(r = acφ, c wie a konstant). Mit dem
Namen S. bezeichnet man auch bisweilen räumliche
Kurven; es bedeutet z. B. cylindrische
oder konische S. den
Durchschnitt einer Schraubenfläche mit einer
Cylinder- oder Kegelfläche (richtiger cylindrische oder
konische Schraubenlinie), sphärische S. die
Linie, welche ein
Punkt auf der
Kugel beschreibt, wenn seine
Länge und
Breite
[* 2] proportional sind.
[* 1] Wasserfördermaschine, welche 1746 von Wirz in Zürich
[* 4] erfunden wurde. Sie besteht (s.
Fig.) aus einem um eine horizontale
Welle A spiralförmig gewundenen
Rohr DEFGHJKL, welches an dem
Wasser schöpfenden Ende
C trichterförmig erweitert ist (zu dem sogen.
Horn) und mit dem andern Ende in das hohle Ende der
Welle
mündet. Eine zwischen dem Wellenende und dem
Steigrohr N eingeschaltete
Stopfbüchse
[* 5] M ermöglicht einen dichten Verschluß
während der Drehung der
Welle.
Ist nun der
Apparat mit den zu unterst gelegenen Teilen der Schraubenwindungen in ein Wasserbassin getaucht,
so wird von dem
Horn bei der Drehung der
WelleWasser geschöpft, solange seine Mündung sich unter
Wasser befindet, bei weiterer
Umdrehung tritt so lange
Luft ein, bis das
Horn wieder ins
Wasser taucht. Während der dazu erforderlichen einmaligen
Umdrehung
ist das zuerst geschöpfte
Wasser, da es wegen seiner
Schwere bestrebt ist, immer den zu unterst gelegenen
Teil der
Schraube einzunehmen, um einen Schraubengang in dem
Rohr vorgerückt, die ihm folgende
Luft wird durch das bei einem
zweiten Eintauchen des
Horns aufgenommene
Wasser abgesperrt, und so geht es fort, bis das ganze
Schlangenrohr in den untern
Teilen seiner Windungen mit Wasserquantitäten gefüllt ist, die zwischen sich in den obern Teilen der
Windungen Luftsäulen einschließen, die bis jetzt nur die
Spannung der äußern
Atmosphäre besitzen.
Sobald nun weiter gedreht wird, will
Wasser in das
Steigrohr treten und übt deshalb auf die
Flüssigkeit im
Rohr einen Druckwiderstand
aus, durch welchen die einzelnen Flüssigkeitssäulen in den Schraubengängen entsprechend in die
Höhe
getrieben werden und nun mit demselben
Druck auf die
Flüssigkeit im
Steigrohr zurückwirken können. Dabei wird zunächst von der
zuletzt aufgenommenen Wassersäule CD, ihrer barometrischen Niveaudifferenz entsprechend, auf die ihr vorangegangene Luftsäule
DE gedrückt, welche den erhaltenen
Druck mit
Hilfe der sich daran schließenden Wassersäule EF auf die
folgende Luftsäule FG überträgt; aber auch die zweite Wassersäule EF übt auf letztere in derselben
Weise wie die erste
einen
Druck aus, so daß sich der
Druck auf die zweite Luftsäule aus dem
Druck der beiden nachgeschöpften Wassersäulen zusammensetzt.
In gleicher
Weise summieren sich die Wasserdrucke bis zur letzten Windung, und der hier herrschende
Druck
entspricht derjenigen Druckhöhe, bis zu welcher die
Maschine
[* 6] fördern kann. Diese S. ist nur in wenigen
Exemplaren ausgeführt,
wohl aber hat man sie in geeigneter Umformung zur Erzeugung von Gebläsewind benutzt, indem man am Ende der
Schraube eine
Vorrichtung anbrachte, welche zwar die
Luft aufnimmt und in die Windleitung treibt, aber das
Wasser unten entweichen läßt
(vgl.
Gebläse).
