Nach seinem
Tod erschienen: »Siebenzehn parlamentarische
Reden« (Berl. 1862) und »Die gegenwärtigen
Parteien in
Staat und
Kirche« (2. Aufl., das. 1868).
Schreibfedern aus
Stahl, werden dargestellt, indem man aus entsprechend dünnem Stahlblech Plättchen von der
Gestalt der
Federn mittels eines Durchstoßes ausschneidet, dann diese Plättchen unter einem andern
Durchstoß mit dem
Loch versieht, in welchem der
Spalt endigt, und zugleich mit den beiden seitlichen
Spalten, welche die
Biegsamkeit der
Feder erhöhen.
Hierauf glüht man die Plättchen in eisernen Töpfen aus, versieht sie unter einem
Fallwerk
[* 4] mit der
Schrift und etwanigen
Verzierungen und gibt ihnen auf einer
Presse
[* 5] durch Hineintreiben in eine entsprechend konkave
Stanze die
rinnenförmige Gestalt.
Die durch das
Ausglühen sehr weich gewordenen
Federn werden nun zum
Zweck des
Härtens in flachen, bedeckten Eisengefäßen
rotglühend gemacht und schnell in
Öl oder
Thran geschüttet. Behufs ihrer
Reinigung von dem
Öl behandelt man sie dann mit
Sägespänen in einer um ihreAchse rotierenden
Trommel, scheuert sie durch eine ähnliche Prozedur mit
zerstoßenen Schmelztiegelscherben und schleift sie nun einzeln auf der Außenseite ihres
Schnabels durch fast nur augenblickliches
Anhalten an eine schnell umlaufende
Schmirgelscheibe.
Die blau oder gelb angelaufenen S. erhalten diese
Farbe durch Erhitzen in einer über Kohlenfeuer rotierenden
Trommel ausEisenblech.
Diese
Operation ist für alle S. erforderlich, da sie die
Härte bestimmt, und es müssen daher diejenigen, welche nicht farbig
in den
Handel gebracht werden sollen, schließlich nochmals gescheuert werden. Zuletzt wird der
Spalt mittels einer besonders
gebauten kleinen Parallelschere erzeugt.
Manche S. werden schließlich noch mit Schellackfirnis überzogen. Über
die
Erfindung der S. ist nichts Sicheres bekannt. Die ersten S. soll auf Anregung des Chemikers
Priestley der Metallwarenfabrikant
Harrison in
Birmingham
[* 6] hergestellt haben, aber erst sein
Gehilfe Josiah
Mason (gest. 1881) beutete die
Erfindung aus und arbeitete
Jahrzehnte für
Perry, welcher als Begründer der
Birminghamer Stahlfederindustrie gilt. Gegenwärtig gibt
es 18 Stahlfedernfabriken: 13 in
England, 2 in
Nordamerika,
[* 7] 2 in
Deutschland
[* 8]
(Berlin
[* 9] und
Plagwitz-Leipzig), 1 in
Frankreich, welche
zusammen wöchentlich 37½ Mill.
Stück
fabrizieren.
(Steelyard, wohl aus »Stapelhof« korrumpiert), die alte
Faktorei der
Hanseaten in
London,
[* 10] die ihnen 1473 gegen eine Jahresmiete von 70 Pfd. Sterl. überlassen wurde
und bis 1866 ihr
Eigentum blieb, in welchem Jahr sie dieselbe an eine Eisenbahngesellschaft verkauften.
Nach dem
Stich wird durch ein chemisches
Verfahren die
Platte wieder gehärtet.
Um denStich auf andre
Platten zu
übertragen, schiebt
man einen gleichfalls dekarbonisierten
Cylinder von
Stahl in die Übertragungspresse (transfer-press) und
fährt damit über die eingeschnittenen
Figuren der wieder gehärteten Stahlplatte hin. Die
Einschnitte der
Platte drücken
sich hierbei dem
Cylinder erhaben auf, und zwar wird es durch eine schwingende
Bewegung der
Presse und der
Peripherie des
Cylinders
ermöglicht, daß sich immer eine neue Oberfläche zur
Aufnahme des Stahlschnitts darbietet.
