1804 folgten: »Metrical tales«, 1805 »Madoc«,
eine wallisische
Sage behandelnd;
1810 »The curse of Kehama«, seine größte
Dichtung, eine auf Hindusagen beruhende phantastische
Erzählung;
1814 »Roderick, the last of the
Goths«, ein wieder in Blankversen abgefaßtes Gedicht, das die Zerstörung
des Westgotenreichs durch die Araber besingt.
Unter Southeys kleinern Gedichten zeichnen sich die
Balladen aus (z. B.
»Mary,
the maid of the inn«); als Hofpoet verherrlichte er im
»Carmen triumphale«
WellingtonsSiege und dichtete
Oden aus den
Prinz-Regenten
und die alliierten Monarchen. Die
»Vision of judgment« (1821) ward von
Byron, der darin das
Haupt der »satanischen
Schule« heißt, schonungslos gegeißelt. Bedeutend ist S. als Biograph und Geschichtschreiber. Stilistisch vollendet
ist das oft aufgelegte »Life of
Nelson« (1813; deutsch, Stuttg. 1837),
dem sich »Lives of the British admirals« (4 Bde.)
und »Life of
Wesley« (1820; deutsch, Hamb. 1841) anreihen. Auch hinterließ er
eine »History of Brazil« (1810-19, 3 Bde.)
und eine »History of the Peninsular war« (1823-28, 2 Bde.)
sowie religiöse, soziale und politische
Schriften. Hierher gehören: »The book of the church« (3. Aufl. 1825),
»Colloquies on the progress and prospects of society«
(1829, 2 Bde.);
ferner: »The
Doctor«, die beste seiner Prosaschriften, voll scharfsinniger
Gedanken und Bemerkungen (1834-37, 5 Bde.;
neue Ausg. 1856),
und »Omniana« (1812, 2 Bde.).
Die
Diktion ist überall klar und kräftig; Parteilichkeit und starke
Subjektivität wirken indessen oft störend.
Endlich gab
er die »Select works of British poets from
Chaucer to
Jonson« (1836) sowie Umarbeitungen mittelalterlicher
Romane (z. B. »Amadis of
Gaul«, 1803, 4 Bde.) heraus. Southeys »Poetical
works« erschienen gesammelt in 11
BändenLondon
[* 2] 1820, in 10
Bänden 1854, in 1
Band
[* 3] 1863.
Vgl. »Life and correspondence of
R.
S.« (hrsg. von seinem Sohn
Charles Cuthbert S., neue Ausg. 1862, 6 Bde.),
seinen Briefwechsel mit
KarolineBowles (1881) und die
Biographien Southeys von
Browne (Lond. 1859),
Dowden (das. 1880) und
Dennis
(Boston
[* 4] 1887).
Paß
[* 5]City (spr. ssauth paß ssitti), Hauptort des Bergbaubezirks am Sweetwater (Nebenfluß des
Platte) im nordamerikan.
TerritoriumWyoming, beim 2280 m hohenSouth Paß.
(spr. ssáthärk),StadtteilLondons, der
City gegenüber, mit der ihn vier
Brücken
[* 9] verbinden, hat (1881)
99,252 Einw. (als parlamentarischer Wahlbezirk aber 221,946).
In ihm liegen die bemerkenswerte St. Saviour's-Kirche, die
Zentralstation der
LondonerFeuerwehr, die
Hopfen- und Malzbörse, die
Brauerei von
Barclay u. Perkins etc.
im Militärwesen s. v. w. Unterstützungstrupp,
die hinter einer ausgeschwärmten Schützenlinie geschlossen zurückbleibende Truppenabteilung, welche nach Erfordernis in
das Schützengefecht einzugreifen hat;
(spr. saut-),Peter, niederländ.Maler und Kupferstecher, geboren um 1590 zu
Haarlem,
[* 10] bildete
sich bei
Rubens in
Antwerpen,
[* 11] nach dessen Gemälden und
Zeichnungen er eine Anzahl von
Radierungen (vier
Jagden, der wunderbare
Fischzug, das
Abendmahl nach
Leonardo da
Vinci) fertigte, und welchem er auch bei der Ausführung seiner
Bilder half, und soll
von 1624 bis 1628 als Hofmaler des
Königs inPolen thätig gewesen sein. Seit 1628 war er wieder in
Haarlem
ansässig, wo er eine Werkstatt von Kupferstechern gründete, die unter seiner Leitung nach eignen und fremden
Zeichnungen,
besonders nach
Rubens, stachen. S. selbst schloß sich in
Haarlem mehr dem
FransHals an, in dessen Art er
mehrere Bildnisse und Schützenstücke malte und dekorative
Malereien im Huis ten
Bosch im
Haag
[* 12] ausführte. Er starb
(franz. souverain, v. mittellat.
superanus, »zuoberst befindlich«),
höchst, oberst, oberherrlich, unabhängig. So spricht man von einem souveränen
Urteil,
von welchem es keine
Berufung an ein höheres
Gericht gibt;
einem souveränen
Heilmittel, das unfehlbar gegen ein bestimmtes
Leiden
[* 14] wirkt;
von souveräner Verachtung etc. Namentlich aber wird imStaats- und Völkerleben der
Inhaber
der höchsten
Gewalt im
Staat, welche von keiner andern Macht abhängig ist, als
S. und jene höchste
Machtvollkommenheit
(Staatshoheit)
selbst als Souveränität bezeichnet;
daher Souveränitätsrechte, s. v. w. Hoheitsrechte (s.
Staat). Vgl.
Suzeränität.
(spr. ssuwéstr),Emile, franz.
Roman- und Bühnendichter, geb. zu
Morlaix
(Finistère),
ließ sich 1836 dauernd in
Paris
[* 15] nieder, machte sich zuerst durch Schilderungen der
Bretagne: »Le
[* 16]
Finistère en 1836«, »La
Bretagne
pittoresque« (1841), bekannt und lieferte dann eine große Anzahl
Romane, auch
Dramen und
Vaudevilles, welche ein reiches
Talent
für
Beobachtung, aber wenig Erfindungskraft bekunden. In seinen
Romanen tritt die philosophierende oder
moralisierende (d. h. die den
Gegensatz zwischen arm und reich in sozialistischer
Schärfe hervorhebende)
Richtung zu stark
hervor.
Hervorzuheben sind davon:
»Riche et pauvre« (1836);
littéraires« (1854, 2 Bde.) zu
erwähnen. S. starb in Paris. Eine Gesamtausgabe seiner auch teilweise ins Deutsche
[* 18] übersetzten Werke erschien
in der »Collection Lévy« (60 Bde.).