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Resonanzboden aufliegt, und über welche die Saiten gespannt sind. - An der ionischen Säule heißt S. der schmale Streifen zwischen den Kannelüren.
Resonanzboden aufliegt, und über welche die Saiten gespannt sind. - An der ionischen Säule heißt S. der schmale Streifen zwischen den Kannelüren.
(griech.), Geheimschrift. ^[= s. v. w. Chifferschrift (s. d.) und sympathetische Schrift.]
s. v. w. Ruderfüßer, ^[= # (Copepoda), ungemein formenreiche Ordnung niederer Krebstiere (Entomostraca). Die normalen, ...] s. Schwimmvögel. [* 2]
Hauptstadt der dän. Insel Möen (s. d.). ^[= dän. Insel an der südöstlichen Seite von Seeland, davon getrennt durch den Ulvsund sowie ...]
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 3] Kreis [* 4] Teltow, an der Linie Berlin-Magdeburg der Preußischen Staatsbahn und an der Dampfstraßenbahn S.-Schöneberg, hat eine schöne gotische evang. Kirche, ein Progymnasium, eine Blindenanstalt, ein Feierabendhaus für Lehrerinnen, ein Denkmal des Prinzen Friedrich Karl (auf der Maihöhe), bedeutende Gärtnerei, Seidenraupenzucht, Musterlandwirtschaft und (1885) 8501 meist evang. Einwohner.
s. v. w. Steigbügel;
Stegreifritter, Raubritter.
Aus dem S., eigentlich: ohne abzusteigen, dann s. v. w. ohne Vorbereitung;
daher Stegreifdichtung, s. v. w. Improvisation (s. d.).
s. Commedia dell' arte. ^[= (ital.), das einheimische Volkslustspiel der Italiener mit improvisierten ...]
Bolzen, gegen deren Ansätze plattenförmige Körper gepreßt werden können, so daß letztere durch die Bolzen in bestimmter Entfernung voneinander festgehalten werden.
Gut, s. Takelung. ^[= (Takelage, hierzu Tafel "Takelung"), die gesamte Vorrichtung zum Anbringen und Handhaben ...] [* 5]
(Kochflaschen), s. Kolben. ^[= # im Maschinenbau Körper, welche sich in einem Hohlraum (Cylinder, Stiefel), dicht anschließend, ...]
(Kleptomanie), s. Geisteskrankheiten, ^[= (Seelenstörungen, Gemütskrankheiten, Psychosen, psychische Krankheiten), diejenigen Krankheiten, ...] S. 35.
Anton, Erzbischof von München-Freising, geb. zu Wertingen in Schwaben, studierte in München [* 6] katholische Theologie, ward 1838 Kaplan, 1841 Domvikar in Augsburg, [* 7] 1844 geistlicher Rat u. Sekretär [* 8] des Bischofs von Augsburg, Peter v. Richarz, 1847 Domkapitular und 1873 Dompropst. In fast klösterlicher Zurückgezogenheit lebend, widmete sich S. ganz der Wissenschaft, namentlich der Kirchengeschichte; für seine Verdienste um diese verlieh ihm die theologische Fakultät in München 1870 die Doktorwürde.
Seine hauptsächlichsten Werke sind: »Friedrich, Graf von Zollern, Bischof von Augsburg, und Johann Geiler von Kaisersberg. Mit Briefen« (Augsb. 1854);
»Bischof Peter v. Richarz« (das. 1856);
»Das Bistum Augsburg, historisch und statistisch beschrieben« (das. 1861-87, Bd. 1-5).
Durch seine Gelehrsamkeit, Frömmigkeit und Milde für eine hohe kirchliche Würde besonders geeignet, ward er 1878 vom König nach dem Tod Scherrs zum Erzbischof von München-Freising ernannt.
Stadt, s. Steyr. ^[= Stadt mit eignem Statut in Oberösterreich, an der Mündung des Flusses S. in die Enns und an ...]
(ungar. Steierlak), Markt im ungar. Komitat Krassó-Szörény, an der Flügelbahn Jassenova-S., mit berühmtem Kohlen- und Eisensteinbergbau der Österreich.-Ungarischen Staatsbahn und (1881) 9239 deutschen Einwohnern.
In der Nähe das Eisenwerk Anina und der Bergwerksort Oravicza (s. d.).
