SchwereEntzündungen der Schleimhaut treten ein bei
Vergiftungen mit ätzenden und scharfen
Substanzen
(Ätzkali,
Schwefelsäure
[* 3] etc.) und beim
Genuß sehr heißerSpeisen. Die wichtigste
Krankheit der S. ist der
Krebs,
[* 4] welcher in der
S. stets primär unter der Form des sogen.
Kankroids auftritt und zwar am häufigsten am Eingang vom
Schlund zur S., am Eingang
der S. zum
Magen und zwischen diesen beiden
Orten an der Engigkeit im mittlern Dritteil, wo der linke
Bronchus
die S. kreuzt (s. Tafel
»Halskrankheiten«,
[* 5] Fig. 4). Der
Krebs ist selten eine umfängliche Geschwulst, welche die S. bis zum
Verschluß verengert, meist
ist er als fressendes
Geschwür vorhanden, welches zwar gleichfalls
Verengerungen bedingt, außerdem
aber noch dadurch gefährlich wird, daß die
Wand der immerhin nicht sehr dicken
Röhre durchbrochen werden
kann.
Hierbei kommt es leicht vor, daß eine freie
Verbindung mit einem Brustfellsack hergestellt wird, so daß die verschluckten
Speisen in diesen gelangen und tödliche
Brustfellentzündung veranlassen; ferner sind
Fälle beobachtet worden, in denen die
Luftröhre oder ein
Bronchus geschwürig zerstört und die
Speisen direkt in die
Lungen geschluckt wurden,
in noch andern bewirkte eine krebsige
Durchwachsung der
Aorta plötzlichen
Tod durch
Blutsturz. Eine
Heilung des
Krebses der S.
kommt nicht vor.
In denFällen, deren Hauptsymptom die
Striktur
(Verengerung) ist, muß, wie bei Narbenschrumpfung nach
Ätzung, die Behandlung
in vorsichtiger Erweiterung der
Striktur durch
Bougies und in
Ernährung durch die Schlundsonde bestehen.
FremdeKörper in der S. bilden nicht selten Gelegenheit zu operativem Einschreiten. Man muß versuchen, diese mit geeigneten
Instrumenten, »Münzenfänger« etc., herauszuholen,
oder sie in den
Magen hinabstoßen. Nur in verzweifelten
Fällen schreitet man zur
Eröffnung der S. durch den Speiseröhrenschnitt
(griech.
Ösophagotomie), indem man von außen durch die
Haut
[* 6] und
Muskeln
[* 7] des
Halses die Speiseröhre eröffnet.
Diese
Operation ist schwierig und nicht gefahrlos; sie wird auch ausgeführt, wenn nach
Schwefelsäure- oder Laugevergiftungen
oder im
Gefolge krebsiger Zerstörungen solche
Verengerungen der Speiseröhre entstanden sind, daß nicht einmal flüssige
Nahrung in den
Magen gelangt und der
Tod durch
Verhungern droht.
das zur Versorgung eines
Dampfkessels dienende
Wasser. ^[= H2O findet sich im flüssigen und starren Zustand (als Eis) allgemein verbreitet in der Natur, ...]
(Smaltin, Smaltit),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert regulär, findet sich
auch derb, eingesprengt und in mannigfaltig gruppiertenAggregaten, ist zinnweiß bis grau, mitunter bunt
angelaufen oder durch beginnende
Zersetzung zu
Kobaltblüte an der Oberfläche rot gefärbt.
Härte 5,5, spez. Gew. 6,4-7,3,
besteht aus Kobaltarsen CoAs2 mit 28,2 Proz.
Kobalt, enthält aber
meist auch
Eisen,
[* 9]
Nickel und
Schwefel. In bestimmten
Varietäten wird der
Gehalt an
Nickel so bedeutend, daß dieselben eher dem
Chloanthit (s. d.) zuzuzählen
sein würden, während man die eisenreichen als graue Speiskobalte
(Eisenkobaltkiese) von den weißen als den wesentlich nur
Kobalt führenden trennt.
(spr. spihk),JohnHanning, engl. Reisender, geb. zu
Jordans bei
Ilchester in
Somerset, stellte sich
die Aufgabe, die Nilquellen aufzufinden, und unternahm 1854 mit
Burton die Bereisung des Somallandes, wobei er von den Eingebornen
schwer verwundet wurde. Im folgenden Jahr beteiligte er sich an dem
Krimkrieg; später (1857-59) treffen
wir ihn mit
Burton wieder in
Afrika,
[* 14] wo er Ende Juli 1858 den
Ukerewe oder
Victoria Nyanza
[* 15] entdeckte. Mit J. A.
Grant unternahm
er 1860 von
Sansibar
[* 16] aus eine neue
Reise, von der er 1863 wieder zu
Gondokoro am obern
Nil eintraf, und die ihm die Überzeugung
brachte, daß der
WeißeNil den Ausfluß
[* 17] jenes
Sees bilde. S. ist somit als der Entdecker der Nilquellen
anzusehen. Er starb durch einen unglücklichen
Schuß auf der
Jagd bei
Bath inEngland. Die
Resultate seiner
Reisen
sind niedergelegt im
»Journal of the discovery of the source of theNile« (Lond. 1863, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1864, 2 Bde.).
