konnte sich S. seit der
Schlacht bei
Leuktra nie wieder zu seinem frühern Einfluß erheben.
Alexander d. Gr. versagten sie
zwar die
Heeresfolge, aber König
Agis II. machte 330 einen fruchtlosen
Versuch, die makedonische Herrschaft zu stürzen. Die
Spartaner mußten sogar, um sich gegen neue
Angriffe des
Demetrios (296) und des
Pyrrhos (272) zu schützen,
ihre Stadt stark befestigen. Die
Spartiaten würdigten sich zu Mietlingen des
Auslandes herab. Zur Zeit des
KönigsAgis III.
war ihre Zahl auf 700 geschmolzen.
Die schwindende Volkszahl und die überhandnehmende
Sitte der
Mitgiften machten das Mißverhältnis im
Besitz immer größer.
Agis' III. (244-240)
Versuch, die Lykurgische
Verfassung wiederherzustellen, scheiterte.
Kleomenes III. begann
nach seinem ruhmreichen
Kriege gegen die
Achäer 226 seine
Reformen mit dem
Sturz der
Ephoren und der
Verbannung der oligarchischen
Gegner. Ohne weiteres Hindernis wurden die
Schulden getilgt, die
Bürgerschaft durch
Aufnahme von
Periöken auf 4000 gebracht,
die Ländereien unter sie neu verteilt und die Lykurgische
Zucht wieder eingeführt.
Auch die
Hegemonie im
Peloponnes und in
Griechenland
[* 2] wollte
Kleomenes seinem Vaterland wieder erkämpfen, und schon war er nach
der
Eroberung von
Argos nahe daran, an die
Spitze des Achäischen
Bundes zu treten, als
Antigonos Doson, von
Aratos herbeigerufen, 221 in der
Schlacht bei
Sellasia die Macht des kaum verjüngten
Staats brach. S. mußte sich an
Antigonos ergeben, der
sofort die
Reformen wieder aufhob und das Ephorat wiederherstellte. Der
Staat trat dem Achäischen
Bund bei, behielt aber im
übrigen seine Unabhängigkeit.
In dem Usurpator Machanidas (211-207) erhielt S. seinen ersten
Tyrannen; er hob das Ephorat auf, trat als
unumschränkter
Herr auf und machte sich an der
Spitze seiner Söldnerscharen im
Peloponnes furchtbar, doch fiel er schon 207 gegen
Philopömen bei
Mantineia. Die
Regierung seines Nachfolgers
Nabis (206-192) war eine fast ununterbrochene
Reihe von
Kriegen und
ein
Gewebe
[* 3] von verräterischer
Politik. Nach der Ermordung des
Nabis durch die Ätolier (192) gewann
Philopömen
S. wieder für den Achäischen
Bund, aber der alte
Haß der Spartaner gegen die
Achäer blieb.
Als S. 188 vom
Bund abfiel und sich unter römischen
Schutz stellte, rückte
Philopömen vor S., ließ die
Häupter der Empörung
hinrichten, die
Mauern niederreißen und die fremden
Söldner sowie die von den
Tyrannen unter die
Bürger
aufgenommenen
Heloten entfernen. S. mußte nun achäische Einrichtungen annehmen.
Rom
[* 4] sah zu, wie sich die
Achäer und Spartaner
gegenseitig durch ihre Streitigkeiten entkräfteten, bis der geeignete Zeitpunkt zum Eingreifen gekommen war.
Nach der Vernichtung des Achäischen
Bundes und der Unterwerfung von ganz
Griechenland (146) teilte S.
das ziemlich leidliche
Los der übrigen griechischen
Staaten; ja, es soll den Spartanern von den
Römern besondere
Ehre zu teil
geworden sein: sie blieben frei und leisteten keine andern als Freundschaftsdienste. Unter den
Kaisern nach
Augustus blieb
den Lakedämoniern kaum noch ein
Schatten
[* 5] von
Freiheit. Die Lykurgischen Einrichtungen bestanden noch bis
ins 5. Jahrh. fort; erst das
Christentum verdrängte die letzten Reste derselben.
Anstifter des Sklavenkriegs und
Führer in demselben, 73-71
v. Chr., Thraker von
Geburt, früher ein freier
Mann, ward römischer Sklave und
kam in die Gladiatorenschule zu
Capua. Er entfloh 73 aus dieser mit etwa 70 Genossen, brachte
amVesuv
[* 6] einem
Legaten des Prätors P. Varinius eine völlige
Niederlage bei, schlug noch zwei andre
Legaten
und dann auch den Prätor selbst, worauf durch den allgemeinen Zulauf von Sklaven sich bald ein
Heer von mehr als 100,000
Mann um ihn sammelte.
Diesem gelang es,
S. in der Südwestspitze von
Italien
[* 9] einzuschließen; er bahnte sich zwar durch seine
Tapferkeit den Weg durch die feindlichen
Linien, aber nun wurde ein Teil des
Heers, der sich wiederum von ihm getrennt hatte,
geschlagen und völlig aufgerieben, und er selbst ward von seinen Leuten wider seinen
Willen zur
Schlacht
gezwungen, in der er unterlag und tapfer kämpfend fiel; 60,000 Sklaven sollen darin getötet und 6000 Gefangene auf der
Straße zwischen
Capua und
Rom gekreuzigt worden sein.
Pompejus, von
Spanien
[* 10] zurückkehrend, vertilgte den letzten Rest der Sklaven.
(Neu-Sparta), Hauptstadt des griech.
Nomos Lakonia, 1836 auf der
Stelle von
Alt-Sparta durch Übersiedelung der
Bewohner von
Misthra (s. d.) gegründet, Sitz eines
Erzbischofs, mit einem
Gymnasium, kleinem Altertümermuseum, regelmäßigen
Straßen und gleichförmigen, dem
Klima
[* 13] wenig angemessenen, meist zerstreuten
Häusern, schön, aber ungesund gelegen. S. hatte 1879 mit
dem Nachbardorf Psychiko zusammen 3595 Einw.