[* 7]
Landsee im preuß. Regierungsbezirk
Gumbinnen,
[* 8] im N. von
Johannisburg, mit seinen Verzweigungen 118 qkm
(2,14 QM.) groß, liegt 117 m ü. M.,
fließt durch den
Pissek (Pysz) zum
Narew ab, ist tief und fischreich, enthält vier
Inseln (auf einer derselben das eingegangene
FortLyck)
[* 9] und steht gegen N. mit dem Löwentin- und
Mauersee durch die
Masurischen Kanäle in schiffbarer
Verbindung.
Man rechnet zu den Spirillen diejenigen krummen Bacillen, bei welchen ein
Auswachsen zu schraubenartig gewundenen
und sich in derselben Form vermehrenden
Fäden beobachtet wird.
(neulat., auch
Spiritualismus, aber dann zu unterscheiden von der gleichnamigen philosophischen
Richtung),
der in der Neuzeit wieder stark entwickelte
Glaube, daß nicht nur die
Geister der abgeschiedenen
Menschen
fortleben, sondern daß auch ein beständiger und leichter
Verkehr mit ihnen möglich sei. Ein solcher
Verkehr kann aber angeblich
nur von wenigen Auserwählten unmittelbar gepflogen werden, welche als Mittelspersonen
(Medien) den Geistern eine Art dünnen
Körpers zu leihen vermögen, damit sich dieselben »materialisieren«
und unsern gröbern
Sinnen bemerklich machen können.
Der menschliche
Geist, ein persönliches, immaterielles
Wesen, wäre nach dieser
Theorie von einem besondern, die niedern tierischen
Funktionen leitenden, im
Körper verteilten ätherischen
Fluidum, dem Perisprit, gleichsam aufgelöst und durch dieses
Vehikel
erst dem
Körper zeitweise verbunden, könne aber auch schon im
Leben denselben gelegentlich verlassen
(Verzückung, Doppeltgehen etc.) und
Fernwirkungen ausüben, namentlich bei den
Medien, deren
Geist nur sehr lose »verzellt«
ist.
Von jener seelischen
Hülle des
Geistes sollen nun die
Medien einen gewissen Überfluß besitzen, eine
Aura desselben um sich
verbreiten und davon den überall im
Raum verteilten Geistern so viel abgeben können, daß diese sich
für kurze Zeit den Sterblichen offenbaren können.
IhreManifestationen und Materialisationen geschehen angeblich durch Erscheinen
im
Dunkeln in ganzer Gestalt oder wenigstens als leuchtende
Hände oder
Gesichter und sollen, wenn selbst das
Auge
[* 11] nicht im stande
sein sollte, das zarte Lichtgebilde zu erkennen, wenigstens auf der photographischen
Platte ihre
Spur zurücklassen.
Die Geisterphotographie bildet in
Amerika
[* 12] ein schwunghaft betriebenes
Geschäft, welches kaum dadurch gelitten hat, daß einer
oder der andre dieser
Künstler vor
Gericht den groben
Betrug eingestand, wie der Photograph Buguet in
Paris
[* 13] (1875). In neuerer
Zeit sind dazu noch die
Abdrücke der Geisterhände in Mehlschüsseln oder in
Gips
[* 14] gekommen. Eine andre
Art der
Offenbarung¶
mehr
ist diejenige durch Musik, die wichtigste von allen aber die durch mechanische Wirkungen, weil man darauf eine Verkehrsmethode,
eine wirkliche Unterhaltung mit den Geistern basiert. Die Antworten werden entweder durch eigentümliche Klopftöne im Sitzungstisch
oder in andern Möbeln etc. gegeben, um dadurch die Folge der Buchstaben festzustellen, oder kürzer mit
dem Manulektor oder Psychographen (s. d.) direkt geschrieben. An dessen Stelle ist in neuester Zeit namentlich durch das Medium
Slade die unsichtbare Niederschrift der Antwort auf eine unter den Tisch oder hinter den Rücken gehaltene Schiefertafel getreten.
