gest. als
Chef der Abteilung für die schönen
Künste im
Ministerium des Innern daselbst. Von seinen
Dichtungen,
welche der vlämischen
Bewegung in seinem Vaterland wie der
Wiedergeburt des
DeutschenReichs galten, sind zu nennen: »Rénovation
flamande«, »Venise sauvée« und »L'année
sanglante« (Lond. 1871, unter dem
PseudonymPaulJane; deutsch von Dannehl, Bresl. 1874);
von seinen kunstgeschichtlichen
und kunstkritischen
Büchern: »Études sur l'état présent de l'art en Belgique« (1858)
und »L'école d'Anvers«.
(franz., spr. ssu-), ein von den katholischen geistlichen
nicht im
Amt getragener, langer, eng anliegenderRock mit engen Ärmeln, von
oben bis unten durch dicht
gesetzte
Knöpfe verschlossen, bei
Kardinälen hochrot, bei
Bischöfen und Hausprälaten des
Papstes violett, beim
Papst weiß,
bei allen übrigen
Geistlichen schwarz;
(franz., spr. ssuterrang), das zum Teil in den
Erdboden versenkte
Geschoß
[* 3] eines
Hauses, zu
Wohnungen,
Geschäfts- und Wirtschaftsräumen dienend. Im ersten
Fall muß es eine
lichte
Höhe von mindestens 2,6 m besitzen, wovon 1,6 m über dem Erdboden
sich befinden müssen;
auch soll es nach
Süden oder SO. gelegen und zum
Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit
mit
Isolierschichten versehen sein.
(spr. ssauthammt'n),Stadt in
Hampshire
(England), auf einer durch den Zusammenfluß des Itchin und
Test
gebildeten
Halbinsel, im
Hintergrund der Southampton
Water genannten, 16 km tiefen
Bucht, an deren Mündung
die
InselWight liegt. Von den alten Stadtmauern sind noch Reste und ein
Thor (Bargate) übrig, aber die Stadt hat sich bedeutend
über dieselben ausgedehnt. Unter den gottesdienstlichen Gebäuden ist die normännische St. Michaeliskirche die älteste;
ihr schlanker
Turm
[* 5] dient den Seefahrern als Merkmal.
Bend (spr. ssauth),Stadt an der Nordgrenze des nordamerikan.
StaatsIndiana, am schiffbaren St. Josephsfluß, mit zahlreichen
Mühlen,
[* 13] dem katholischen
NotreDame-Collège und (1880) 13,280
Einw.
(spr. ssauth-),Johanna, Schwärmerin, die einige Zeit in
London
[* 14] die öffentlicheAufmerksamkeit
auf sich zog. Geb. 1750, gab sie sich 1801 für das in der
OffenbarungJohannis (12, 1) erwähnte Sonnenweib aus und betrieb
nebenbei einen gewinnreichen
Handel mit
Siegeln, welche die
Kraft
[* 15] haben sollten, die ewige
Seligkeit zu verleihen.
Schon über 60 Jahre
alt, behauptete sie 1814, mit dem wahrenMessias schwanger zu sein, und fand mit dieser Behauptung bei
TausendenGlauben, der selbst dadurch nicht bei allen Anhängern (Neuisraeliten,
Sabbatianer) erschüttert ward, daß sie 27. Dez. starb,
ohne überhaupt schwanger gewesen zu sein.
(spr. ssauthí),Robert, engl. Geschichtschreiber und Dichter, als solcher zur
»Seeschule« zu zählen, geb. zu
Bristol, Sohn eines Leinwandhändlers, besuchte die Westminsterschule, die er aber nach vier
Jahren wegen
eines
Artikels gegen die körperliche
Züchtigung auf englischen
Schulen, den er in der von ihm begründeten
Zeitschrift
»Flagellant«
erscheinen ließ, verlassen mußte. Er studierte in
Oxford
[* 16]
Theologie, ohne als
Unitarier Aussicht auf ein
Kirchenamt zu haben.
