seinem Flügeladjutanten, König
Ludwig II. 1864 zu seinem Generaladjutanten ernannt. Im
Sommer 1886 trat
S. in den
Ruhestand.
Er schrieb: »BayernsGaue« (Bamb. 1831) und gab eine »Gaukarte
des Herzogtums
Ostfranken« (das. 1835) heraus.
Sein Hauptwerk ist der große auf
Grund der sorgfältigsten Detailforschung sehr
sauber ausgeführte »Historisch-geographische Handatlas« (Gotha
[* 2] 1853-64) in 3 Abteilungen: »Atlas
[* 3] antiquus« (3. Aufl. bearbeitet von
Menke, 31Bl., 1862-64),
»Handatlas für die Geschichte
des
Mittelalters und der neuern Zeit« (neubearbeitet von
Menke, 90Bl., 3. Aufl. 1879) und »Zur Geschichte
Asiens,
Afrikas etc.«
(18Bl., 2. Aufl. 1855). Außerdem veröffentlichte S. einen trefflichen
»HistorischenAtlas von
Bayern«
[* 4] (Gotha 1838, 7Bl.),
einen »Historisch-geographischen Schulatlas« (23Bl., das. 1856, 5. Aufl. 1870),
desgleichen historisch-geographische
Schulatlanten von
Österreich
[* 5] (13Bl., das. 1860) und von
Deutschland
[* 6] (12Bl., 2. Aufl., das. 1866),
den »Historico-geographical
handatlas« (26Bl., Gotha 1860) u. a.
HistorischeSchriften von S. sind: »Leitfaden zur Geschichte von
Bayern«
(2. Aufl., Bamb. 1853),
später unter dem
Titel: »Charakterbilder aus der bayrischen Geschichte« (das.
1878) neu herausgegeben.
Endlich hat S. auch mehrere historische
Schauspiele sowie die
Schriften: »Jamben eines greisen
Ghibellinen«
(Bonn
[* 7] 1876) u. »Aus der
Mappe des greisen
Ghibellinen«
(Münch. 1882) verfaßt.
(lat. Saltus), in der
Logik und zwar im
Beweis das Auslassen von Mittelsätzen, die nicht fehlen dürfen, wenn
der
Schlußsatz bewiesen, in der
Metaphysik und
Naturphilosophie das Auslassen von Mittelstufen, die nicht übergangen werden
dürfen, wenn das
Ziel derEntwickelung erreicht werden soll. Ersteres, die
Stetigkeit der Beweisführung,
wird durch den
Satz, daß die
Folge nur aus der Gesamtheit der
Gründe, letzteres, die
Stetigkeit der
Entwickelung, durch den
Satz, daß die
Wirkung nur aus der Gesamtheit der
Ursachen entspringe, die Anwendung des letztern auf die
Natur insbesondere
durch denKanon ausgedrückt, daß es in dieser keinen S. gebe
(in natura non datur saltus).
in der Jägersprache mehrere beisammenstehende
Rehe. ^[= (Cervus capreolus L.), Säugetier aus der Gattung Hirsch (Cervus L., s. Hirsch), 1,25 m lang, ...]
(spr. spüllähr),Eugène, franz.
Politiker, geb. zu Seurre
(Côte d'Or) von aus
Baden
[* 9] eingewanderten Eltern, studierte die
Rechte, ließ sich 1859 in
Paris
[* 10] als
Advokat einschreiben, widmete sich aber seit 1863 ganz
der demokratischen Journalistik, trat in enge Freundschaftsbeziehungen zu
Gambetta, dessen
Sekretär
[* 11] er während seiner
Diktatur
1870-71 war, ward 1872
Redakteur der »République française« und 1876 Mitglied
der Deputiertenkammer. Er gehörte in dieser zum Republikanischen
Verein und unterstützte
GambettasPolitik mit hingebendem
Eifer. Als dieser im
November 1881
Ministerpräsident wurde, ernannte er S. zum
Unterstaatssekretär des
Auswärtigen, was er
aber bloß bis zum
Januar 1882 blieb. 1884 wurde er zum Vizepräsidenten der Deputiertenkammer erwählt
und war vom Mai bis
Dezember 1887 im
MinisteriumRouvier Unterrichtsminister. Im März 1889 ward er
Minister des Äußern.
(AscarisL.),
Gattung aus der
Klasse der
Nematoden
(Fadenwürmer) und der
Familie der
Askariden
(s. d.), derbhäutige
Eingeweidewürmer von mäßiger
Dicke und ansehnlicher
Länge, mit stark entwickelten, hohen und breiten
Lippen, welche einen mehr oder minder kugeligen Kopfzapfen zusammensetzen und bei den größern
Arten am
Rand gezähnelt sind.
