Buckle,
Lecky,
Draper,
Tylor,
Lewes u. a. sind auf dieser
Bahn fortgegangen. Die
Verwandtschaft des
Ziels, welches die S. als
Versuch
einer
Darstellung des allgemeinen
Gesetzes der menschlichen Kulturentwickelung sich steckt, mit der Aufgabe, welche die
»Philosophie
der Geschichte« der deutschen
Philosophie seit
Lessing und
Herder, von
Kant bis
Hegel sich stellte, obgleich
diese dasselbe auf ganz anderm Weg (aus dem der
Spekulation, wie jene auf dem der
Induktion)
[* 2] zu erreichen sucht, ist von
Comte
in Bezug auf
Kants
»Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht« (1784) selbst anerkannt und dieser (neben
Turgot und
Condorcet) von ihm als sein
»Vorläufer« bezeichnet worden.
(Zocke), der etwas vorspringende Unterbau eines Bauwerkes, welcher bei einfachen Bauten nur mit einer Abschrägung
(Wasserschlag), bei reichern Bauten
oben mit Sockelgliedern (Sockelgesims, s.
Gesims),
[* 4] unten mit einem niedrigen
Fußgesims oder
Plinthe versehen wird;
allgemeiner gebraucht für
Fußgestell eines Brustbildes oder einer
Statue, Säulenfuß,
Plinthe (s. d.).
Früher bereitete dieser den
Fabriken große Verlegenheit, weil man keine ausreichenden Verdichtungsvorrichtungen und für
die gewonnene
Salzsäure nicht genügende Verwendung kannte. Gegenwärtig werden die Salzsäuredämpfe vollständig kondensiert
und die
Säure selbst zu den mannigfachsten
Zwecken, großenteils in den
Fabriken selbst (namentlich zur Bereitung von
Chlorkalk),
[* 23] benutzt. Die zurZersetzung des
Kochsalzes dienenden Sulfatöfen enthalten stets eine gußeiserne
Pfanne
oder
Schale, in welcher das erste
Stadium der
Zersetzung bei niedriger
Temperatur verläuft, und einen aus
Mauerwerk bestehenden
Raum, in welchem die
Zersetzung bei höherer
Temperatur vollendet wird.
[* 1]
Fig. 1 u. 2 zeigen einen
Sulfatofen, bei welchem das
Feuer vomRost a durch den Kalcinierraum
b und dann
mit Salzsäuredämpfen beladen in das Abzugsrohr c geht, um in die Kondensationsapparate überzutreten. Die in der
Pfanne
d entwickelten Salzsäuredämpfe gelangen dagegen unabhängig von den Ofengasen durch e in die Kondensationsapparate. ff
sind Arbeitsöffnungen und g die
Feuerthür mit durch
Rollen
[* 24] und Gegengewicht balancierten Verschlußplatten.
h ist ein ebenso balancierter Doppelschieber zwischen
Pfanne und
Ofen, i ist die Beschickungsöffnung der
Pfanne, und durch
k wird der Pfanneninhalt in den
Ofen geschafft.
l ist der
Rost für die Pfannenfeuerung, und das Trichterrohr m dient zum
Einführen
der
Schwefelsäure.
Als Brennmaterial benutzt man bei diesen Flammöfen meist
Koks, während die Muffelöfen, bei denen die
Feuerungsgase gar nicht mit dem
Sulfatin direkte Berührung kommen, häufiger mit
Steinkohle geheizt, aber auch mit
Gasfeuerung
[* 25] versehen werden. Bei den mechanischen Sulfatöfen wird die ganze
Operation in einer flachen, ausschließlich von
oben geheizten
gußeisernen
Schale ausgeführt und durch einen Rührapparat sehr gefördert. Infolge der erzielten innigern
Mischung gelangt man mit weniger
Schwefelsäure und niedrigerer
Temperatur zum
Ziel, und die im regelmäßigen
Strom entweichende
Salzsäure ist, obwohl mit Feuerungsgasen gemischt, leichter kondensierbar.
In denPfannen der Sulfatöfen zersetzt man
Chargen von 250-800 kg
Kochsalz mit
Schwefelsäure von 59-60° B. Die
zähteigig gewordene
Masse schafft man nach dem Kalcinierraum und erhitzt sie hier bis zu ziemlich heller
Glut, und bis sich
keine
Dämpfe mehr entwickeln. 100 kg Siedesalz mit 6-8 Proz.
Feuchtigkeit liefern 110 kg
Sulfat. Nach dem
Verfahren von Hargreaves
beschickt man 8-20 untereinander durch
Röhren
[* 26] verbundene
Cylinder mitKochsalz in porösen
Stücken und
leitet durch
Rösten von
Schwefelkies erhaltene, mit
Luft und überhitztem Wasserdampf gemischte
schweflige Säure hinein, während
die
Cylinder auf 500-550° erhitzt werden, bei welcher
¶
mehr
Temperatur der Inhalt sich vollständig in Sulfat verwandelt, während Salzsäuredämpfe entweichen. Die schweflige Säure durchströmt
einen Cylinder nach dem andern, welche in derselben Reihenfolge fertig und neu beschickt werden. Bei diesem Verfahren wird
also die Schwefelsäurefabrikation vollständig erspart, und die Kondensation der sehr gleichmäßig sich entwickelnden Salzsäure
gelingt nicht schwieriger als bei Anwendung von Flammöfen.
Das Sulfat besteht aus 96-97 Proz. schwefelsaurem Natron, 1,5-2 Proz. Schwefelsäure, 0,5-1 Proz. Kochsalz und etwas Eisenoxyd.
