Porzellanmanufaktur, große Ziegeleien und Kalkbrennereien und eine Gasanstalt. S. bildet zugleich einen
Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs
und hat 3
Bahnhöfe
[* 2] (der
Böhmischen Westbahn, der
Buschtiehrader und der
Prag-DuxerBahn), welche durch eine Verbindungsbahn
(mit Gitterbrücke über die
Moldau) mit den jenseits gelegenen
PragerBahnhöfen in
Kommunikation stehen. Zwischen dem Westbahnhof
und der
Moldau befindet sich die sogen. Kaiserwiese, welche als Rennplatz für die
PragerPferderennen benutzt
wird.
Auf dem
Bundestag in
Frankfurt
[* 5] a. M. bekämpfte er die Metternichsche
Politik, war dann aber besonders bei
den
Verhandlungen thätig, welche 1820 die freie Weserschiffahrt begründeten. Überhaupt gab er dem aufstrebenden
HandelBremens
mächtige
Impulse durch die
GründungBremerhavens (1827), durch Abschließung vorteilhafter
Handelsverträge mit fremden
Ländern,
durch Ausbreitung der konsularischen Vertretung etc. Seit 1821 als
Bürgermeister an die
Spitze des
Bremer
Gemeindewesens gestellt, behauptete er sich auf diesem
Posten, die demokratische
Periode von 1849-52 abgerechnet, bis an seinen
Tod, Zur
Säkularfeier seines
Geburtstags wurden seine Präsidialreden (»Patriotische
Mahnungen und Rückblicke«,
Brem. 1873, hrsg. von Heinr.
S.) und seine
Biographie (das. 1873) veröffentlicht.
2)
Heinrich, Schriftsteller, geb. zu
Altona,
[* 6] trat in den Seedienst, machte große
Reisen nach
allen
Weltteilen, verließ nach zehnjährigem
Dienst seine bisherige Laufbahn, um in
Kiel
[* 7] und
Berlin
[* 8] Universitätsstudien zu
machen, erhielt in
Berlin eine
Anstellung bei der »Staatszeitung«, wurde 1848 Mitglied der Marinekommission
und der Marineabteilung des
Kriegsministeriums, zuletzt Bibliothekar in demselben und starb Seine
frühern
Erfahrungen und
Beobachtungen verwertete er in zahlreichen schriftstellerischen
Produkten, welche,
Wahrheit mit
Dichtung
verbindend, durch ansprechende Form Beifall gewannen. Von seinen
Romanen gilt
»Michael de Ruiter« (Berl. 1846, 4 Bde.; 2. Aufl.
1863) für den besten. Seine übrigen
Schriften bestehen in
Erzählungen (»Seemannssagen und Schiffermärchen«, 2. Aufl.,
Berl. 1849; »Seegeschichten und Marinebilder«,
das. 1855, 2 Bde.; »Devrient-Novellen«, 3. Aufl.,
das. 1882, u. a.) und in
Dramen
(»Kaufmann und Seefahrer«, 1844; »Die
Frau Schwiegermutter«, 1850;
»BruderKain«, 1852, u. a.).
monokotyle
Familie aus der
Ordnung der
Liliifloren,
[* 9]
Kräuter und
Halbsträucher mit kriechendem
Rhizom,
[* 10] wechsel-
oder quirlständigen, bisweilen mit rankenförmigen
Nebenblättern versehenen Blättern oder mit verkümmerten, kleinen, schuppenförmigen
Blättern und dann mit blattförmigen, verbreiterten
Ästen (Kladodien oder Phyllokladien). Die
Blüten sind regelmäßig und
stehen meist auf gegliederten, von
Deckblättern gestützten Stielen.
Das blumenkronartige Perigon besteht aus 6, seltener 4, 8 oder 12 freien oder verwachsenen Blättern. Die in gleicher Anzahl
vorhandenen freien oder monadelphischen
Staubgefäße
[* 11] stehen im Perigon oder auf dem Blütenboden. Der
Fruchtknoten ist oberständig,
sitzend, aus 3, selten aus 2 oder 4 Karpellen gebildet und demzufolge drei-, zwei- oder vierfächerig,
mit meist wenigen
Samenknospen im
Innenwinkel der
Fächer.