Nachdem darauf der
Cylinder ebenfalls gehärtet worden ist, drückt man damit auf neue dekarbonisierte Stahlplatten das ursprüngliche
Bild der Originalplatte auf und druckt diese wie gewöhnlich ab. Auf diese
Weise kann das
Bild ins Unendliche vervielfältigt
werden, so daß der 10,000.
Abdruck nicht den geringsten Unterschied vom ersten zeigt. Dennoch ist für
Kunstwerke höherer
Gattung der Kupferstich in Geltung geblieben, da er größere
Kraft,
[* 13] Sicherheit und Weichheit in der Linienführung
gestattet, wogegen der S. besonders für solche Werke angewendet wird, welche einen starken
Absatz versprechen, wie für
Illustrationen,
Veduten u. dgl. Der erste Stahlstecher in
Deutschland war
KarlLudwigFrommel in
Karlsruhe.
[* 14] Seit der
Erfindung
der
Galvanoplastik,
[* 15] welche die Abnahme von Klischees von Kupferplatten gestattet, und der Verstählung von Kupferplatten
ist der
S. in Abnahme gekommen. Vgl.
Kupferstecherkunst.
allgemeinen litterarischen Interessen zugewandt. Er gab eine Handschrift von Goethes »Iphigenia«, die er in der Bibliothek zu
Oldenburg entdeckt hatte, mit einem trefflichen Vorwort heraus, schrieb eine »CharakteristikImmermanns« (Hamb. 1842) und nahm
an dem versuchten Aufschwung der Oldenburger Hofbühne lebhaften Anteil, den seine »Oldenburgische Theaterschau« (Oldenb.
1845, 2 Bde.) bethätigte. Einen Wendepunkt
seines Lebens bildete seine Reise nach Italien,
[* 20] die er 1845 antrat und die er in seinem lebendig geschriebenen, farbenreichen
und weitverbreiteten Buch »Ein Jahr in Italien« (Oldenb. 1847-50, 3 Bde.; 4. Aufl.,
das. 1874) eingehend schilderte. In Rom
[* 21] lernte er FannyLewald (s. d.) kennen, mit der er sich nach Trennung
seiner ersten Ehe 1854 verheiratete.
Schon vorher hatte er wegen Kränklichkeit seine Stellung am OldenburgerGymnasium niedergelegt und sich 1852 in Berlin niedergelassen,
wo er lebte, bis ihn Gesundheitsrücksichten nötigten, verschiedene Kurorte zu seinem Wohnsitz zu wählen. S. starb in
Wiesbaden.
[* 22] Seine litterarische Produktivität hatte während der Zeit seines Berliner
[* 23] Aufenthalts sich
beständig gesteigert. Die poetischen Anläufe in dem Roman »Die Republikaner in Neapel«
[* 24] (Berl. 1849, 3 Bde.)
und den Gedichten »Ein StückLeben« (das. 1869) erwiesen keine eigentliche Produktionskraft. So wandte sich S. in zahlreichen
Kritiken, Essays und selbständigen Werken zur Kunst- und Litteraturgeschichte. Seinem »Torso; Kunst, Künstler
und Kunstwerke der Alten« (Braunschw. 1854-55, 2 Bde.; 2. Aufl.
1878) folgten: »Lessing, sein Leben und seine Werke«, eine populäre Biographie und Charakteristik, die raschen Eingang ins Publikum
gewann (Berl. 1859, 2 Bde.; 9. Aufl.
1887);
Aus Lebenserinnerungen, persönlichen Eindrücken, namentlich der zahlreichen Reisen, die er mit seiner Gattin unternahm, gingen
die Bücher: »Die preußische Revolution« (Oldenb. 1850, 2 Bde.; 2. Aufl.
1852),
hervor, während er in der Schrift »Aus der
Jugendzeit« (Schwerin
[* 30] 1870-77, 2 Bde.) seine Jugendtage schilderte. Heftigen
Widerspruch erfuhren seine »Bilder aus dem Altertum« (Berl. 1863-66, in 4 Bänden),
»Agrippina, die MutterNeros« (2. Aufl. 1880) enthaltend, in denen S.
den Versuch unternahm, die bisherige historische Auffassung, namentlich des Tacitus, zu entkräften und
die genannten historischen Gestalten zu reinigen und zu rechtfertigen.