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Säugetiere und wird dadurch der Teichwirtschaft schädlich. Das Weibchen wirft in einem kleinen Kessel, der mit Moos ausgekleidet wurde, 6-10 Junge. In der Gefangenschaft sind sie schwer zu erhalten.
Säugetiere und wird dadurch der Teichwirtschaft schädlich. Das Weibchen wirft in einem kleinen Kessel, der mit Moos ausgekleidet wurde, 6-10 Junge. In der Gefangenschaft sind sie schwer zu erhalten.
s. Windpocken. ^[= (Schafpocken, Varicellae), Kinderkrankheit, welche mit den echten Pocken gar nichts ...]
s. v. w. Obelisk. ^[= (griech.), eine aus einem Stein bestehende hohe, schlanke, abgestutzte, vierseitige, pyramidenförmi ...]
s. v. w. Pfriemenschwanz, ^[= s. Madenwurm.] s. Madenwurm.
s. Diamant, ^[= # (Demant, griech. u. lat. Adamas; hierzu Tafel "Diamanten"), Mineral aus der Ordnung ...] [* 2] S. 931.
Karl, Maler, geb. zu München, [* 3] war anfangs Apotheker, studierte dann von 1830 bis 1832 auf der Universität in München und wendete sich erst um 1835 der Kunst zu, in welcher er sich als Autodidakt durch Studien nach ältern Meistern, insbesondere durch Kopien nach den Niederländern ausbildete. Zur malerischen Darstellung wählte er das spießbürgerliche Leben seiner Zeit in gemütvoller und humoristischer Auffassung und mit Hervorhebung gewisser Typen (Stadtgardisten, Nachtwächter, fahrende Künstler, Invaliden, Sonderlinge, Gelehrte, Klausner), malte daneben aber auch romantisch gehaltene Landschaften mit phantastischer Staffage. Er bevorzugte dabei besonders die Mondscheinbeleuchtung.
Dem kleinen Format seiner Bilder entsprachen die sorgsame Durchführung und die feine Charakteristik der Figuren. Seine Hauptwerke sind: der arme Poet, Zauberer und Drache, [* 4] die reisende Künstlergesellschaft, schlafender Wachtposten bei Mondschein, der Bücherantiquar, der Gelehrte im Dachstübchen, der Kommandant, der Hypochonder, der Sonntagsjäger, der Nachtwächter und die Serenade. Seit 1844 war er Mitarbeiter an den »Fliegenden Blättern«, welche er mit zahlreichen humoristischen Zeichnungen versah. Er starb
Vgl. E. Spitzweg, Die S.-Mappe (Münch. 1887).
s. Plantago ^[= L. (Wegerich, Wegebreit, Wegtritt), Gattung aus der Familie der Plantagineen, ein- oder mehrjährige ...] (lanceolata).
[* 1] eine im normännischen und romanischen Baustil vorkommende Gliedbesetzung (s. Abbildung).
Johann Baptist von, Naturforscher und Reisender, geb. zu Höchstadt a. d. Aisch, studierte in den Seminaren zu Bamberg [* 5] und Würzburg [* 6] Theologie, wandte sich dann zur Medizin und wurde 1811 Konservator der zootomischen Sammlungen in München. 1817 ging er mit Martius nach Brasilien, [* 7] kehrte 1820 nach Europa [* 8] zurück und starb in München. Er schrieb: »Geschichte und Beurteilung aller Systeme in der Zoologie« (Nürnb. 1811);
»Cephalogenesis« (Münch. 1815);
»Reise nach Brasilien« (fortgesetzt von Fr. v. Martius, das. 1823 bis 1831, 3 Bde. mit Karten und Kupfern) und mehrere Prachtwerke über Affen, [* 9] Fledermäuse, Reptilien und Vögel, [* 10] die er in Brasilien gesammelt hatte (1824 bis 1825 mit andern Zoologen vollendet).
(slaw. Spiž), Gemeinde in der dalmatischen Bezirkshauptmannschaft Cattaro, im äußersten Süden Österreichs, am Adriatischen Meer, mit Hafen und (1880) 1521 vorwiegend albanesischen Bewohnern. S. wurde durch den Berliner [* 11] Frieden 1878 von der Türkei [* 12] an Österreich [* 13] abgetreten.
(griech.), Eingeweidelehre, Teil der Anatomie (s. d.). ^[= (griech., "Zergliederung"), die Lehre von Form und Bau der organisierten Körper und ...]
(engl., spr. splihn, »Milzsucht«),
Form von Melancholie mit Hypochondrie, welche oft zum Selbstmord führt.
Esquirol findet die Ursachen derselben zur Zeit der Pubertät in einer unbestimmten, im Grund geschlechtlichen, unbefriedigten Sehnsucht, beim reifern Alter im Aufgeben einer geregelten Thätigkeit, in Übersättigung mit Vergnügungen etc. Die Behandlung des Spleens muß zuerst die körperlichen Verhältnisse berücksichtigen, hinsichtlich deren sich meist Verdauungsstörungen vorfinden, und die geistige Verstimmung durch zweckmäßige psychische Behandlung, besonders durch geregelte Thätigkeit, zu heben suchen.
s. Kupfer, ^[= (Cuprum) Cu, Metall, findet sich gediegen draht-, moos- und baumförmig, in Platten, derb, in ...] [* 14] S. 320.
