Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Hohenmauth, an der Eisenbahnlinie
Deutschbrod-Pardubitz, mit Bezirksgericht,
Dechanteikirche,
Steinbrüchen, Schuhwarenerzeugung, Weißstickerei und (1880) 3085 Einw.
(spr. skei), die größte
Insel der innern
Hebriden (s. d.), vom
Festland durch den Sleatsund,
Loch Alsh und Applecroßsund getrennt, hat 1447 qkm (26,3 QM.)
Flächeninhalt und (1881) 16,889 Einw. Die
Küste ist steil und felsig und, namentlich im
Süden und W., von zahlreichen
Buchten
eingeschnitten, das
Innere gebirgig (in den Cuchullin
Hills 981 mhoch) und teilweise
Heideland, mit vielen
kleinen
Seen und
Sümpfen und wildromantischen
Thälern.
Basalt und
Porphyr herrschen vor, und nur der dem
Festland zunächst liegende
Teil besteht aus kambrischem und silurischem Schiefergebirge. Das
Klima,
[* 6] im allgemeinen mild, ist sehr veränderlich. Hauptnahrungszweige
sind:
Viehzucht und
[* 7]
Fischerei.
[* 8] Hauptort ist Portree, mit 893 Einw.
griech. Geograph, aus Karyanda in
Karien, unternahm um 508
v. Chr. im Auftrag des
Dareios Hystaspis eine Entdeckungsreise
von der Mündung des
Indus bis zum
ArabischenMeerbusen und faßte deren Ergebnisse in einem
Periplus zusammen. Jedoch rührt
der unter S.'
Namen erhaltene
Periplus des
Mittelmeers
[* 9] nicht von ihm, sondern erst aus der Zeit zwischen 400 und 360 her;
letzterer wurde herausgegeben von K.
Müller in den
»Geographi graeci minores« (Par. 1855),
(Scylla), 1) in der griech.
MythologiePersonifikation eines gefährlichen Meeresstrudels, war nach
Homer eine
Tochter der Kratais, ein schreckliches Ungeheuer mit grell bellender
Stimme, 12 Vorderbeinen und 6 langen
Hälsen, deren jeder
ein gräßliches
Haupt mit 3
Reihen scharfer
Zähne
[* 11] trug, und hauste am tosenden
Meer, der furchtbaren
Charybdis
(s. d.) gegenüber, in einer dunkeln
Höhle, von wo aus sie auf
Beute jagte und unter anderm auch dem
Odysseus, als er vorbeisegelte,
sechs von seinen
Gefährten verschlang.
Homer läßt die
Lage beider
Strudel unbestimmt; erst später verlegte man sie in die
SizilischeMeerenge, obwohl die
Gefahren der dortigen Durchfahrt jetzt wenigstens jener
Beschreibung nicht
entsprechen. Übrigens wird die
Sage verschieden erzählt. In bildlichen
Darstellungen ragen aus dem Leib der S. Hundeköpfe
heraus und geht dieser in einen Fischschwanz aus.
griech. Geograph aus
Chios, verfaßte um 90
v. Chr. ein Gedicht geographischen
Inhalts, betitelt:
»Periegesis«, in iambischen
Versen, welches zum Teil erhalten und in den
»Geographi graeci minores« von K.
Müller (Par. 1861),
speziell mit
Dionysios von A.
