Doch übertrifft er in seinen besten und sorgfältigsten
Arbeiten alle Zeitgenossen an geistreicher, fein zusammengestimmter
Färbung und meisterhafter Behandlung des
Helldunkels.
Vgl. T. van Westrheene, J. S.
(Haag
[* 2] 1856). -
Sein Sohn
Dirk soll sich als Bildhauer bekannt gemacht haben.
ein
Wettrennen, bei welchem man früher einen Kirchturm
oder einen ähnlichen hervorragenden Gegenstand zum
Ziel setzte und dann querfeldein über
Hecken und
Zäune, durch
Bäche und
Flüsse
[* 19] hindurch auf denselben zujagte.
Gegenwärtig verstehtman inDeutschland
[* 20] unter
S. ein Rennen mit
Hindernissen, bei welchem die
Reiter auf einer mit
Flaggen
[* 21] abgesteckten
Bahn in unebenem
Terrain verschiedene feste, natürliche
oder künstlich angelegte Hindernisse »nehmen« müssen, um das
Ziel zu erreichen.
Bedeutender aber als diese und seine kunstvollen Kirchenwerke sind seine zahlreichen Kammerduette zu italienischen
Texten,
welche die größte
Kunst des Tonsatzes mit einer gesangreichen und ausdrucksvollen
Melodie vereinigen
und als
Muster ihrer
Gattung gelten.
Später nahm mehr und mehr die
Diplomatie sein
Interesse in Anspruch. Nachdem er seine Kapellmeisterstelle 1710 an
Händel, mit
dem er befreundet war, abgetreten, wurde er vom
Kurfürsten von der
Pfalz zum Geheimrat, vom
Papst zum
Protonotar
und
Bischof von Spiza (in partibus) ernannt und widmete sich öffentlich nur noch staatswissenschaftlichen
und geistlichen
Geschäften, die ihn 1729 auch noch einmal nach
Italien
[* 39] führten. Er starb auf der
Reise 1730 in
Frankfurt a. M.
Von seinen wenigen im
Druck erschienenen
Kompositionen nennen wir: »Psalmodia vespertina« (für 8
Stimmen, 1674);
»Sonate da
cameraa due violini, alto e continuo« (1679);
»Duetti da camera a soprano e contralto« (1683) und
»Janus
[* 40] quadrifons«
(Motetten mit
Basso continuo für 3
Stimmen, von denen jede beliebige weggelassen werden kann).
Insbesondere bildete er das Sportsbild und das Pferdeporträt zu großer Virtuosität aus. Seine Hauptbilder dieser Gattung
sind: Pferdeschwemme, zwei Wachtelhunde um einen Sonnenschirm streitend (1850, in der Berliner Nationalgalerie),
der lauernde Fuchs,
[* 44] Arbeitspferde (1860), Halali (1862), Pferdekoppel (1870), Wochenvisite (1872),Wettrennen (1874), Zigeunerknabe
durch einen Wald reitend, die Stute mit dem toten Füllen. Daneben hat S. auch zahlreiche Porträte,
[* 45] insbesondere Reiterbildnisse
(KaiserWilhelm I., KronprinzFriedrichWilhelm und v. Manteuffel), und einige Geschichtsbilder (König Wilhelm
auf dem Schlachtfeld von Königgrätz,
[* 46] im königlichen Schloß zu Berlin; Übergabe des BriefsNapoleons III. an König Wilhelm
bei Sedan,
[* 47] im Zeughaus zu Berlin) gemalt. Seit dem Anfang der 50er Jahre entfaltete S. eine umfangreiche Lehrthätigkeit. 1880 wurde
er als Direktor der Kunstakademie nach Königsberg
[* 48] berufen. Er hat auch lithographiert und radiert.