(lat.), Milz;
Splenalgie, Milzstechen;
Splenitis, Milzentzündung.
(lat.), glänzend, prächtig, prachtliebend, viel aufgehen lassend;
beim Buchdruck s. v. w. weit, geräumig gesetzt (Gegenteil: kompreß).
[* 17] s. Borkenkäfer. ^[= (Bostrichidae Erichs.), Käferfamilie aus der Gruppe der Kryptopentameren, den Rüsselkäfern ...]
die Vereinigung zweier Tauenden, welche zu dem Zweck aufgedreht werden, so daß die einzelnen Kardeele oder Garne frei liegen;
letztere werden demnächst mit Hilfe des Marlpfriems zwischen die Kardeele der nicht aufgedrehten Teile der Taue gearbeitet, derart, daß die fertige Splissung keinen wesentlich größern Durchmesser erhält als das übrige Tau.
ein als Gefäß [* 18] zum Mitführen von Talg benutztes Kuhhorn, welches, am Gurt getragen, neben dem Messer [* 19] und Marlpfriem, dessen Spitze vor dem Gebrauch mit Talg eingefettet wird, das Handwerkszeug der Takler und Matrosen bildet.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, [* 20] westlich bei Tilsit, [* 21] mit Stolbeck zusammenhängend, hat (1885) 770 Einw.;
hier siegreiches Gefecht der Brandenburger gegen die Schweden. [* 22]
(roman. Speluga), ein Hochgebirgspaß der Graubündner Alpen (2117 m), zwischen dem Tambo- und Surettahorn, verbindet den Hinterrhein mit dem Liro (Nebenfluß der Adda), also Bodensee und Comersee, und ward schon zur Römerzeit benutzt. Über den S. führte Macdonald (27. Nov. bis die französische Reservearmee. Später (1812 bis 1822) unternahm die österreichisch-lombardische Regierung den Bau der Splügenstraße, die vom Graubündner Dorf S. (1450 m) bis Chiavenna (317 m) 38 km lang, überall 4,5 m breit ist und eine größere Zahl von Galerien und Zufluchtsstätten enthält. Erbauer war Karl Donegani. Seit längerer Zeit ist der S. auch als Paß [* 23] für eine ostschweizerische Alpenbahn in Aussicht genommen.
(lat.), s. v. w. Beinschwarz oder Knochenkohle;
weißes S., s. v. w. Knochenasche.
Mineral, s. Triphan. ^[= Mineral aus der Ordnung der Silikate (Augitreihe), findet sich in monoklinen Kristallen, ...]
Ludwig, Violinspieler und Komponist, geb. zu Braunschweig [* 24] als das älteste Kind eines Arztes, der 1786 als Physikus nach Seesen am Harz versetzt wurde, zeigte früh musikalisches Talent, so daß er schon in seinem fünften Jahr gelegentlich in den musikalischen Abendunterhaltungen der Familie mit seiner Mutter Duette singen konnte, und wurde mit zwölf Jahren nach Braunschweig geschickt, um bei gleichzeitigem Gymnasialunterricht sich in der Musik auszubilden. Hier wurden Kunisch und später Maucourt seine Violinlehrer, während ihn der Organist Hartung, jedoch nur kurze Zeit, in der Komposition unterrichtete. Nach Spohrs eigner Versicherung war dies die einzige Unterweisung, die ihm in Harmonielehre und Kontrapunkt je zu teil geworden, so daß er also die bedeutenden Fähigkeiten, welche er gerade auf diesem Gebiet besaß, hauptsächlich dem eignen Fleiß zu danken hatte. ¶
15 Jahre alt, wurde er vom Herzog von Braunschweig, zum Kammermusikus ernannt und erhielt zugleich das Versprechen, daß der Herzog ihn zu weiterer Ausbildung noch irgend einem großen Meister übergeben wolle. Die Wahl fiel endlich auf Franz Eck in München, als dieser eben im Begriff war, eine Kunstreise nach Rußland anzutreten. S. begleitete ihn und kehrte erst im Juli 1803 nach Braunschweig zurück. Hier traf er Rode an, dessen Spiel nachhaltigen Einfluß auf seine weitere Entwickelung übte.
Spohrs Ruf als ausgezeichneter Violinvirtuose verbreitete sich nun infolge einiger Kunstreisen so rasch, daß er schon 1805 die Konzertmeisterstelle in Gotha [* 26] erhielt. In dieser Stellung verblieb er, nachdem er sich ein Jahr später mit der Harfen- und Klaviervirtuosin Dorette Scheidler verehelicht hatte, abgesehen von mehreren mit seiner Gattin unternommenen Kunstreisen, bis 1813, in welchem Jahr er einem Ruf als Kapellmeister des Theaters an der Wien [* 27] folgte. Zwistigkeiten mit dem Direktor desselben, Grafen Pálffy, waren die Ursache, daß er dies Amt bereits nach zwei Jahren niederlegte und wiederum Kunstreisen antrat, die sich diesmal auch auf die Schweiz, [* 28] Italien [* 29] und Holland erstreckten, bis er im Winter 1817 die Kapellmeisterstelle am Theater in [* 30] Frankfurt [* 31] a. M. übernahm.