[* 12] Die
Familie unterscheidet sich von den
Liliaceen hauptsächlich durch
ihre
Beere; der
Keimling ist klein, in einer vom
Nabel entfernten Höhlung des hornigen oder fleischigen
Endosperms gelegen.
Manche rechnen auch die
Asparageen wegen ihrer beerenartigen
Frucht hierher. Die S. sind fast über die
ganze
Erde, hauptsächlich in den außertropischen
Zonen und besonders in
Amerika,
[* 13] verbreitet.
FossileGattungen sind
SmilacitesBrongn., von welcher
Blätter in zahlreichen
Arten in Tertiärschichten vorkommen, DracaenitesSap., Majanthemophyllum O. Web.
u. a.
Manche S. liefern wichtige Arzneistoffe, wie die Sassaparillenwurzeln, einige sind auch schön blühende
Zierpflanzen.
L.
(Stechwinde,
Sarsaparille,
Sassaparille),
Gattung aus der
Familie der
Smilaceen, rebenartige, immergrüne
Sträucher,
selten niedrige
Halbsträucher, meist mit starken, lang bewurzelten Knollstöcken, holzigen, hin- und hergebogenen, oft sehr
langen und stark verzweigten, meist stachligen
Stengeln, wechselständigen, zweizeiligen, gestielten, oft herz- und spontonförmigen
Blättern, oft mit blattstielständigen
Ranken, achselständigen Blütenköpfen oder
Dolden, welche häufig
zu
Trauben oder
Doldentrauben vereinigt sind, und ein- bis dreisamigen
Beeren.
Etwa 187
Arten, meist im warmen
Amerika. S. asperaL., in Südeuropa, Nordafrika und im
Orient, die einzige europäische Art,
mit kantigem, stachligem
Stengel,
[* 14] spießförmigen, dornig gezahnten, lederartigen Blättern und kleinen,
weißen, wohlriechenden, traubenständigen
Blüten, klettert an
Bäumen über 15 m hoch empor. Die
Blüten wurden bei den alten
Griechen zugleich mit
Epheu zu
Kränzen gebraucht, und die kugeligen, roten
Früchte werden noch jetzt in
Bouketts und als Haarschmuck
benutzt; die
Wurzel
[* 15] vertritt zum Teil die
Stelle der amerikanischen
Sassaparille. S.China
[* 16] L.
(Chinastechwinde),
in
China,
Japan und
Kotschinchina, mit nicht windendem, stachligem
Stengel, herzförmig-rundlichen, kurz zugespitzten Blättern
und einfachen Blütendolden, liefert in dem knolligen
Wurzelstock die sogen.
Chinawurzel
(Pockenwurzel).
Diese schmeckt indifferent, dann etwas kratzend, ist geruchlos und enthält besonders Smilacin. Sie kam 1525 durch
Vinzenz
Gilius von
Tristan nach
Europa,
[* 17] wurde als
Mittel gegen
Lustseuche empfohlen und gelangte zu großer Berühmtheit
wegen der guten
Wirkungen, welche sie an dem von der
Gicht geplagten
KaiserKarl V. übte. Gegenwärtig wird sie bei uns nur
noch wenig benutzt; aber im
Orient, besonders bei den
Chinesen und Persern, steht sie noch immer in hohem
Ansehen. Mehrere zum Teil noch nicht sicher festgestellte
Arten, welche durch etwa 30 Breitengrade über das nördliche
Südamerika
[* 18] (wie es scheint, mit Ausnahme der Westküste) verbreitet sind, auch in
Zentralamerika
[* 19] und in den südlichen Küstenländern
Mexikos wachsen, liefern die offizinelle Sassaparillewurzel (von Zarza oder Salsa, stachlige
Schlingpflanze, und
Parilla, dem Diminutivum von Parra, Rebe). Diese
Pflanzen finden sich im
¶
S. officinalisKth., im tropischen
Amerika (Ufer des Magdalenenflusses, VulkanChiriqui), vielleicht dieselbe Spezies, welche seit langer Zeit in Jamaica kultiviert
wird;
in Brasilien, etc. Die Wurzeln sind bis 2 m lang, 7-8 mm dick, gelbbraun bis dunkelbraun, längsfaltig
und zeigen auf dem Querschnitt eine mächtig entwickelte, wie das zentrale Mark meist weiße, seltener blaßrötliche Rinde
und einen gelblichen, Rinde und Mark voneinander trennenden, in letzteres bogig einspringenden Holzring.