[* 9] (hierzu Karte »Steiermark«),
österreich. Herzogtum, grenzt nördlich an Ober- und Niederösterreich, östlich an Ungarn, [* 10] westlich an Salzburg [* 11] und Kärnten, südlich an Krain [* 12] und Kroatien und umfaßt 22,355 qkm (405,99 QM.). Die Bodenbeschaffenheit veranlaßt eine natürliche Einteilung des Landes in das Hochgebirgsland von Obersteiermark, das fruchtbare Hügelland von Mittelsteiermark und das von Slowenen bewohnte Bergland von Untersteiermark. Das Land nimmt an allen Ketten der Ostalpen Anteil: am nördlichen Gebirgszug durch die zu den Salzkammergutalpen gehörigen Massivs des Dachsteins (2996 m), des Kammergebirges, des Totengebirges, des Grimming (2346 m), des Pyrgas (2244 m) und des Buchsteins (2224 m), alle nördlich von der Enns gelegen.
Südlich von dieser erheben sich zwischen Enns und Mur die eigentlichen Steirischen Alpen, [* 13] im westlichen Teil auch Niedere Tauern genannt, mit dem Hochgolling (2863 m), im östlichen Teil als Seckauer Alpen, welche noch weiter östlich in die Steirisch-Österreichischen Alpen übergehen, mit den Gruppen des Hochthor (2372 m), Hochschwab (2278 m) und Hochveitsch (1982 m), woran sich endlich der Semmeringberg und -Paß anschließen. Das Gebiet der S. zwischen der Mur und Drau wird von den Kärntnerisch-Steirischen Alpen erfüllt mit dem Eisenhut (2441 m) im äußersten Südwesten und dem Zirbitzkogel (2397 m), südlich von Judenburg.
Zwischen Lavant und Mur befinden sich die Stainzer Alpen mit der Koralpe (2141 m), deren östliche Fortsetzung, der Posruck und die weinreichen Windischen Bühel, sich zwischen Mur und Drau herabsenkt. Östlich von der Mur erheben sich die Fischbacher Alpen, welche nördlich mit dem Wechsel (1738 m) dem Semmering gegenübertreten, den Schöckel bei Graz [* 14] (1446 m) einschließen und nach O. gegen die Raab [* 15] hin in das Steirische Hügelland übergehen. Das Land in S. zwischen Drau und Save endlich gehört den Karawanken und Steiner Alpen (Grintouz 2559 m, Oistriza 2350 m) mit deren östlichen Fortsetzungen, dem Bachergebirge (1542 m), dem Bergland von Cilli und dem Matzelgebirge an der kroatischen Grenze, an. Größere Ebenen sind: das Grazer, Leibnitzer und Pettauer Feld.
Die wichtigsten Flüsse [* 16] sind: die Drau, welcher die Mur (mit der Mürz) zufließt, und die Save (mit dem Sann und der Sotla). Minder wichtig, weil nicht schiffbar, sind: die Enns (mit der Salza), die Raab (mit der Feistritz und Lafnitz) und die Traun, die aus den Abflüssen der Seen des steirischen Salzkammerguts, des Grundelsees, Altausseer Sees und Ödensees, entsteht. Außer diesen gibt es in S. nur kleine Gebirgsseen, z. B. den Leopoldsteiner See bei Eisenerz, den Erlafsee an der österreichischen Grenze.
Das Klima [* 17] ist nach der Bodenbeschaffenheit verschieden, rauher im Hochgebirge (Aussee +6° C.), günstiger im fruchtreichen Flachland (Cilli fast +10° C.). Unter den zahlreich vorkommenden Mineralquellen sind die Säuerlinge von Rohitsch und Gleichenberg, die Saline zu Aussee, die indifferenten Thermen von Tüffer, Römerbad, Neuhaus und Tobelbad sowie die Eisenquelle zu Einöd hervorzuheben. Andre Kurorte sind: St. Radegund und Frohnleiten mit Kaltwasserheilanstalten.
S. zählte Ende 1869: 1,137,990, Ende 1880: 1,213,597 Einw., so daß sich die Bevölkerung [* 18] im Durchschnitt jährlich um 0,58 Proz. vermehrte und auf 1 qkm 54 Einw. kommen. Ende 1887 wurde sie auf 1,261,006 Seelen berechnet. Der Nationalität nach sind 67 Proz. Deutsche [* 19] und 33 Proz. Slowenen (die Sprachgrenze läuft südlich von Eibiswald nach Spielfeld an der Mur, dann längs derselben; außerdem finden sich deutsche Sprachinseln im slowenischen Gebiet), der Religion nach größtenteils Katholiken (nur 9221 Protestanten und 1782 Israeliten).
