einmal der nordostafrikanische
Typus durchschlägt, dann aber wieder eine
Annäherung an das Semitische sich kundgibt. Unzweifelhaft
sind sie Verwandte der Abessinier und
Galla. Als fanatische Mohammedaner rühmen sie sich ihrer Herkunft aus
Arabien. Bemerkenswert
ist die von
Revoil bei Somalweibern häufiger beobachtete
Steatopygie (s. d.). Das
Haar
[* 2] läßt man lang wachsen,
beizt es mit
Kalk rötlich; im Innern werden
Perücken aus
Schaffell getragen. Die Zahl der S. (zu 5 Mill. geschätzt) ist nicht
bekannt, da in den eigentlichen
Kern ihres
Landes bis jetzt nur der BriteL.James nebst Genossen eingedrungen ist.
Die
Sprache
[* 3] der S. gehört zu dem äthiopischen (südlichen)
Zweig des hamitischen Sprachstammes (dargestellt
von
Prätorius in der
»Zeitschrift der
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft«, Bd. 24, 1870; auch von
Hunter: »Somal-Grammatik«,
Bombay
[* 4] 1880). Eine
Schrift besitzen die S. nicht. Der
Charakter des
Volkes ist nach der Lebensweise verschieden. Die beduinischen
S. sind leidenschaftlich, verräterisch und grausam, der Wert einesMannes wird bei ihnen nach der Zahl
seiner Mordthaten bemessen.
Dagegen zeigen die Bewohner der größern Ortschaften eine verhältnismäßig nicht unbedeutende
Bildung.
Alle aber sind stolz
und freiheitliebend u. im allgemeinen Feinde der
Fremden. Sie leben meist in
Monogamie, Sklaven sind nicht häufig. Die
Kinder
beiderlei
Geschlechts werden beschnitten, die Mädchen bis zur Verheiratung vernäht. Bei der Verheiratung
wählt das Mädchen den Mann, letzterer muß aber den Schwiegervater für dasselbe bezahlen. Auf die
Frauen fällt die ganze
Arbeitslast.
die Barkele oder
Beduinen und die Mödgan, letztere sind die
Eisenarbeiter und werden als Zauberer scheel
angesehen.
Eine Art Hörige sind die Tomal, welche als
Hirten, Kamelreiter u. a. dienen; eine Art
Zigeuner, verachtet, aber
wegen ihrer
Zaubereien gefürchtet, sind die Jibbir. Bei allen hat die
Blutrache Geltung. Das Somal- oder
Somaliland besteht aus einem schmalen, sandigen Küstenstreifen, der an der Nordseite mehrere Häfen
(Zeila, Bulhar,
Berbera,
LasGori, sämtlich in englischem
Besitz, ferner am Osthorn
Bender Felek,
Ras Felek) hat, während die Ostküste ganz ohne Häfen
verläuft bis zu den imBesitz von
Sansibar
[* 16] befindlichen: Warscheich,
Mogduschu, Merka,
Barawa,
Kismaju.
Das
Innere ist eine weite, von einzelnen Höhenrücken unterbrochene Hochfläche, die zum Teil aus großen wüsten
Strichen
mit hartem
Boden besteht. Die Wasserläufe, die das Land durchziehen, sind den größten Teil des
Jahrs trocken, nur der
Dschubb
führt das ganze Jahr hindurch
Wasser und ist auch eine
beträchtliche
Strecke aufwärts bis
Bardera, wo
v. d.
Decken ermordet wurde, schiffbar; der nächstbedeutende Webi erreicht die
See nicht. Auf dem
Hochland sind der Tug Dehr
und Tug Faf ihrer fruchtbaren Thalmulden wegen zu bemerken.
ein jüngst gebildeter, an
Korallen
[* 22] reicher
Kalk, der durch überlagernden
Guano teilweise
metamorphosiert worden ist und neben kohlensaurem
Kalk und
Thon 75-90 Proz. phosphorsauren
Kalk enthält. Er findet sich auf
der
InselSombrero.
Die Amerikaner beuteten 1856 den S. aus und brachten ihn als Dungmittel in den
Handel, doch scheint das
Lager
[* 23] rasch erschöpft worden zu sein. Vgl.
