Winters blassen sie ab oder verschwinden auch ganz. Durch
Mittel, welche eine Abstoßung der
Epidermis
[* 2] mit Einschluß ihrer
tiefern pigmenthaltigen
Schichten bewirken, kann man die S. vertreiben; sie kehren aber nach wenigen
Wochen wieder, wenn die
Haut
[* 3] von neuem den erwähnten Schädlichkeiten ausgesetzt wird. Auf diese
Weise wirken dieLilionese und
Umschläge mit einprozentiger
Lösung von
Sublimat
(Quecksilberchlorid, höchst giftig!). Man läßt diese
Umschläge nur einige
Stunden lang wirken und sorgt dafür, daß die mit der Sublimatlösung befeuchteten Leinwandläppchen keine Falten schlagen.
Zeigt sich die
Haut hiernach stärker entzündet, so bedeckt man sie mit in
Öl getränkten
Kompressen.
(lat.), im engern
Sinn das »Umherwandeln im
Schlaf«, das Schlafwandeln;
dann das habituell gewordene,
dem Anschein nach mit Überlegung vor sich gehende, in
Wahrheit aber nur traumbewußte Verrichten von
Handlungen während des
Schlafs, das Schlafhandeln;
gewöhnlich rechnet man zum S. auch diejenigen meist auf Selbsttäuschung
oder
Betrug beruhenden
Fälle, in welchen gewisse
PersonenDinge oder Ereignisse wahrzunehmen glauben oder vorgeben, welche mittels
gesunder
Sinne nicht wahrzunehmen sind (das
Hellsehen, clairvoyance);
Die beiden ersten
Arten des S., welche man gewöhnlich als
Nachtwandeln bezeichnet, charakterisieren sich besonders dadurch, daß bei mangelndem
klaren
BewußtseinHandlungen vorgenommen werden, welche den
Schein der Willkürlichkeit und Zweckmäßigkeit
an sich tragen.
Das
Nachtwandeln nimmt niemals einen tödlichen
Ausgang und stört den Fortgang der Körperentwickelung
nicht auf eine erhebliche
Weise.
BeimTraum wie beim
Nachtwandeln ist das dämmernde
Selbstbewußtsein der
Mittelpunkt, worin sich
die dunkeln und verworrenen
Empfindungen der
Sinne und des
Gemeingefühls, wenn nämlich solche noch zur
Wahrnehmung kommen,
sammeln, während
Reihen von
Vorstellungen und Willensantrieben auftreten, welche zu den mannigfaltigsten, ihnen
entsprechenden
Bewegungen der
Glieder
[* 8] sowie zu einem völlig artikulierten und zusammenhängenden Sprechen Veranlassung geben.
Nur die höchsten
Grade dieser
Erscheinungen kommen aber hier in Betracht, insofern bei ihnen die charakteristischen
Bedingungen
des
Schlafs nicht mehr vorhanden zu sein scheinen. Dahin ist vor allem zu rechnen, daß die Nachtwandler ungeachtet der
größten Anstrengung beim Erklettern von
Fenstern, Dächern etc. nicht erwachen, was doch der
Fall sein würde, wenn bei ihnen,
wie beim gewöhnlichen
Schlaf, die Fähigkeit zur
Empfindung und
Bewegung in gleichem
Maß ab- und zunähme.
Vielmehr geben sie bei äußerer ordentlicher Bethätigung ihres ganzen Muskelsystems zuweilen eine so gänzliche Empfindungslosigkeit
kund, daß weder das
stärkste
Licht,
[* 9] noch der
Schall
[* 10] von lärmenden
Instrumenten, noch die schärfsten
Gerüche, noch
Verletzungen
der
Haut den geringsten
Eindruck auf sie machen. Auch haben die
Reden des Nachtwandlers nicht jenen
Charakter der Zerfahrenheit
und des Unzusammenhängenden wie die des Träumenden, sondern meist logischen Zusammenhang und bewegen
sich, wie seine
Handlungen, größtenteils im
Kreis
[* 11] früherer
Erinnerungen.
Nach dem bisherigen
Stand unsers
Wissens unerklärlich ist der angebliche, im Volksmund allgemein behauptete Einfluß des
Mondes
auf die Nachtwandler, welcher zu der Bezeichnung
Mondsucht
(Lunatismus) Veranlassung gegeben hat. Die oft erzählten
Sagen von
Mondsüchtigen, welche auf
Bäume,
Dächer undTürme gleichsam dem
Mond
[* 12] entgegengeklettert seien etc., sind
noch zu wenig beglaubigt, als daß man sie unbedenklich gelten lassen könnte. Erwähnung verdient noch, daß die Nachtwandler
ihre
Bewegungen auch auf gefährlichen Wegen mit der größten Sicherheit ausführen sollen, wobei das Freibleiben von
Schwindel
eine wirksame Unterstützung gewähren mag. Da dasNachtwandeln gewöhnlich einen völlig konstitutionellen
Zustand darstellt, welcher als solcher das
Individuum Jahrzehnte behaften kann, so läßt es sich höchstens durch kräftige
diätetische Maßregeln mit einigem Erfolg bekämpfen. Zu letztern würden vor allem angemessene Körperanstrengungen, um
einen möglichst festen und tiefen
Schlaf zu bewirken, und Vermeidung aller das
Nervensystem stärker aufregenden
psychischen und physischen
Reize, z. B. allzu reichliche Abendmahlzeiten, zu rechnen sein. Entschieden abzuraten
ist von den gebräuchlichen Gewaltmitteln, wie z. B. den vor das
Bett
[* 13] gestellten Wassergefäßen, Prügeln u. dgl.
Jedenfalls hat man die Nachtwandler unter eine angemessene
Aufsicht zu stellen, damit sie in ihren Paroxysmen weder sich noch
andernSchaden zufügen können. Vgl.
Magnetische Kuren.
(spr. schómodj,Sümeg),
Komitat in
Ungarn,
[* 14] am rechten Donauufer zwischen dem
Plattensee und der
Drau, hat 6531 qkm
(118,6 QM.)
Areal mit (1881) 307,448 meist ungarischen, kath.
Einwohnern. Es wird von zahlreichen kleinen
Flüssen bewässert, ist sehr fruchtbar und im
Süden an der
Drau teilweise sumpfig;
und fließt in nordöstlicher Richtung dem Ganges zu, den er oberhalb Patna nach einem Laufe von 748 km erreicht. Im Unterlauf
ist er schiffbar und seit 1871 durch einen bei Dehri vollendeten Querdamm, wodurch fünf Kanäle gespeist werden, zur künstlichen
Überflutung seiner Ufer eingerichtet.