Die produktive Bodenfläche beträgt im ganzen 93 Proz.; von derselben kommen auf Ackerland 20,26 Proz., auf Weinland 1,63, auf Wiesen 12,78, auf Weiden und Alpen 12,62, auf Wald 51,48 Proz., so daß unter allen Kronländern Österreichs S. verhältnismäßig das waldreichste ist. Die fruchtbarsten Teile des Herzogtums sind die Thäler, besonders das Mur- und das Mürzthal, und mit geringen Ausnahmen die Ebenen. Hauptprodukte sind: Hafer [* 20] (durchschnittlich 1,450,000 hl), Mais (1,220,000 hl), Roggen ¶
(Doppelseitige Farbtafel) ¶
(1,000,000 hl) und Weizen (815,000 hl); ferner Buchweizen (600,000 hl), Hirse, [* 23] Kartoffeln (1,640,000 hl), Futterrüben (3,150,000 metr. Ztr.), Kraut, Kürbisse, Klee, Heu; endlich von Handelspflanzen Flachs (30,000 metr. Ztr.), Hanf, Hopfen [* 24] und Weberkarden. Die Obstkultur ist noch sehr vernachlässigt, gutes Obst (Äpfel und Pfirsiche) kommt hauptsächlich nur in der Gegend von Marburg [* 25] vor. Die Weinkultur erstreckt sich von Mittelsteiermark über das ganze Unterland (Zentralpunkte: Luttenberg, Radkersburg, Gonobitz) und liefert gute Sorten (durchschnittlich 375,000 hl). Von großer Bedeutung ist die Viehzucht. [* 26] In ausgedehnterm Maß wird die Pferdezucht [* 27] nur in einzelnen Hauptthälern, so im Ennsthal, betrieben, wo das schwere norische Pferd [* 28] zu Hause ist.
Von Rinderrassen sind das Pusterwalder und Mürzthaler Vieh in Obersteiermark, die Mariahofer Rasse im mittlern und südlichen S. vertreten. Auf niedriger Stufe steht die Schafzucht, wogegen Schweine [* 29] sehr stark gezüchtet werden. Geflügel kommt namentlich in den slowenischen Teilen sehr häufig vor. Auch mit Seidenraupen werden seit längerer Zeit Versuche gemacht. Nach der Zählung von Ende 1880 betrug der Viehstand in S.: 61,338 Pferde, [* 30] 663,173 Stück Rindvieh, 188,273 Schafe, [* 31] 43,821 Ziegen und 532,721 Schweine. Die Flüsse und Seen sind reich an trefflichen Fischarten (Forellen, Saiblingen). Auf den Hochgebirgen trifft man noch Gemsen; außerdem ist die Jagd von geringem Belang.
Den größten Reichtum besitzt S. in seinen nutzbaren Mineralien. [* 32] 1887 waren 84 Bergbau- und 19 Hüttenunternehmungen mit zusammen 12,719 Arbeitern im Betrieb; die Produktion ergab einen Wert von 11,24 Mill. Gulden. Am wichtigsten ist die Produktion von Roheisen, welche durch die ausgezeichnete Qualität des Produkts Weltruf erlangt hat, quantitativ aber in den letzten Jahren (wegen der durch die Konkurrenz andrer Produktionsländer gedrückten Preise) erheblich eingeschränkt worden ist. Es waren 1887 nur 8 Eisenerzbergbaue im Betrieb, vor allen an dem berühmten Erzberg bei Eisenerz (Produktion 3,7 Mill. metr. Ztr. Erz).
Roheisen wurde von 16 Werken mit 22 Hochöfen in einer Menge von 1,104,600 metr. Ztr. produziert. Die größten Hüttenwerke sind zu Hieflau und Eisenerz, Vordernberg, Trofaiach, Neuberg und Zeltweg. Zunächst an Bedeutung steht der Braunkohlenbergbau im Köflacher, Leoben-Fohnsdorfer und Trifailer Becken (55 Unternehmungen, 19 Mill. metr. Ztr. Kohlenförderung). Andre Bergbau-, resp. Hüttenprodukte sind: Graphit (25,500 metr. Ztr.), Zink (12,900 metr. Ztr.), in geringer Menge Silber, Blei [* 33] und Glätte, Manganerz und Schwefelkies;
ferner Salz [* 34] zu Aussee (181,832 metr. Ztr.).
Die industrielle Thätigkeit des Landes besteht hauptsächlich in der Verarbeitung des Roheisens. Es bestehen in Ober- und Mittelsteiermark zahlreiche, zum Teil ausgedehnte Eisenguß- und Raffinierwerke, welche Schienen, Wagenachsen, Ackergerät, Sägen, [* 35] Bleche, Draht, [* 36] Guß- und Zementstahl etc. verfertigen. Sehr bedeutend sind ferner: die Sensenindustrie (jährlich 3,7 Mill. Stück Sensen, Sicheln etc.), die Erzeugung von Schmiedewaren, dann die Maschinenindustrie (zu Graz).
