überläßt man der
Ruhe und preßt den
Absatz zu
Kuchen, um ihn als Viehfutter zu verwenden. Die Behandlung mit schwacher
Natronlauge
von 2-3° B. ist im nördlichen
Frankreich und in
England gebräuchlich. Stärkere
Laugen würden einen Verlust an Eiweißstoffen
verursachen. Da zudem bei Anwendung von
Natron sich ein üblerGeruch bei der
Gärung entwickelt und dieses
Verfahren auch fast keine Vorzüge bietet, so ist die Behandlung mit reinem
Wasser vorzuziehen. Die S. des
Maises ist unter
dem
NamenMaizena im
Handel.
Auch aus Roßkastanien wird S. gewonnen, doch ist dieselbe
nur für technische
Zwecke verwendbar, da ein derselben anhaftender
Bitterstoff durch Behandeln mit kohlensaurem
Natron kaum vollständig entfernt werden kann. Die
Ausbeute
beträgt 19-20 Proz. Die S. des
Handels enthält etwa 80-84 Proz. reine S., 14-18 Proz.
Wasser und in den geringern
Sorten bis 5 Proz.
Kleber, 2,5Faser und 1,3 Proz.
Asche, während der Aschengehalt in den bestenSorten nur 0,01 Proz. beträgt.
Nach
Plinius wurde sie zuerst auf
Chios aus Weizenmehl dargestellt. Über die Fortschritte der Fabrikation im
Mittelalter weiß
man wenig, nur so viel ist sicher, daß die
Holländer im 16. Jahrh. S. im großen
Maßstab
[* 8] darstellten und bedeutendeMengen
exportierten. Die Stärkeindustrie entwickelte sich vorwiegend als landwirtschaftliches
Gewerbe; mit einfachsten Vorrichtungen
gewann man zwar nur eine mäßige
Ausbeute, doch genügte dieselbe bei der Möglichkeit vorteilhafter Verwertung der
Abfälle,
bis die Fortschritte in den eigentlichen Stärkefabriken auch die
Landwirtschaft zwangen, auf höhere
Ausbeute bedacht zu sein.
Diese wurde namentlich durch Vervollkommnung der
Maschinen und
Apparate erreicht, um welche sich
Fesca durch
Einführung eigentümlich konstruierter Zentrifugalmaschinen wesentliche
Verdienste erwarb. In neuerer Zeit hat die Reisstärke
der
Kartoffel- und Weizenstärke namentlich für
Zwecke der
Appretur erfolgreich
Konkurrenz gemacht.
(tschech. Jilemnice), Stadt im nördlichen
Böhmen,
[* 12]
Station der Österreichischen Nordwestbahn, Sitz einer
Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts, mit gräflich Harrachschem
Schloß,
Webschule, bedeutender
Leinwand- und Batistmanufaktur,
Bierbrauerei und (1880) 3418 Einw.
Provinz des Großherzogtums
Hessen,
[* 13] umfaßt 3019 qkm (54,83 QM.) mit (1885)
402,378 Einw. (darunter 116,974 Katholiken und 9516
Juden), hat
Darmstadt
[* 14] zur Hauptstadt und sieben
Kreise:
[* 15]
(Starenberg), Dorf im bayr. Regierungsbezirk
Oberbayern, Bezirksamt
München
[* 23] II, am Nordende des danach benannten
Sees und an der
LinieMünchen-Peißenberg der
Bayrischen Staatsbahn, hat eine kath.
Kirche, ein königliches
Schloß, ein
Amtsgericht, ein Forstamt und (1885) 1745 Einw. Der Starnberger
See (auch
Würmsee genannt) liegt 584 m ü. M., ist 21 km lang, bis 5 km breit und 245 m
tief.
Sein Abfluß ist die
Würm, welche den
See unweit S. verläßt und in die
Ammer mündet.