meist mehrere zugleich vor. Wenn man eine solche epidemische Ausbreitung des Skorbuts zu fürchten hat, so muß die größte
Sorge getragen werden für Reinlichkeit, warme Bekleidung, Lüftung der
Zimmer, für
Bewegung in freier
Luft, für ausreichend
große Kostportionen, für passende Auswahl und Abwechselung der
Speisen, welche aus frischem
Fleisch und
womöglich aus frischem
Gemüse und
Salat bestehen müssen. Auch ist ein gutes
Bier oder mit
Branntwein vermischtes
Wasser zu
genießen. Gegen den ausgebrochenen S. sind täglich 4-8 Eßlöffel frisch ausgepreßter Pflanzensäfte, namentlich von
Brunnenkresse,
Senf,
Rettich,
Meerrettich,
Löffelkraut u. a., von ausgezeichneter
Wirkung. Auch der Saft der
Zitronen und
Apfelsinen, Phosphor-,
Salz- und
Schwefelsäure
[* 2] sind von guter
Wirkung. Die Zahnfleischaffektion weicht bei dem
Gebrauch adstringierender Mundwässer.
Mineral aus der
Ordnung der
Phosphate,
Arseniate etc., kristallisiert rhombisch, findet sich drusenartig, in
feinstängeligen, faserigen, erdigen und dichten
Aggregaten, grün, grünlichschwarz, blau, rot, braun,
glasglänzend,
Härte 3,5-4, spez. Gew. 3,1-3,2,
ist arsensaures
Eisenoxyd Fe2As2O8 + 4H2O , entwickelt beim Erhitzen auf
Kohle Arsendampf
und löst sich leicht in
Salzsäure.
(ScorpiodeaGerst.),
Familie aus der
Ordnung der
Gliederspinnen,
Spinnentiere
[* 7] mit ungegliedertem
Kopfbruststück,
dreigliederigen, scherenförmigen Kieferfühlern, breiter Mahlfläche am Basalglied der ebenfalls mit
aufgetriebenem Scherenglied endenden langen Kiefertaster, vier kräftigen, mit Doppelkrallen endenden Beinpaaren, ebenfalls
zu einer Kaulade umgestaltetem Basalglied des vordern Beinpaars, nicht abgesetztem, mehr oder weniger in die
Länge gezogenem,
niedergedrücktem
Hinterleib, dessen sechs letzte
Ringe einen
Schwanz bilden, der im blasenförmigen Endglied in einen
Stachel
ausläuft.
An der
Basis des
Hinterleibes hinter dem letzten Beinpaar befinden sich ein
Paar kammförmige Anhänge von
vielleicht auf die
Fortpflanzung bezüglicher Bestimmung. Auf dem
Kopfbruststück stehen ein
Paar Scheitelaugen und jederseits
2-5 Nebenaugen.
Vier Stigmenpaare auf der Bauchseite des
Hinterleibes münden in ebenso viele
Paare von Lungensäcken. Die S.
gebären 20-50 lebendige
Junge, welche sie einige Zeit auf sich herumtragen. Sie leben (in etwa 100
Arten)
hauptsächlich in den heißen
Ländern, nördlich bis zum 45.°, halten sich unter
Steinen, in faulem
Holz
[* 8] und Mauerlöchern
verborgen, dringen auch gern in die
Wohnungen ein, gehen mit emporgerichtetem
Schwanz auf die
Jagd, ergreifen kleine
Tiere mit
den
Scheren,
[* 9]
heben sie in die
Höhe und töten sie durch einen
Stich mit dem
Stachel.
Das
Gift ist eine farblose, saure
Flüssigkeit, welche leicht eintrocknet. Sehr häufig werden auch
Menschen von Skorpionen
gestochen; der
Stich ist sehr schmerzhaft und brennend, erzeugt örtliche
Entzündung,
Lähmung,
Fieber,
Ohnmacht,
Übelkeit, ist
im allgemeinen aber nicht so gefährlich, wie vielfach angenommen wird. Nur einige afrikanische und asiatische
Arten können einen
Menschen töten. Ein unschuldiges Volksmittel gegen den ungefährlichen
Stich südeuropäischer
Arten ist
Öl, in welchem S. krepiert sind; wirksamer ist
Einreibung mit
Ammoniak oder
Asche.
Wiederholte
Stiche wirken weniger heftig als der erste.In den Mittelmeerländern sind gemein der 8
cm lange,
rostgelbe, braun gewässerte Feldskorpion (Scorpio
[Buthus] occitanus Am.,
s. Tafel
»Spinnentiere«) und der viel weniger schädliche, 3,5cm lange, rotbraune, auf der Unterseite, an den
Beinen und der
Schwanzblase gelbe Hausskorpion (S. europaeusLatr.), welcher bis
Tirol
[* 10] und in die
Karpathen geht. Die größte
Art ist der schwarze Felsenskorpion (S. afer); er ist 13-16
cm lang, lebt in
Afrika,
[* 11]
Ostindien
[* 12] und auf den benachbarten
Inseln
und ist, wie die
Arten am
Kap, sehr giftig. Seit dem
Altertum ist über den
Skorpion viel gefabelt worden; bei den Ägyptern
war er
Symbol desTyphon, dem auf geschnittenen
Steinen der
Anubis
[* 13] in beschwörender
Stellung gegenübersteht.
(PanorpinaBurm.),
Familie aus der
Ordnung der
Netzflügler, nicht besonders zahlreiche, aber überall
heimische
Arten, mit kleinem, senkrechtem, meist in einen langen
Schnabel ausgezogenem
Kopf, langen, fadenförmigen
Fühlern,
ovalen, senkrecht gestellten
Augen, kurzem Prothorax, genau gleichen, schmalen, parallel aufliegenden
Flügeln und langgestreckten
Beinen. Die S. sind
Raubtiere,
[* 14] welche sich in schnellem, sprungartigem
Flug auf kleine
Insekten
[* 15] stürzen
oder sich an
Zweige aufhängen, um die ihnen entgegenfliegende
Beute mit den langen Tarsen der Hinterbeine zu ergreifen.
Die raupenförmigen
Larven mit beißenden Mundwerkzeugen leben und verpuppen sich in der
Erde. Die gemeine
Skorpionsfliege(Panorpa communisL., s. Tafel
»Netzflügler«),
[* 16]
1,3-1,5cm lang, glänzend schwarz, mit blaßgelben Schildchen
und
Beinen, am
Schnabel und beim Männchen an den drei letzten Hinterleibsringen rostrot, auf den
Flügeln mit drei schwarzbraunen
Querbinden oder gefleckt, ist überall in
Europa gemein und findet sich am
Tag auf Sträuchern.
(Scoti), bei spätern Schriftstellern, wie Ammian,
Name eines Hauptstammes der Kaledonier im südlichen Teil
von
Schottland und in
Irland, gewöhnlich neben den
Pikten (s. d.) genannt. Vgl.
Schottland, S. 616 f.
(griech.), ein erkrankter und daher unempfindlich gewordener
Fleck oder größerer
Abschnitt der
Netzhaut des
Auges, häufig angeboren, erzeugt als entoptische
Erscheinung dunkle
Flecke im Gesichtsfeld.