sich der Hamiltonschen, unterscheidet sich aber darin, daß auf jeden Textabschnitt mit der Interlinearversion eine möglichst
ausführliche
Erläuterung grammatischer, lexikologischer und andrer Schwierigkeiten folgt, die dem
Schüler am besten vorbehalten
bleibt. Eine andre viel angepriesene
Methode, das Meisterschaftssystem vonRich. S.
Rosenthal, welche in drei
Monaten bei täglich
halbstündigerArbeit eine fremde
Sprache
[* 2] lesen, sprechen und schreiben lehren will, kann ihr
Programm nur
erfüllen durch weise Beschränkung auf die für den Reisenden und Geschäftsmann notwendige
Sprache.
Das Meisterschaftssystem unter gleichzeitiger Anwendung der Robertsonschen
Methode hat F. Booch-Árkossy
in
Leipzig
[* 3] für seine modernen
Grammatiken benutzt, die für
Schul- und Selbstunterricht eingerichtet sind und nicht nur alle
neuern
Sprachen, sondern auch
Latein und
Griechisch lehren wollen; er »berechnet das
Studium dieser letztern auf je ein Jahr,
welches bei ausschließlicher Verwendung dieser Zeit auf den betreffenden Gegenstand hinreichen wird,
dem fleißig Studierenden die betreffende klassische Litteratur zum selbständigen nützlichen und angenehmen
Gebrauch zu
erschließen«.
Durch die Reichhaltigkeit des
Stoffes, die leichte Verständlichkeit der
Darstellung sowie die Richtigkeit des Gebotenen übertreffen
diese
»Briefe« alle ähnlichen Werke, stellen aber an den Lernenden so hohe Anforderungen, daß er nur mit »großer
Anstrengung,
Ausdauer und Einsetzung der edelsten
Kräfte« sein
Ziel in der angegebenen Zeit (9
Monate) erreichen
wird. Diese
»Briefe« sind häufig nachgeahmt worden. In allerneuester Zeit macht die
Methode von Berlitz aus
Nordamerika
[* 4] viel
von sich reden, welche darin besteht, daß der
Lehrer sich beim
Unterricht ausschließlich des fremden
Idioms bedient und auch
die
Schüler zwingt, in demselben zu antworten. Sie ist also im
Grund nichts andres als die systematisierte
Form der Erlernung einer fremden
Sprache im fremden
Lande durch den wirklichen
Gebrauch.
Sprachwissenschaft, s.
Sprache^[= und Sprachwissenschaft. Unter Sprache versteht man, ohne beide Bedeutungen streng zu sondern, ...] und Sprachwissenschaft.
die
Eigenschaft einiger
Metalle, im flüssigen Zustand absorbierte
Gase
[* 5] während der Abkühlung
zu entlassen, wobei das
gewaltsam entweichende
Gas Metallteilchen mit fortreißt und zuweilen auf der Oberfläche des Metalls
blumenkohlähnliche
Auswüchse hervorbringt. So absorbiert
SilberSauerstoff,
Kupfer
[* 6]
schweflige Säure,
Stahl Kohlenoxydgas.
(engl., spr. spreh), »Sprühregen«
von antiseptischer
Flüssigkeit, welcher nach
Listers Vorschriften der
Wundbehandlung bei
Operationen über das ganze Operationsfeld,
die
Hände des Chirurgen und die
Instrumente mittels Richardsonschen Doppelgebläses unterhalten werden soll.
Nachdem bakteriologische
Untersuchungen die Unschädlichkeit der
Luft erwiesen haben, wird die S. kaum noch angewandt.
in vielen
Tages- und Wochenzeitschriften eine Abteilung, in welcher die Redaktion Anfragen ihrer
Abonnenten
beantwortet, auch Zuschriften derselben von gemeinnützigem
Interesse zum
Abdruck bringt und einen schriftlichen
Verkehr zwischen den Lesern vermittelt. Vgl.