Guano.
eine der
KleinenAntillen, 5 qkm groß, zwischen den
Jungferninseln und
Anguilla gelegen, ist ein
Kalksteinfels, der schroff aus dem
Meer aufsteigt, einen
Leuchtturm trägt, fast ohne
Vegetation ist, aber seiner Kalkbrüche
halber doch einigen Wert besitzt;
(spr. ssommersset), 1)
Grafschaft im südwestlichen
England, grenzt nordwestlich an den
Bristolkanal, wird zu
Lande von den
GrafschaftenGloucester,
Wilts,
Dorset und
Devon
[* 24] umschlossen und umfaßt 4248 qkm (77,1 QM.) mit (1881)
469,109 Einw. Die
Küste ist großenteils steil und unzugänglich, hat aber teilweise auch schöne
Buchten mit niedrigem Landsaum;
die bedeutendste derselben ist die Bridgewaterbai. Im N. und W. ist die
Grafschaft gebirgig und von langen, jäh abfallenden
Hügelketten
(Mendip, Blackdown und
Quantock Hills) durchschnitten; an der Westgrenze gegen
Devon zu erhebt
sich das Bergland Exmoorforest (509 m). Die bedeutendern
Flüsse
[* 25] sind: der
Avon, welcher zum Teil die Nordgrenze bildet, der
Ex, Yeo,
Axe, Brue und
Parret. Der
Boden ist teils steinig, teils
Heide, teils
Marsch- und Moorland, im allgemeinen aber fruchtbar,
und namentlich ist die Thalebene von
Taunton einer der reichsten
Bezirke von
England. Das
Klima
[* 26] ist gemäßigt.
Von der Oberfläche sind 22,1 Proz. unter dem
Pflug,
[* 27] 60,5 Proz. bestehen aus Weideland; 1888 zählte man 34,701
Ackerpferde, 217,728
Rinder 557,857
Schafe, 123,901
Schweine.
[* 28] Der
Bergbau
[* 29]
¶
Fig. 1. Die Sonne (photographiert von Rutherford).
2) Die nördlichste Niederlassung der britisch-austral. KolonieQueensland auf der Kap-York-Halbinsel, mit sicherm Zufluchtshafen.
Das früher hier bestehende Regierungsetablissement wurde nach der Thursdayinsel und die hier 1872 errichtete
Hauptstation der Londoner Missionsgesellschaft nach der Murrayinsel (Neuguinea) verlegt.
(spr. ssómmersset), engl. Adelstitel. 1397 erhielt
das von den Plantagenets abstammende ältere HausBeaufort den Grafentitel und 1443 den Herzogstitel von S. Dies Haus starb mit
Edmund, dem vierten Herzog von S., der nach der Schlacht bei Tewkesbury auf Eduards IV. Befehl enthauptet
wurde, aus. Ein natürlicher Sohn des dritten HerzogsHenry von S. nahm den Familiennamen S. an, und dessen Nachkommen sind 1514 Grafen, 1642 Marquis
von Worcester, 1682 aber wieder Herzöge von Beaufort geworden, so daß die jüngern Söhne dieses Herzogshauses
Lords S. heißen.
Einen Gegner dieser Verbindung, SirThomas Overbury, ließ der mächtige Günstling im Tower vergiften, ward aber später durch
GeorgeVilliers, nachmaligen Herzog von Buckingham, aus des KönigsGunst verdrängt und samt seiner Gemahlin
als Mörder Overburys zum Tod verurteilt. Nachdem beide mehrere Jahre im Gefängnis gesessen, woselbst S. mit der Enthüllung
von Geheimnissen drohte, die den König kompromittieren würden, erhielten sie die Freiheit und lebten seitdem in stiller
Zurückgezogenheit. S. starb im Juli 1645. Aus der Ehe seiner einzigen Tochter mit dem Herzog von Bedford
entsprang der unter Karl II. hingerichtete LordWilliamRussell (s. d. 1). Schon im 16. Jahrh. war der Herzogstitel von S. an die
FamilieSeymour (s. d.) gekommen.
Darauf trat S. wieder in den Rat ein; aber seine alte Macht erlangte er nicht wieder, und seine Zerwürfnisse
mit Warwick dauerten trotz einer zwischen beiden geschlossenen Familienverbindung fort. Nachdem sich Warwick des Königs bemächtigt
und die Staatsgewaltan sich gerissen, ließ er S. verhaften und beschuldigte denselben, ihm nach dem Leben getrachtet
und verräterische Anschläge auf die Staatsgewalt gemacht zu haben. Von der Anklage des Verrats freigesprochen,
aber wegen Felonie verurteilt, da er einen Vasallen des Königs habe ermorden wollen, ward S. auf TowerHill enthauptet.
Dessen Urenkel Edward Adolphus, 12. Herzog von S., geb. trat 1834 für Totneß ins Parlament. Als eifriger Whig ward
er 1835 zum Lord des Schatzes, 1839 zum Sekretär
[* 41] des indischen Amtes und 1841 auf einige Zeit zum Unterstaatssekretär
des Innern ernannt. Von 1849 bis Februar 1852 war er Oberkommissar der Wälder und Forsten, zog sich aber durch Willkürlichkeiten
viele Gegner zu und wurde beim Wiedereintritt der Whigregierung 1855 übergangen, dagegen 1859 in das
Whigministerium unter Palmerston als erster Lord der Admiralität berufen, welches Amt er bis 1866 verwaltete. Seitdem gehörte
S. keiner Regierung mehr an und starb in London.
[* 42] Ihm folgte sein Bruder Archibald (geb. als 13. Herzog
von S.
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