Meineke (Berl. 1846) und von
Fabricius (Leipz. 1846) herausgegeben ist.
eine der nördlichen
Sporaden im Ägeischen
Meer, östlich von
Euböa, 204 qkm (3,70 QM.) groß, in den
Mythen
des
Achilleus und
Theseus viel erwähnt, mit gleichnamiger Stadt, galt im
Altertum für arm, steinig und unfruchtbar, hatte
aber schönen bunten
Marmor und Chromeisenerz und eine berühmte Ziegenrasse. Ursprünglich von
Pelasgern
und Kariern, dann von seeräuberischen
Dolopern bewohnt, wurde S. 469
v. Chr. von den Athenern unter
Kimon, welche des
Theseus
Gebeine von dort holten, erobert und dauernd besetzt. Heute gehört S. zum
NomosEuböa und zählt in der einzigen gleichnamigen
Stadt auf der Ostküste (1879) 3247 Einw.
in
Sparta ein Briefstab, dessen man sich zu geheimen Mitteilungen nach auswärts bediente; dann auch das Schreiben
selbst. Jeder nach auswärts gehende Staatsbeamte (besonders
Feldherren) nahm einen solchen
Stab
[* 14] mit sich, während die
Ephoren
zu
Hause einen ganz gleichen hatten. EineBotschaft an jenen Beamten wurde nun so erlassen, daß
man um
diesen
Stab einen schmalen, weißen, eng anliegenden
Riemen wand, diesen querüber beschrieb und dann, vom
Stab wieder losgelöst,
fortschickte. Der Beamte wickelte ihn nun um seinen
Stab, und auf diese
Weise traten die Schriftzüge wieder in die gleiche
Ordnung wie früher und wurden lesbar.
Ihre ehrenvollste Beschäftigung war der
Krieg, sie kämpften als
Bogenschützen zu
Pferd. Als höchste
Gottheiten verehrten
sie den
Himmelsgott (Papäos), das Herdfeuer und den
Kriegsgott und zwar ohne Götterbilder undAltäre, aber mit
blutigen, auch
Menschenopfern. Sie waren tapfer, gutartig, sorglos und gesellig, neigten aber zu Unmäßigkeit und wüstem
Genuß und lebten, da sie sich nie wuschen, in größter Unreinlichkeit. Ob die
S. und Sarmaten arischen
Stammes
(Slawen) oder
Mongolen¶
mehr
waren, ist eine noch streitige Frage. Für die mongolische Abstammung entscheidet sich Neumann (»Die Hellenen im Skythenlande«,
Berl. 1855),
Diese zogen sich, eine Schlacht vermeidend, zurück, worauf die Perser über den Tanais vordrangen, aber
dann, des nutzlosen, aufreibenden Verfolgens müde, wieder auf demselben Weg unter großen Verlusten nach dem Istros und
von da durch Thrakien nach Asien zurückkehrten. Seitdem erfährt man von den S. mehrere Jahrhunderte lang fast gar nichts.
Erst der König Mithridates d. Gr. geriet wieder in Kampf mit ihnen, nachdem die Dynasten der griechischen Städte am Pontus,
des lästigen Druckes der skythischen Grenznachbarn überdrüssig, ihre Städte in die Hände jenes pontischen Königs geliefert
hatten, worauf dieser die S. aus der ganzen Taurischen Halbinsel verdrängte.
Als nach Besiegung des Mithridates die Römer
[* 21] die bosporanischen Könige von sich abhängig gemacht und
mit den Völkern am Pontus und an der Mäotis Handelsverbindungen angeknüpft hatten, besonders aber seit der Unterwerfung
Daciens durch Trajanus, wurden auch sie mit Skythia genauer bekannt. Doch verschwand nun der Name S., um dem der Sarmaten, die
jene seit 300 v. Chr. überwältigt hatten, Platz zu machen. Der Name Skythia aber wurde auf asiatische
Landstriche übertragen. Dieses von Ptolemäos beschriebene asiatische Skythia umfaßt die Gegenden zwischen dem asiatischen
Sarmatien im W., dem unbekannten Land im N., Serika im O. und Indien im Süden und wird in zwei Hauptteile geschieden:
Skythia innerhalb und Skythia außerhalb des Imaos (eines großen Gebirges). Als Flüsse
[* 22] werden hier erwähnt: der Paropamisos,
Rhymnos (jetzt Gasuri), Daix (jetzt Jaik), Oxos und Jaxartes.