Eingesandt.
der bedeutendste unter den Nebenflüssen der
Havel in der
MarkBrandenburg,
[* 7] entspringt bei dem
VorwerkEbersbach
in der sächsischen
Oberlausitz, unweit der böhmischen
Grenze, in mehreren
Quellen, von denen der Spreeborn
in Spreedorf und der Pfarrborn in
Gersdorf als Hauptquellen angesehen werden und neuerdings vom
Humboldt-Verein in
Zittau
[* 8] eingefaßt
und mit
Anlagen umgeben worden sind, durchfließt die sächsische
Oberlausitz, teilt sich hinter
Bautzen
[* 9] in zwei
Arme, die bei
Hermsdorf und Weißig auf preußisches Gebiet übertreten und bei Spreewitz wieder zusammenfließen.
Die S. fließt dann an
Spremberg
[* 10] und
Kottbus vorbei, wendet sich unterhalb letzterer Stadt westlich, teilt
sich in viele
Arme und bildet den
Spreewald (s. d.). Oberhalb
Lübben
[* 11] vereinigen sich diese
Arme wieder, worauf die
S. eine nordöstliche
Richtung nimmt und sich unterhalb
Lübben abermals in mehrere
Arme teilt, die sich bei Schlepzig wieder
vereinigen. Sie wird bei Leibsch für kleinere Fahrzeuge schiffbar, durchfließt den Schwielug- und
Müggelsee, bildet bei
Berlin
[* 12] eine
Insel, auf der ein Hauptteil dieser Stadt, Kölln an der S., gebaut ist, und mündet unterhalb
Spandau
[* 13] links in
die
Havel, nachdem sie einen
Lauf von 365 km (wovon 180 schiffbar) zurückgelegt hat.
links: die Berste und die schiffbare
Dahme, die wieder mehrere schiffbare Gewässer, darunter die
Notte, aufnimmt.
Das ganze
Flußgebiet der S. beträgt 9470 km (172 QM.). Durch den
FriedrichWilhelms- oder Müllroser
Kanal,
[* 14] neuerdings
auch durch den
Oder-Spreekanal (s. d.) ist sie mit der Oder verbunden; außerdem bestehen
noch bei
Berlin mehrere schiffbare
Kanäle, von denen der
LandwehrkanalBerlin auf der Südseite umgeht und der
Berlin-Spandauer
Schiffahrtskanal (9 km lang) unterhalb
Berlin die S. auf der rechten Seite verläßt und zur
Havel bei
Saatwinkel führt. Um die S. innerhalb
Berlins mit großen
Schiffen befahren zu können und den Durchgangsverkehr zwischen
Elbe und Oder
(Hamburg
[* 15] und
Breslau)
[* 16] zu erlangen, ist eine Tieferlegung des Flußbettes innerhalb des
Weichbildes der Stadt in
Aussicht genommen, deren
Kosten auf 9⅗ Mill. Mk. veranschlagt sind.
breit, während der untere S., unterhalb Lübben, 15 km Länge und 6 km Breite
[* 19] hat. Von der Spree in zahlreichen netzförmig
verbundenen Armen durchflossen, ist die Niederung oft überschwemmt. Ein Teil des sumpfigen Bodens ist durch Kanäle entwässert
und in Felder und Wiesen umgewandelt worden, während der andre, mit Wald (größtenteils Erlen) bestandene
Teil nur auf Kähnen zugänglich ist. Der gleiche Verkehr findet auch in den OrtenBurg (Kaupergemeinde), Lehde und Leipe statt,
wo jedes Gehöft auf einer einzelnen Insel liegt.
Die Einwohner sind nur noch im östlichen Teil des obern Spreewaldes (Burg) Wenden, sonst bereits germanisiert; sie treiben
außer Viehzucht und
[* 20] Fischerei
[* 21] besonders Gemüsebau, dessen Produkte (Gurken von Lübbenau) weit verfahren
werden. Durch die Bemühungen des Spreewaldvereins ist neuerdings Sorge getragen, die Schönheiten des Spreewaldes noch mehr
aufzuschließen, namentlich auch die für den Fremdenverkehr meist unzulänglichen Wirtshäuser zu heben.
Vgl. Franz, Der
S. in physikalischer und statistischer Hinsicht (Görl. 1800);