Seine exzentrischen
Ansichten führten ihn mit
Coleridge zusammen, dessen
Plan, in
Amerika
[* 17] einen freien
Staat
zu gründen, seinen Beifall fand. Die ihn damals beherrschenden
Ideen spiegeln sich in der
Tragödie
»Wat Tyler«, die ohne seine
Zustimmung veröffentlicht, von ihm selbst später verworfen ward, wie er überhaupt bald von den
Extremen zurückkam. Ein
Band
[* 18] Gedichte (1794) machte keinen
Eindruck, mehr das
Epos »Joan ofArc«, das von reicher
Phantasie, aber
auch von jugendlicher Überspannung zeugt. In
Bristol hielt er, um sein
Leben zu fristen, geschichtliche
Vorträge, bis ihn
sein Oheim im
November 1795 mit sich nach
Lissabon
[* 19] nahm.
South Paß City - Souve
* 22 Seite 15.52.
Vor der Abreise vermählte sich S. heimlich mit
Miß Fricker. Nach sechs
Monaten kehrte er zurück und widmete
sich in
London dem Rechtsstudium und angestrengter litterarischer Thätigkeit. 1800 finden wir ihn wieder in
Portugal,
[* 20] dann
aber lebte er in Greta bei
Keswick in
Cumberland, nur 1802 als
Sekretär
[* 21] des
Kanzlers der Schatzkammer von
Irland, Carry, etwa
auf Jahresfrist abwesend. 1807 erlangte er eine Staatspension und wurde 1813 poet-laureate. Seit 1839 infolge
einer
Lähmung bewußtlos, starb er Seine litterarische Thätigkeit ist bewunderungswürdig: er schrieb 109
Bände
und 52
Artikel zum
»AnnualReview«, 3 zum
»Foreign Quarterly«, 94 zum »Quarterly
Review«, und stets machte er umfassende
Studien
zu seinen
Arbeiten. Das 1801 veröffentlichte epische Gedicht »Thalaba,
the destroyer« ist eine
¶
1804 folgten: »Metrical tales«, 1805 »Madoc«,
eine wallisische Sage behandelnd;
1810 »The curse of Kehama«, seine größte Dichtung, eine auf Hindusagen beruhende phantastische
Erzählung;
1814 »Roderick, the last of the Goths«, ein wieder in Blankversen abgefaßtes Gedicht, das die Zerstörung
des Westgotenreichs durch die Araber besingt.
Unter Southeys kleinern Gedichten zeichnen sich die Balladen aus (z. B. »Mary,
the maid of the inn«); als Hofpoet verherrlichte er im »Carmen triumphale« WellingtonsSiege und dichtete Oden aus den Prinz-Regenten
und die alliierten Monarchen. Die »Vision of judgment« (1821) ward von Byron, der darin das Haupt der »satanischen
Schule« heißt, schonungslos gegeißelt. Bedeutend ist S. als Biograph und Geschichtschreiber. Stilistisch vollendet
ist das oft aufgelegte »Life of Nelson« (1813; deutsch, Stuttg. 1837),
dem sich »Lives of the British admirals« (4 Bde.)
und »Life of Wesley« (1820; deutsch, Hamb. 1841) anreihen. Auch hinterließ er
eine »History of Brazil« (1810-19, 3 Bde.)
und eine »History of the Peninsular war« (1823-28, 2 Bde.)
sowie religiöse, soziale und politische Schriften. Hierher gehören: »The book of the church« (3. Aufl. 1825),
»Colloquies on the progress and prospects of society«
(1829, 2 Bde.);
ferner: »The Doctor«, die beste seiner Prosaschriften, voll scharfsinniger Gedanken und Bemerkungen (1834-37, 5 Bde.;
neue Ausg. 1856),
und »Omniana« (1812, 2 Bde.).
Die Diktion ist überall klar und kräftig; Parteilichkeit und starke Subjektivität wirken indessen oft störend. Endlich gab
er die »Select works of British poets from Chaucer to Jonson« (1836) sowie Umarbeitungen mittelalterlicher
Romane (z. B. »Amadis of Gaul«, 1803, 4 Bde.) heraus. Southeys »Poetical
works« erschienen gesammelt in 11 BändenLondon 1820, in 10 Bänden 1854, in 1 Band 1863.
Vgl. »Life and correspondence of R.
S.« (hrsg. von seinem Sohn Charles Cuthbert S., neue Ausg. 1862, 6 Bde.),
seinen Briefwechsel mit KarolineBowles (1881) und die Biographien Southeys von Browne (Lond. 1859), Dowden (das. 1880) und Dennis
(Boston
[* 23] 1887).