Hier brachte er 1818 seine Oper »Faust« und 1819 »Zemire und Azor« zur Aufführung, welche beide enthusiastischen Beifall fanden; gleichwohl verließ S. schon im September d. J. Frankfurt und begab sich von neuem auf Kunstreisen nach Belgien, [* 32] Paris [* 33] und 1820 nach London. [* 34] Nach viermonatlichem Aufenthalt ruhmgekrönt zurückgekehrt, ließ er sich in Dresden [* 35] nieder, erhielt jedoch schon im folgenden Jahr auf Veranlassung K. M. v. Webers die Berufung als Hofkapellmeister nach Kassel [* 36] und trat im Januar 1822 in sein neues Amt ein.
Größere Virtuosenreisen unternahm er von nun an nicht mehr; dagegen entfaltete er die ersprießlichste Thätigkeit zur Hebung [* 37] der musikalischen Zustände Kassels, insofern er sowohl das Orchester zu einer zuvor nie gekannten Höhe hob, als auch außerdem einen Gesangverein für Oratorienmusik gründete. Nicht minder bedeutend war seine Thätigkeit als Lehrer und Komponist. In ersterer Eigenschaft wurde er das Haupt einer Violinschule, wie sie Deutschland [* 38] seit Franz Benda nicht besessen, und von allen Teilen Europas strömten ihm die Schüler zu. Gleichzeitig entwickelte er eine erstaunliche Produktionskraft auf allen Gebieten der Komposition und bethätigte sich als Dirigent zahlreicher Musikfeste in Deutschland und England.
Auch der Verlust seiner Gattin (1834), für den er in einer zweiten Ehe mit der Klavierspielerin Marianne Pfeiffer nur einen annähernden Ersatz fand, vermochte seinen Arbeitseifer und seine Pflichttreue nicht zu vermindern, so wenig wie die kleinlichen Schikanen, die er später von seinem Fürsten zu erdulden hatte, dies namentlich nach dem Jahr 1848, obwohl er das Jahr zuvor durch die Ernennung zum Generalmusikdirektor ausgezeichnet war. 1857 gegen seinen Wunsch und mit teilweiser Entziehung seines Gehalts pensioniert, blieb er bis zu seinem Tod als Mensch wie als Künstler ein Gegenstand der allgemeinen Verehrung.
Als Komponist hat S. die musikalische Litteratur auf jedem ihrer Gebiete durch Meisterwerke von unvergänglichem Wert bereichert. Auf dem der dramatischen Musik wurde er neben K. M. v. Weber und Marschner der Hauptvertreter der romantischen Oper, wenn er auch hinsichtlich des szenisch Wirksamen hinter diesen beiden zurücksteht und infolgedessen seine Opern, mit Ausnahme von »Jessonda«, noch zu seinen Lebzeiten von den deutschen Bühnen verschwanden. Auch in seinen Oratorien: »Die letzten Dinge«, »Der Fall Babylons« u. a. folgt er zu ausschließlich seinem subjektiven Naturell, um auf die Nachwelt zu wirken, wiewohl hier seine Neigung zum Elegischen und das konsequente Festhalten eines erhabenen Pathos sowie endlich der für alle seine Arbeiten charakteristische, nicht selten in Überfülle ausartende Reichtum der Modulation die Wirkung weniger beeinträchtigen als in seinen Opern.
Unbedingte Bewunderung verdienen seine zahlreichen, ausnahmslos durch Adel der Empfindung und formale Abrundung hervorragenden Instrumentalwerke, sowohl für Orchester als für Kammermusik, unter den erstern die Symphonien in C moll und »Die Weihe der Töne«, unter den letztern die Quintette und Quartette, sowohl für Streichinstrumente allein als mit Klavier. Den größten und verdientesten Erfolg aber haben die speziell für sein Instrument geschriebenen Werke gehabt, und seine 15 Violinkonzerte, darunter namentlich das 7., 8. (»in Form einer Gesangsszene«) und 9., sowie seine Violinduette, endlich seine große Violinschule stehen noch heute an klassischem Wert unübertroffen da.
Vgl. Spohrs »Selbstbiographie« (Götting. 1860-61, 2 Bde.; bis 1838 von ihm selbst geschrieben und von da bis zu seinem Tod von den Angehörigen ergänzt);
v. Wasielewski, Die Violine und ihre Meister (2. Aufl., Leipz. 1883);
Malibran, Louis S., sein Leben und Wirken (Frankf. a. M. 1860);
Schletterer, Louis S. (Leipz. 1881).