Gegen das
Prisma
[* 21] sind drei horizontale
Röhren
[* 22] A,
B und C gerichtet. Die erste (A), das Spaltrohr oder der Kollimator, trägt
an ihrem dem
Prisma zugekehrten Ende eineLinse
[* 23] a
[* 1]
(Fig. 2), in deren
Brennpunkt sich ein vertikaler
Spalt
l befindet, der vermittelst einer in
[* 1]
Fig. 1 sichtbaren
Schraube enger oder weiter gestellt werden kann; die von einem
Punkte
des erleuchteten
Spalts ausgehenden Lichtstrahlen werden durch die
Linse a, weil sie aus deren
Brennpunkt kommen, mit der
Achse des
Rohrs A parallel gemacht, treffen, nachdem sie durch das
Prisma abgelenkt worden, ebenfalls unter sich
parallel auf die Objektivlinse b des
FernrohrsB und werden durch diese in ihrer Brennebene rv in dem
Punkt r
¶
vereinigt. Sind die durch den Spalt einfallenden Strahlen homogen rot, so entsteht bei r ein schmales rotes Bild des vertikalen
Spalts; gehen aber auch violette Strahlen von dem Spalt aus, so werden diese durch das Prisma stärker abgelenkt und erzeugen
ein violettes Spaltbild bei v. Dringt weißes Licht,
[* 28] das sich bekanntlich (s. Farbenzerstreuung)
[* 29] aus unzählig
vielen verschiedenfarbigen und verschieden brechbaren Strahlenarten zusammensetzt, durch den Spalt ein, so legen sich die
unzählig vielen entsprechenden Spaltbilder in ununterbrochener Reihenfolge nebeneinander und bilden in der Brennebene des
Objektivs ein vollständiges Spektrum r v, welches nun durch das Okular o wie mit einer Lupe
[* 30] betrachtet wird.
Im Spektrum des Sonnenlichts oder Tageslichts (s. die Tafel) gewahrt man mit großer Schärfe die Fraunhoferschen Linien (s.
Farbenzerstreuung). Um das Spektrum mit einer Skala vergleichen zu können, trägt ein drittes Rohr C (das Skalenrohr) an seinem
äußern Ende bei s eine kleine photographierte Skala mit durchsichtigen Teilstrichen, an seinem innern
Ende dagegen eine Linse c, welche um ihre Brennweite von der Skala entfernt ist.
Durch eine Lampenflamme wird die Skala erleuchtet. Die von einem Punkte der Skala ausgehenden Strahlen, durch die Linse c parallel
gemacht, werden an der Oberfläche des Prismas auf die Objektivlinse o des Fernrohrs reflektiert und von
dieser in dem entsprechenden Punkt ihrer Brennebene vereinigt. Durch das Okular schauend, erblickt man daher gleichzeitig mit
dem Spektrum ein scharfes Bild der Skala, das sich an jenes wie ein Maßstab
[* 31] anlegt. Die Skala ist willkürlich festgestellt.
Eine von Willkür freie Skala müßte nach den Wellenlängen der verschiedenfarbigen Strahlen eingeteilt
sein. Da aber die Wellenlängen
für die Fraunhoferschen Linien bekannt sind, so kann man für jedes Spektroskop mit willkürlicher
Skala leicht eine Tabelle oder eine Zeichnung entwerfen, aus welcher für jeden Teilstrich die zugehörige Wellenlänge abgelesen
werden kann.
Die unmittelbare Vergleichung zweier Spektren verschiedener Lichtquellen wird durch das Vergleichsprisma
[* 27]
(Fig. 3) ermöglicht, ein kleines gleichseitiges Prisma a b, welches, indem es die untere Hälfte des Spaltsm n verdeckt, in
diese kein Licht der vor dem Spalt aufgestellten Lichtquelle F
[* 27]
(Fig. 1), wohl aber durch totale Reflexion
[* 32] auf dem Weg L r t
[* 27]
(Fig.
4) das Licht der seitlich aufgestellten Lichtquelle L (f,
[* 27]
Fig. 1) eindringen läßt. Man erblickt alsdann
im Gesichtsfeld unmittelbar übereinander die Spektren beider Lichtquellen.
Läßt man Tageslicht auf das Vergleichsprisma fallen, so können die Fraunhoferschen Linien seines Spektrums gleichsam als
Teilstriche einer Skala dienen. Wegen der Ablenkung, die das Prisma hervorbringt, bilden Spaltrohr u. Fernrohr
[* 33] des Bunsenschen Spektroskops einen dieser Ablenkung entsprechenden Winkel miteinander, u. die Visierlinie des Instruments ist
geknickt. Durch passende Zusammensetzung von Flint- und Crownglasprismen kann man aber sogen. geradsichtige Prismenkombinationen
(à vision directe) herstellen, durch welche die Ablenkung der Strahlen, nicht aber die Farbenzerstreuung aufgehoben wird,
und mit ihrer Hilfe geradsichtige Spektroskope konstruieren, welche die Lichtquelle direkt anzuvisieren
erlauben. Ein solches ist das in
[* 27]
Fig. 5 in natürlicher Größe dargestellte Browningsche Taschenspektroskop; s ist der Spalt,
C die Kollimatorlinse, p der aus 3 Flint- und 4 Crownglasprismen, die mittels Ka-