Sie legen meist hartschalige
Eier,
[* 12] welche nach längerm Aufenthalt in feuchter Umgebung einenEmbryo entwickeln,
der vielleicht überall zunächst in einen Zwischenwirt gelangt und seine ganze
Metamorphose in der
Regel erst in dem definitiven
Wirt durchläuft.
Die zahlreichen
Arten bewohnen mit wenigen Ausnahmen den
Darm
[* 13] von
Wirbeltieren, besonders
Warmblütern. Der gemeine S. (A. lumbricoidesL., s. Tafel
»Würmer«;
[* 14] das Männchen etwa 40
cm lang und reichlich 5
mm dick, das Weibchen bedeutend kleiner),
meist gelblichbraun oder rötlich, verbreitet einen unangenehmen
Geruch, bewohnt den
Dünndarm des
Menschen, besonders der
Kinder,
bisweilen in so beträchtlicher
Menge, daß er denselben fast unwegsam macht, findet sich auch im
Rind
[* 15] und
Schwein
[* 16] und scheint
über die ganze
Erde verbreitet zu sein. Er produziert im Jahr etwa 60 Mill.
Eier, die beständig mit dem
Kot abgehen, sehr lange auch in
Frost und Trockenheit ihre Keimkraft behalten und sich in
Wasser oder feuchter
Erde langsam entwickeln.
Ob die Embryonen beim
Genuß von abgefallenem
Obst, rohen ungereinigten
Rüben, Bachwasser etc. direkt in
den
Menschen oder zunächst in einen Zwischenwirt gelangen, ist noch nicht ermittelt. Sie verursachen mancherlei
Störungen
und nicht selten schwerere
Leiden.
[* 17] Der Katzenspulwurm (A. mystaxFab.) schmarotzt auch im
Hund und gelegentlich im
Menschen,
der großköpfige S. (A. megalocephala Cloquet), bis 37
cm lang, im
Darm des
Pferdes und des
Esels und erzeugt
oft bösartige
Verstopfungen,
Katarrh der Darmschleimhaut etc.
im Hüttenwesen die Öffnung in der Vorwand von Schachtöfen, durch welche die geschmolzenen
Massen aus dem Schmelzraum
in einen Sammelraum vor dem
Ofen fließen;
daher Spuröfen,Öfen
[* 18] mit einer solchen Öffnung.
(Spurweite), s.
Eisenbahnbau, ^[= Der Bau einer Eisenbahn beginnt mit der Projektierung der Bahntrace. Letztere liefert eine Darlegung ...]
[* 21] S. 450.
(spr. spörrdsch'n),CharlesHaddon, engl. Kanzelredner, geb. zu Kelvedon in
Essex, war zunächst
Hilfslehrer an einer
Schule zu
Newmarket und schloß sich, von
Bunyans Pilgerreise beeinflußt, 1850 der baptistischen
Gemeinde
in
Cambridge an, deren
Lehren
[* 22] er bald als Landprediger zu Teversham vertrat; seine große
Jugend verschaffte
ihm hier den Beinamen »the boy preacher«. Kaum 17 Jahre alt, wurde er
Prediger einer kleinen Baptistenkapelle zu Waterbeach
und erreichte als solcher Erfolge, wie sie an
Wesley und
Whitefield erinnerten. Seit 1853 an der Baptistenkapelle in der
New¶
mehr
Parkstreet zu London,
[* 24] predigte er unter solchem Zudrang, daß sehr bald eine Vergrößerung des Gebäudes nötig wurde. Doch
auch das neue Gebäude genügte auf die Dauer nicht, denn bald war S. die merkwürdigste Charakterfigur des so überreich
verzweigten kirchlichen Lebens der englischen Metropole und ihr populärster Kanzelredner, zu welchem Vertreter
aller Stände und Bekenntnisse wallfahrteten. So veranlaßten seine Verehrer 1856 eine öffentliche Subskription zum Bau einer
mächtigen Halle,
[* 25] welche, in Newington Butts gelegen und zu den Sehenswürdigkeiten Londons gehörend, 1861 unter dem Namen »Spurgeon's
Tabernacle« eröffnet wurde und 4400 Zuhörern Raum darbietet. Von seinen Predigten erschienen viele Hunderte im Druck,
zahlreiche auch in deutschen Übersetzungen (gesammelt in 5 Bänden, Hamb. 1860-73); zuletzt noch seine »Lectures
to my students« (Lond. 1875; deutsch, Hamb. 1878-80, 2 Bde.).