stark aspirierte j (lat.
Filius, span. hijo, Sohn), pl ward durch das mouillierte
ll ersetzt (lat. planus, span. llano, eben),
und für ct wird immer ch genommen (lat. factus, dictus, span.
hecho, dicho, gemacht, gesagt). J ist, seitdem x nach der neuern
Orthographie (von 1815) seinen Kehllaut verloren hat, der
Hauptkehlkonsonant der spanischen
Sprache
[* 2] geworden; man schreibt jetzt allgemein
Don Quijote, Mejico statt
Don Quixote, Mexico.
Gesetzgeber für
die s. S. ward die
Grammatik der spanischen
Akademie (zuerst 1771). Neuere Hilfsmittel zur Erlernung derselben
sind für Deutsche
[* 3] die
Grammatiken von Franceson (4. Aufl., Berl. 1855),
Fuchs
[* 4] (das. 1837), Kotzenberg(2.
Aufl.,
Brem. 1862), Brasch (Hamb. 1860), Pajeken (2. Aufl.,
Brem. 1868), Lespada (2. Aufl.,
Halle
[* 5] 1873),
Montana (2. Aufl., Stuttg.
1875), Funck (8. Aufl., Frankf. 1885),
Schilling (2. Aufl., Leipz. 1884),
Wiggers (2. Aufl., das. 1884). Die vorzüglichsten
Wörterbücher lieferten: die spanische
Akademie
(Madr. 1726-39, 6 Bde.; hrsg.
von V.
Salvá, 12. Aufl., Par. 1885) und
Dominguez (6. Ausg.,
Madr. 1856, 2 Bde.);
ein neues begann R. Cuervo
(das. 1887 ff., 6 Bde.).
Für Deutsche sind zu empfehlen: Franceson (12. Aufl., Leipz. 1885),
Kotzenberg
(Brem. 1875), Booch-Arkossy (6. Aufl., Leipz. 1887, 2 Bde.),
Tollhausen (das. 1886). Den
Versuch eines etymologischen
Wörterbuchs machten Covarrubias
(Madr. 1674),
Cabrera (das. 1837), Monlau (2. Aufl., das.
1882), R. Barcia (das. 1883, 5 Bde.)
undL.Eguilaz
(Granada
[* 6] 1880). Wichtige Beiträge zur
Etymologie enthält
Diez' »Etymologisches
Wörterbuch der romanischen
Sprachen«
(4. Aufl.,
Bonn
[* 7] 1878). Die historische
Grammatik der spanischen
Sprache behandelt
Diez'
»Grammatik der romanischen
Sprachen« (5. Aufl.,
Bonn 1882) und P.
Försters
»Spanische
[* 8]
Sprachlehre« (Berl. 1880). Die
Orthographie wurde von der
Akademie in
einem besondern »Tratado« (zuletzt
Madr. 1876) festgestellt.
Man unterscheidet wohl helleres, dünnes
Rohr als weibliches (Bindrotting) von dem stärkern, dunklern mit enger stehenden
Knoten als männlichem (Handrotting); letzteres wird auch zu Spazierstöcken benutzt. Das sogen.
gereinigte Spanische Rohr ist durch
Schaben oder durch
Schleifen auf besondernMaschinen von den
Knoten befreit.
In den europäischen Hafenstädten verarbeitet
man es durch Zerschneiden,
Spalten,
Hobeln und
Ziehen zu
Stuhl- und Korsettrohr,
Rieten für
Webstühle
[* 10] etc. Die dünnsten, schnurenförmigen
Streifen heißen
Schnur- oder Putzrohr und werden in der Putzmacherei
benutzt.
Stuhlrohr wird oft durch
Schwefeln gebleicht. Sehr viel
Rohr wird für die Korbmacherei gefärbt,
lackiert und vergoldet.
Abfälle dienen als
Polster- und Scheuermaterial. Durch besondere Bearbeitung gewinnt man aus Spanischem
Rohr ein Fischbeinsurrogat, das
Wallosin, zu Schirmstäben.
[* 8]Wand, eine bewegliche Schutzwand, welche aus einem hölzernen oder metallenen
Gestell besteht, über
welches
Zeug,
Tapeten,
Leder u. dgl. gespannt ist;
findet als Bettschirm, zur
Scheidung von
Räumen, als Schutzwand
gegen
Wind u. dgl. Verwendung.
Das
Holz
[* 11] wird bisweilen mit
Lack überzogen und bunt bemalt oder vergoldet.
[* 8]Weine, zum Teil vorzügliche
Weine, welche dem
Burgunder,
Roussillon und
Languedoc vergleichbar sind und diese
selbst in mancher Hinsicht übertreffen; seit dem
Altertum berühmt, behaupteten sie im ganzen
Mittelalter
ihr Übergewicht und besitzen es heute noch in verschiedenen
Ländern, wie in
England und
Nordamerika.
[* 13]
Alle spanischen
Provinzen
treiben Weinbau, doch sind die
Produkte der nördlichen kaum über ihre
Grenzen
[* 14] hinaus bekannt. Im allgemeinen leidet der spanische
Weinbau durch die
Indolenz und Nachlässigkeit der Produzenten, und die gewöhnlichen spanischen
Weine
stehen sehr tief unter der Erwartung, zu welcher
Klima
[* 15] und
Lage berechtigen.
Die südspanischen
Weine müssen für den
Export, namentlich über
See, mit
Spiritus
[* 16] versetzt werden, den man vielfach ebenfalls
aus
Most bereitet. Die vorzüglichsten spanischen
Weine sind Likörweine, und unter diesen ist der berühmteste
der weiße
Jereswein
(Sherry), demselben schließen sich an: die ebenbürtigen, sehr süßen Pajareteweine (von denen der beste
auch
Malvasier heißt);
Gewöhnliche markige Rotweine nach Art der französischen liefert
Spanien
[* 20] nur wenige von hervorragendem
Werte. Der beste ist der von Olivanza in
Estremadura, der
Valdepeñas in
Kastilien, der Manzanores ^[richtig:
Manzanares] aus
der
Mancha, einer der leichtesten und angenehmsten spanischen
Weine etc. Aus dem nordöstlichen
Spanien wird
Ebro-Port vielfach
für echten
Portwein verkauft; er ist aber rauher, minder körperreich und geistig.
stripes (spr. spännisch streips), hellfarbige leichte
Tuche aus Zephyrwolle, die in
Deutschland
[* 21] für den
Export
nach
Asien
[* 22] fabriziert werden.