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das Slowenische, in Kärnten, Steiermark, [* 2] Krain [* 3] und Istrien von ca. 1,200,000 Menschen gesprochen, zu den südslawischen Sprachen. Die serbische Sprache in Serbien [* 4] und Südungarn bildet mit dem Kroatischen, Dalmatischen und Slawonischen eine besondere Gruppe, die von ca. 6 Mill. Menschen gesprochen und jetzt meistens als Serbokroatisch (früher auch Illyrisch) bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen diesen litterarisch wenig hervorragenden Dialekten, welche ganz Serbien, Bosnien, [* 5] die Herzegowina, Montenegro, ein Stück von Südungarn, Slawonien, Kroatien und den größten Teil von Istrien und Dalmatien einnehmen, ist gering; aber die Verständigung wird sehr erschwert durch den Gebrauch verschiedener Alphabete, der wieder mit dem religiösen Schisma zusammenhängt.
Die Serben bedienen sich des russischen, die Bewohner von Kroatien, Dalmatien, Slawonien etc. dagegen des lateinischen Alphabets mit einigen, jedoch verschiedenen Modifikationen. Daneben kommt in der Kirchensprache bei letztern auch das aus dem Cyrillischen verschnörkelte glagolitische Alphabet zur Anwendung. In Bosnien ist jetzt von der österreichischen Regierung das lateinische Alphabet eingeführt worden an Stelle des unter der türkischen Herrschaft gebrauchten Cyrillischen.
Während das Serbokroatische sich durch hohe Altertümlichkeit auszeichnet, ist die bulgarische Sprache die modernste und abgeschliffenste der slawischen Sprachen. Sie erstreckt sich durch den größten Teil der Türkei [* 6] über eine Bevölkerung [* 7] von ca. 6 Mill., ist aber erst in den letzten Jahrzehnten zu litterarischer Kultur gelangt. Die Verwandtschaftsverhältnisse der slawischen Sprachen unter sich veranschaulicht der nachstehende Stammbaum:
Slawische Ursprache. | |
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Westliche Abteilung: | Südöstliche Abteilung: |
1) Polnisch und Polabisch; | 1) Russisch und Weißrussisch; |
2) Tschechisch nebst Slowakisch und Sorbisch. | 2) Ruthenisch (Kleinrussisch); |
3) Kirchenslawisch, später Bulgarisch und Slowenisch; | |
4) Serbokroatisch. |
Ein gemeinsamer Charakterzug aller slawischen Sprachen, den sie nur mit den lettischen, teilweise auch mit den iranischen teilen, ist eine entschiedene Vorliebe für Zischlaute; mit den lettischen und germanischen Sprachen haben sie, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, die Lautverschiebung (s. d.) und die Unterscheidung zwischen bestimmtem und unbestimmtem Adjektivum (vgl. unser »der Mann ist gut« neben »guter Mann«) gemein.
Vgl. Miklosich, Vergleichende Grammatik der slawischen Sprachen (Wien [* 8] 1852-1874, 4 Bde.) und zahlreiche Abhandlungen desselben in den Denkschriften der Wiener Akademie (1860 ff.);
Derselbe, Dictionaire ^[richtig: Dictionnaire] abrégé de six langues slaves (das. 1885);
Derselbe, Etymologisches Wörterbuch der slawischen Sprachen (das. 1886);
Hassenkamp, Über den Zusammenhang des lettoslawischen und germanischen Sprachstammes (gekrönte Preisschrift, Leipz. 1876);
»Archiv für slawische Philologie«, herausgegeben von Jagić, Leskien und Nehring (Berl. 1876 ff.). -
Die Hauptwerke über die Geschichte der slawischen Litteraturen, worüber die betreffenden Artikel zu vergleichen, sind: Safarik, Geschichte der slawischen Sprache [* 9] und Litteratur nach allen Mundarten (Ofen 1826; 2. Abdr., Prag [* 10] 1869);
Derselbe, Geschichte der südslawischen Litteratur (Prag 1865, 3 Bde.);
Eichhoff, Histoire de la langue et de la littérature des Slaves (Par. 1839);
Mickiewicz, Vorlesungen über slawische Litteratur und Zustände (2. Ausg., Leipz. 1849, 4 Bde.);
Talvj, Handbuch einer Geschichte der slawischen Sprachen und Litteratur (deutsch, das. 1852);
Pypin und Spasowicz, Geschichte der slawischen Litteraturen (deutsch, das. 1880 ff.);
Courrière, Histoire de la littérature contemporaine chez les Slaves (Par. 1879);
Krek, Einleitung in die slawische Litteraturgeschichte (2. Aufl., Graz [* 11] 1887).