Außerdem bestehen Fabriken für Zement, Glas [* 37] (18), Papier, chemische Produkte (zu Hrastnigg), Kerzen und Seifen, Tuch und Filz, Zündwaren, Schieß- und Sprengpulver, Zuckerraffinerien, Kaffeesurrogatfabriken, Bierbrauereien (600,000 hl), Branntweinbrennereien, Schaumweinfabriken, Tabaksfabriken, Baumwollspinnereien, Dampfsägen etc. Als Förderungsmittel des Handels dienen vor allen die Eisenbahnen, die Ende 1887 in einer Länge von 1046 km im Betrieb waren.
Die Hauptverkehrsader ist die Linie Wien-Triest der Südbahn, an welche sich deren Seitenlinien, ferner die Staatsbahnlinie Kleinreifling-St. Michael-Villach, die Graz-Köflacher Eisenbahn und die Ungarische Westbahn anschließen. Andre Kommunikationsmittel sind neben den Landstraßen die Schiffahrtslinien der Drau, Mur und Save (zusammen 579 km). Für die geistige Kultur sorgen: die Universität und die technische Hochschule zu Graz, die Bergakademie zu Leoben, 2 theologische Lehranstalten;
an Mittelschulen 5 Obergymnasien, ein Untergymnasium, 2 Oberrealschulen, eine Unterrealschule, 2 Lehrerbildungsanstalten, eine solche Anstalt für Lehrerinnen, ein Mädchenlyceum, 7 Handelslehranstalten, eine Staatsgewerbeschule, 2 gewerbliche Fach- und 31 Fortbildungsschulen, eine Zeichenakademie, eine Ackerbauschule, 4 andre Schulen für Land- und Forstwirtschaft, eine Berg- und Hüttenschule, 768 öffentliche Bürger- und Volksschulen (mit 2883 Lehrpersonen und 150,435 schulbesuchenden Kindern).
In kirchlicher Beziehung hat das Land 2 katholische Bistümer (Seckau und Lavant, mit dem Sitz in Graz und Marburg). An der Spitze der Landesverwaltung steht die Statthalterei zu Graz, der Hauptstadt von S. Andre Behörden für S. sind: das 3. Korpskommando, ein Landwehrkommando, eine Postdirektion, ein Oberlandesgericht (für S., Kärnten und Krain), eine Finanzlandesdirektion etc. Der Landtag besteht aus 63 Mitgliedern und zwar den beiden Fürstbischöfen, dem Universitätsrektor, 12 Abgeordneten des Großgrundbesitzes, 19 Abgeordneten der Städte, Märkte und Industrieorte, 6 Abgeordneten der beiden Handels- und Gewerbekammern (Graz und Leoben) und 23 Vertretern der Landgemeinden. Außerdem sind in den politischen Bezirken eigne Bezirksvertretungen thätig. In den Reichsrat entsendet S. 23 Abgeordnete. Das Wappen [* 38] von S. s. auf Tafel »Österreichisch-Ungarische Länderwappen«. [* 39] Die politische Einteilung des Landes ist aus folgender Tabelle zu ersehen:
Bezirke | Areal in QKilom. | in Qmeilen | Bevölkerung 1880 |
---|---|---|---|
Bruck | 2209 | 40.12 | 60101 |
Cilli | 2002 | 36.36 | 124133 |
Cilli (Stadt) | 2 | 0.04 | 5393 |
Feldbach | 984 | 17.87 | 81770 |
Graz | 1779 | 32.31 | 113328 |
Graz (Stadt) | 22 | 0.40 | 97791 |
Gröbming | 1914 | 34.76 | 28250 |
Hartberg | 976 | 17.73 | 52542 |
Judenburg | 1636 | 29.71 | 49544 |
Deutsch-Landsberg | 794 | 14.42 | 49487 |
Leibnitz | 730 | 13.26 | 64089 |
Leoben | 1086 | 19.72 | 41492 |
Lietzen | 1398 | 25.39 | 23738 |
Luttenberg | 316 | 5.74 | 25615 |
Marburg | 1176 | 21.35 | 85057 |
Marburg (Stadt) | 9 | 0.16 | 17628 |
Murau | 1388 | 25.21 | 27185 |
Pettau | 992 | 18.01 | 81328 |
Radkersburg | 457 | 8.30 | 38082 |
Rann | 592 | 10.75 | 46695 |
Weiz | 1076 | 19.54 | 59223 |
Windischgraz | 817 | 14.84 | 41126 |
Zusammen: | 22355 | 405.96 | 1213597 |
Vgl. Göth, Das Herzogtum S. (Wien [* 40] 1840-43, 2 Bde.);
Hlubek, Ein treues Bild des Herzogtums S. (das. 1860);
Stur, Geologie [* 41] der S. (das. 1871, mit Karte);
Janisch, Topographisch-statistisches ¶