadt in
Krain,
[* 19] am Feistritzfluß und an der
LokalbahnLaibach-S., Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
hat eine Kaltwasserheilanstalt, Franziskanerkloster, Schießpulverfabrik,
Thonwaren- und Zementfabrikation und (1880) 1963 Einw.
Über der Stadt erhebt sich die
Ruine Kleinfeste. Dabei eine sehenswerte dreigeschossige
Kirche. S. bildet den
Ausgangspunkt für die nördlich gelegenen
Steiner Alpen (s. d.). -
1)
Charlotte von, durch ihre Beziehung zu
Goethe der deutschen Litteraturgeschichte angehörig, geb. zu
Weimar,
[* 21] Tochter des
Hofmarschalls v. Schardt daselbst, vermählte sich als Hofdame der Herzogin
Amalia 1764 mit dem herzoglichen
Stallmeister
Friedrichv. S. Eine schwärmerische Verehrerin von
Goethe, lernte sie denselben im
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mehr
November 1775 zuerst persönlich kennen und wurde, wiewohl fast sieben Jahre älter als er und bereits Mutter von sieben Kindern,
von ihm bald glühend geliebt. Die Innigkeit des eigentümlichen Verhältnisses, das auf GoethesLeben und Dichten von großem
Einfluß war, litt später unter Charlottens wachsenden Ansprüchen und endete nach Goethes Rückkehr aus
Italien
[* 23] (1788) mit einem gewaltsamen Bruch, welcher sich in einer 1794 von Charlotte gedichteten Tragödie »Dido« (hrsg. von OttoVolger, Leipz. 1867) in peinlicher Weise kundgibt.
Erst nach vielen Jahren gestaltete sich zwischen beiden wieder ein gewisses Freundschaftsverhältnis, das bis zum Tode der
Frauv. S., die bereits 1793 Witwe geworden, dauerte. Sie starb in Weimar. Charlottens schönstes
Ehrendenkmal bleiben »GoethesBriefe an Frauv. S. aus den Jahren 1776-1820« (hrsg. von A. Schöll, Weim. 1848-51, 3 Bde.; 2. vervollständigte
Ausg. von Fielitz, Frankf. a. M. 1883-85, in welcher auch
»Dido« abgedruckt ist). Eine wertvolle Ergänzung haben dieselben erhalten durch die von
Goethe aus Italien an sie gerichteten, aber von ihm für die Ausarbeitung seiner »ItalienischenReise« zurückerbetenen Briefe,
die, bisher im Goetheschen Hausarchiv zu Weimar aufbewahrt, neuerdings durch die Goethe-Gesellschaft (Weim. 1886) veröffentlicht
wurden.
Vergeblich waren freilich seine Anstrengungen, den König zu einer kräftigen, würdigen Politik zu bewegen. Als er im Januar 1807 seinen
Eintritt in das neue Ministerium von der Umgestaltung der obersten Verwaltungsstellen und insbesondere von der Beseitigung
der Kabinettsregierung abhängig machte, erhielt er vom König in ungnädigster Weise
den Abschied. Nach
dem TilsiterFrieden (Juli 1807) berief ihn derselbe jedoch wieder zu sich, um ihm als erstem Minister das große Werk der Neugestaltung
des Staats zu übertragen.
Steins Plan war: das Volk wieder für die Teilnahme amStaat und seinen Zwecken zu beleben und an der Leitung
desselben zu beteiligen, die bisher unterdrückten Stände von den aus dem Mittelalter überkommenen Lasten und Fesseln zu befreien
und ein allgemeines freies Staatsbürgertum zu gründen. Die Weise, wie er diese Reform anstrebte, zeugt ebenso von seinem
echt deutschen Geist wie von tiefer staatsmännischer Einsicht. Im September 1807 übernahm er sein neues
Amt, und 9. Okt. erschien bereits das Edikt, den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums sowie die persönlichen
Verhältnisse des Grundeigentümers betreffend.
Ein andres Gesetz überließ den Domanialbauern ihr Land zu unumschränktem Grundeigentum. Seine Städteordnung vom bildet
noch jetzt die Grundlage der Rechtsverhältnisse der preußischen Städte. Damit das so in seinen Verhältnissen
und Rechten sittlich und geistig gehobene Volk auch das Bewußtsein seiner Kraft
[* 32] und Mut zur Abwerfung des Fremdenjochs gewinne,
unternahm S. darauf mit Scharnhorst die Herstellung einer volkstümlichen Wehrverfassung.
Aber kaum ein Jahr hatte S. als Minister gewaltet, als er durch einen Machtbefehl NapoleonsI., dem ein
aufgefangener Brief Steins an den Fürsten von Wittgenstein seine Hoffnung, bald das französische Joch abzuschütteln, verraten
hatte, seinen Abschied zu nehmen und 16. Dez. förmlich geächtet aus Preußen zu fliehen gezwungen wurde. Ehe er sein
Vaterland verließ, legte er die Grundsätze seiner Staatsverwaltung in einem Sendschreiben an die oberste
Verwaltungsbehörde nieder, welches unter der Bezeichnung »Steins politisches
Testament« weltgeschichtliche Bedeutung gewonnen hat.
Von der westfälischen Regierung gerichtlich verfolgt und seiner Güter beraubt, begab er sich nach Österreich, wo er abwechselnd
in Brünn,
[* 33] Troppau
[* 34] und zuletzt dauernd in Prag
[* 35] lebte. Als zu befürchten stand, daß seine Auslieferung gefordert
werden möchte, folgte er im Mai 1812 der Einladung des KaisersAlexander I. nach Petersburg.
[* 36] Auch von dort aus aber wußte
er durch seinen Einfluß auf den Kaiser sowie durch seine ausgedehnten Korrespondenzen und die Bildung einer russisch-deutschen
Legion die spätere nationale Erhebung gegen Napoleon I. vorzubereiten.
Nach der Katastrophe von 1812 kehrte er mit dem Kaiser nach Deutschland
[* 37] zurück und ward zum Vorsitzenden eines russisch-preußischen
Verwaltungsrats für die deutschen Angelegenheiten ernannt, doch sah er sich in seiner Thätigkeit in dieser Stellung vielfach
beengt. Als nach dem Sieg bei Leipzig
[* 38] eine Zentralkommission für die Verwaltung aller durch
die Truppen der Verbündeten besetzten Länder angeordnet worden war, übernahm S. den Vorsitz in derselben und erwarb sich
trotz der ihm von den einzelnen Regierungen in den Weg gelegten Hindernisse durch tüchtige Verwaltung im Innern und Aufstellung
zahlreicher Heerhaufen gegen den äußern Feind hohe Verdienste um das Gesamtvaterland. Die Zentralverwaltung
folgte dem Heer der Verbündeten bis nach Paris.
[* 39] Von dort kehrte S. im Juni 1814 nach Berlin zurück und begab sich im September
zum Kongreß nach Wien. Hier nahm er besonders an den Verhandlungen über die deutsche Frage teil. Dann zog er sich
ins Privatleben zurück. Den Sommer brachte er meist auf seinen Gütern in Nassau,
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