Jedes Medium hat in der Regel seine besondere Art, zu »arbeiten«, und man unterscheidet
danach Klopfmedien, Schreibmedien etc. Die Spiritisten geben allgemein zu, daß die Geisterantworten
oft ungemein albern, zuweilen auch neckisch sind; aber sie erklären sich dies dadurch, daß es auch unwissende, unorthographisch
schreibende und boshafte Geister gebe. Weitere mechanische Leistungen der Geister sind: die Entfesselungen gebundener Medien,
Knotenknüpfen in beiderseits festgehaltenen Schnüren, Ineinanderbringen hölzerner Ringe, die aus einem
Stück bestehen, das Erheben der Möbel
[* 16] und andrer schwerer Gegenstände (s. Tischrücken), Transportierungen derselben, Schweben
der Medien und ähnliche Manifestationen, in denen besonders das MediumHome sehr geschickt gewesen sein soll.
Zum Gelingen dieser Versuche gehören in der Regel besondere Vorbedingungen, so z. B., daß die Teilnehmer
einer Soiree durch Berühren der Hände eine Kette schließen, um angeblich eine Ansammlung und Zirkulation jenes Fluidums zu
erzeugen und damit das Medium zu unterstützen, welches durch Ausgabe seines Perisprits oft gänzlich erschöpft werden soll.
MancheVersuche gelingen auch bloß im Dunkeln, weil das Licht
[* 17] angeblich die Materialisationen hindert. Der
in vielen Fällen selbst den berühmtesten Medien (Home, Slade u. a.) nachgewiesene Betrug hindert die große Gemeinde der Spiritisten
nicht, der Sache ferner ihr Zutrauen zu schenken.
Was die Geschichte dieser merkwürdigen Bewegung betrifft, so fanden sich ähnliche Praktiken schon seit alten Zeiten in China,
[* 18] Indien, Griechenland
[* 19] und Rom,
[* 20] woselbst man zum Teil in sehr ähnlicher Weise Geisterschriften und Orakel zu
erlangen wußte; aber der neuere Anstoß ging von dem quäkerischen Sektenwesen mit seinem Geister- und Erleuchtungsglauben
aus, welches sich seit Jahrhunderten in Amerika ausgebreitet hat. Die GeschwisterFox zu Hydesville bei New York sind die Entdecker
der Geisterklopferei (1849). Fast gleichzeitig damit begann das Tischrücken (s. d.) für die spiritistischen
AnschauungenPropaganda zu machen.
Diese »Offenbarungen« gewannen in Amerika in der That sehr bald zahlreiche Anhänger, die eine förmliche Kirche bildeten und
ihre Überzeugungen durch eine große MengeZeitschriften und Broschüren stärkten. Man erzählt von vielen Millionen; doch
lassen sich solche Angaben begreiflicherweise nicht kontrollieren, wenn auch zugegeben werden muß, daß
die höhern Klassen infolge einer natürlichen Reaktion gegen die herrschenden materialistischen und sozialistischen Lehren
[* 21] der Gegenwart den S. überall mit offenen Armen aufnehmen und in ihm zum Teil das einzige Rettungsmittel der Gesellschaft sehen.
In Amerika wirkten als spiritistische Schriftsteller insbesondere AndreasJacksonDavis durch eine Unzahl
von Offenbarungen triefender Schriften (z. B. »Der Reformator«, »Der Zauberstab«, »Die
Prinzipien der Natur« etc.),
Schriftstellerisch haben außerdem M. Perty. Zöllner, K. du Prel, Baron Hellenbach u. a. in dieser Richtung gewirkt, und eine
neue Monatsschrift: »Die Sphinx«
[* 26] (hrsg. von Hübbe-Schleiden, Hamb. 1886 ff.), dient der weitern Ausbreitung.
Ob dieser von der streng kirchlichen wie von der liberalen und fortschrittlichen Presse
[* 27] gleich lebhaft angefeindeten Bewegung
irgend welche nicht durch die bekannten Kräfte erklärbare Thatsachen zu Grunde liegen, wie Hare, Wallace und Crookes behaupten,
oder ob eine noch ununtersuchte Nerventhätigkeit, resp. das sogen.
Od (s. d.), wie andre wollen, dieselben erklären kann, oder ob alles auf
bewußter und unbewußter Täuschung beruht, mag der Zukunft anheimgestellt bleiben.