der viele solcher
Stücke schrieb, meist mit typischen Narrenfiguren, wie le prince
Sot, la mère Sotte etc., wurden sie ausgeführter
und erhielten eine politisch- oder kirchlich-satirische Zuspitzung. In der ersten Hälfte des 17. Jahrh.
verschwanden die Sottien allmählich von der
Bühne wie von der
Straße. In
Deutschland,
[* 2] wohin sich dieselben
von
Frankreich aus auch verbreiteten, verschmolzen sie mit den
Fastnachtsspielen (s. d.).
Gleichwohl verlieh ihm
Ludwig XV. das
Portefeuille des Kriegsministers und sandte ihn 1758 mit dem
Herzog von
Broglie wieder
auf
den Kriegsschauplatz in
Deutschland. Wiewohl zwischen beiden fortwährende
Eifersucht herrschte, errangen sie bei
Lutternberg doch einen
Sieg, infolge dessen
Hessen
[* 10] in ihre
Hände fiel. S. erhielt daher den
Marschallsstab
und behielt das
Kommando bis zum
Friedensschluß von 1763. Nach dem
Tode der
Pompadour fand er eine ebenso starke
Stütze an der
Dubarry. Als
Ludwig XV. starb, war er der einzige von den Hofleuten, welcher den
Leichnam bis zu seiner
Bestattung nicht verließ;
dieser Zug
der Ergebenheit bewog
Ludwig XVI., S. die
Stelle im Ministerrat zu lassen. Er starb und mit ihm erlosch die
Linie von
Rohan-S.
(franz., spr. ssu-), Rollenfach der französischen
und deutschen
Bühne.
Eigentlich Zofe, Kammerjungfer, mit dem Nebenbegriff der
List und Verschmitztheit, bezeichnet S. jetzt
eine muntere oder komische jugendliche Mädchenrolle und ist besonders in der modernen
Operette u.
Posse zu Bedeutung gelangt.
(spr. ssuhsch),LouisRattuit,Graf von, kaiserlicher
Feldherr, geb. 1608 zu La
Rochelle als Sohn eines protestantischen
Edelmanns, verließ
Frankreich nach dem Hugenottenkrieg 1629 und begab sich erst in schwedische, dann in
kaiserliche
Kriegsdienste, zeichnete sich im Dreißigjährigen
Krieg, insbesondere als tapferer Verteidiger
Brünns gegen die
Schweden
[* 11] (1645), dann gegen die
Türken aus, eroberte 1664
Neutra, kämpfte bei St. Gotthardt mit, ward
Kammerherr,
Hofkriegsrat
und
Feldmarschallleutnant, befehligte 1674 die Kaiserlichen in den
Niederlanden, schadete aber den
Unternehmungen
der Verbündeten durch sein verdächtiges, aus seinem Starrsinn und seiner
Unbotmäßigkeit erklärliches Zaudern, namentlich
in der
Schlacht bei
Seneffe, so daß er abberufen wurde, und starb 1682 in
Mähren.
[* 12]
Hauptstadt des
KönigreichsKorea, am rechten
Ufer des Hanflusses, 45 km (nach dem Stromlauf 120 km) von dessen
Mündung in das
Gelbe Meer, unter 37° 31' nördl.
Br. und 127° 19' östl. L. v. Gr., hat 150,000,
mit Einschluß der weithin sich erstreckenden
¶
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Vorstädte 300,000 Einw. Von Ausländern zählte man 1887: 619 (300 Chinesen, 263 Japaner, 26 Amerikaner, 11 Deutsche,
[* 20] 8 Engländer
etc.). Die eigentliche Stadt liegt 5 km vom Fluß, in einem Becken, das auf drei Seiten von Höhen eingefaßt wird, an denen
die Stadtmauer hinläuft, durch welche vier den Haupthimmelsrichtungen entsprechende Thore führen. Im
Zentrum der Stadt steht ein hölzerner Turm,
[* 21] dessen Glocke das Zeichen zum Öffnen und Schließen der Thore gibt.