Um es in S. zu verwandeln, schmelzt man es mit 90-120 Proz. gröblich zerkleinertem Kalkstein (Kreide
[* 28] etc.) und 40-75 Proz.
Steinkohlenklein im Flammofen. Dieser hat stets zwei Arbeitssohlen (Herde), von denen die eine, von der
Feuerbrücke entferntere etwas höher liegt. Die Herde sind verhältnismäßig klein und nur auf eine Beschickung von ca. 400 kg
eingerichtet.
In dem Sodaofen (Fig. 3-5) ist a der Feuerraum mit den Rosten, b die hohle Feuerbrücke mit dem Luftkanal c; die Beschickung
wird durch den Füllrumpf f auf den Herd e gebracht, von welchem sie später nach d gelangt. Jeder Herd
besitzt eine Arbeitsthür mit abbalancierter Verschlußplatte. An den Ofen schließt sich eine Verdampfpfanne g an, welche
durch Oberfeuer geheizt wird. Sie besitzt zwei oder mehr Arbeitsthüren zum Ausräumen, und vor denselben steht
das Salzfilter h mit Siebboden i. In einer Aussackung des Filters steht die Mutterlaugenpumpe k. Die Beschickung wird 40 bis 50 Minuten
auf dem Herd e vorgewärmt, dann in etwa gleicher Zeit auf dem Herde d zu ziemlich heftiger Weißglut gebracht und fleißig
durchgearbeitet.
Zuerst entwickelt sich aus der MasseKohlensäure, dann brechen Kohlenoxydflammen hervor, und sobald diese
reichlicher auftreten und die Masse steifer geworden ist, wird sie in eiserne Wagen gezogen und nach dem Erstarren aus diesen
herausgestürzt. Die erhaltenen Brote (Bälle) bilden die Rohsoda. Durch eine Abänderung in der Beschickung vermeidet man
die Bildung von Cyanverbindungen, welche als Ferrocyannatrium in die S. übergehen und dieselbe beim
Kalcinieren durch Ausscheidung von Eisenoxyd rot färben. Ebenso läßt sich durch Zusatz von etwas Kalksteinstaub im letzten
Augenblick das in der Schmelze vorhandene Schwefelnatrium zerstören, so daß man sehr reine Laugen gewinnt.
Große Vorteile gewähren die rotierenden Sodaöfen, welche die Bewältigung größerer Massen gestatten
und eine vollständigere Zersetzung des Sulfats sichern. Einen solchen Ofen zeigen
[* 27]
Fig. 6-7, die Vorderansicht desselben nebenstehende
Textfigur. a ist der Feuerraum, aus welchem die Flamme
[* 29] in den rotierenden Cylinder b schlägt. Dieser läuft mit Gußstahlbandagen
cc auf den Scheiben dd. Auf ein Zahnrad e, welches den Cylinder umgibt, wirkt das Vorgelege der Dampfmaschine
[* 30] f und versetzt dadurch den Cylinder in Rotation.
Innen ist der Cylinder mit
feuerfesten Steinen ausgekleidet. An die Austrittsöffnung des Cylinders schließt sich die Flugstaubkammer
g, von welcher aus die Flamme zwei Abdampfpfannen hh bestreichen kann, und vor dieser stehen die Salzfilter ii mit
der Mutterlaugenpumpe k. Über dem Ofen befindet sich eine Eisenbahn, und auf dieser laufen Wagen, aus welchen die Beschickung
in den Cylinder gestürzt wird. Eine Eisenbahn unter dem Ofen dient zur Entleerung des Cylinders. Ein rotierender Ofen leistet
soviel wie 3-4 Handöfen.
Die erhaltene Rohsoda bildet eine blasige, schlackenartige, steinharte, blaugraue Masse mit eingesprengten
Koksstückchen und ist im wesentlichen ein Gemenge aus (36-40 Proz.) kohlensaurem Natron, Schwefelcalcium u. Kalk. Über den
Sodabildungsprozeß sind sehr zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen angestellt worden, ohne daß bis jetzt vollkommene
Einsicht erlangt worden wäre. Man kann annehmen, daß das schwefelsaure Natron durch die Kohle unter Bildung
von Kohlensäure in Schwefelnatrium, der kohlensaure Kalk durch die Kohle unter Bildung von Kohlenoxyd in Kalk verwandelt wird.
Gleichzeitig wird schwefelsaures Natron gebildet. Man läßt deshalb die Rohsoda nur zwei Tage an der Luft liegen, zerschlägt
sie in handliche Stücke und laugt sie kalt in solcher Weise aus, daß man möglichst konzentrierte Laugen erhält. Das Auslaugen
geschieht systematisch in einer Reihe von Kasten, und das Wasser tritt stets zunächst zu schon fast vollständig
erschöpfter, zuletzt aber zu ganz frischer Masse, um sich möglichst vollständig zu sättigen.
Der völlig erschöpfte erste Kasten wird neu beschickt und reiht sich nun dem letzten an, während das Wasser zunächst in
den zweiten Kasten tritt, bis auch dieser erschöpft ist, etc. Eine Dampfleitung gestattet, die Lauge auf
etwa 40° zu erwärmen. Aus dem letzten Kasten fließt Lauge von 27° B. ab, welche neben kohlensaurem Natron viel Ätznatron,
außerdem Schwefelnatrium u. Schwefeleisennatrium, schwefligsaures, unterschwefligsaures u.
schwefelsaures Natron, Chlornatrium, Natriumeisencyanür und Schwefelcyannatrium etc. enthält. Man verdampft sie
in den erwähnten Pfannen mit Oberfeuerung unter Zufluß von
[* 27]
^[Abb.: Vorderansicht des rotierenden Sodaofens.]
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