Ebenso zeichnete er sich bei dem Vormarsch über den
Balkan, der Gefangennahme der
Schipka-Armee und der
Einnahme
von
Adrianopel aus. 1878 ward er zum
Kommandeur des 4.
Korps der Okkupationsarmee, 1880 zum
Chef der Expedition gegen die Tekinzen
in
Zentralasien
[* 2] ernannt und erstürmte die
Festung
[* 3]
Gök-Tepe Seit 1881
Gouverneur von
Minsk, stellte
er sich an die
Spitze der panslawistischen Kriegspartei und vermehrte dadurch die im Türkenkrieg erworbene
Popularität. Er
galt als der Oberfeldherr in dem von S. sehnlichst erstrebten Entscheidungskampf mit den
Deutschen. Doch starb er plötzlich bei
einem
Gelage in
Moskau.
[* 4]
Joseph,
Mediziner, geb. zu
Pilsen
[* 5] in
Böhmen,
[* 6] studierte seit 1825 zu
Wien,
[* 7] ward 1831 Cholerabezirksarzt
in
Böhmen, 1833 Sekundärarzt am allgemeinen
Krankenhaus
[* 8] zu
Wien, wo er unterRokitanskys und Kolletschkas
Leitung pathologische
Anatomie studierte und namentlich die
Perkussion und
Auskultation
[* 9] auf
Erkenntnis pathologisch-anatomischer
Zustände anzuwenden suchte. Seit 1835 leitete er praktische Übungen am
Krankenbett in diesen
Fächern, erhielt dann 1840 die
Stelle eines ordinierenden
Arztes in der neu gebildeten Abteilung für Brustkranke, ward 1841 zum Primärarzt und 1846 zum
Professor der
Klinik in
Wien ernannt und starb daselbst. Skodas »Abhandlung über
Auskultation und
Perkussion«
(Wien
1839, 6. Aufl. 1864) war epochemachend, indem er darin den
Grundsatz durchführte, daß die am Kranken (zunächst bei
Brustkrankheiten)
beobachteten physikalischen Zeichen an und für sich nur bestimmte physikalische Zustände im
Organismus
andeuteten, daß aber der rationelle
Arzt dann mit
Hilfe seiner pathologisch-anatomischen
Erfahrungen die wirklich vorhandenen
innern
Krankheiten durch Schlußfolgerungen erkennen könne. Demnächst liegt Skodas Bedeutung in der Leitung der von ihm
gegründeten
Schule für praktische Einübung der
Perkussion und
Auskultation.
(Kalkmesotyp),
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate, findet sich in monoklinen, kurz- oder langsäulen- bis
nadelförmigen
Kristallen, auch in faserigen
Aggregaten, ist farblos oder wenig gefärbt, glas- oder perlmutterglänzend,
Härte 5-5,5, spez. Gew. 2,0-2,39,
meist ausgezeichnet polar-thermoelektrisch, besteht aus wasserhaltigem Kalkaluminiumsilikat CaAl2Si3O10 + 3H2O
, windet sich vor dem
Lötrohr
[* 13] wurmförmig und schmilzt dann, löst sich vollständig in
Salzsäure.
S. findet sich in
Blasenräumen basaltischer
Gesteine
[* 14] (Kandallah,
Island);
[* 15] über der Fellinenalp, im Etzlithal und auf den
Färöern
findet sich trikliner S., während der S. von
Staffa, der
Auvergne und
Puna in
Ostindien
[* 16] kristallographisch
noch nicht bestimmt ist.
bei
den alten Griechen kleine
Lieder oder
Gesänge, welche bei fröhlichen
Gelagen von den einzelnen
Gästen
zur
Lyra,
[* 17] oder indem der
Singende ein Lorbeer- oder Myrtenreis in derHand
[* 18] hielt, meist aus dem
Stegreif
angestimmt zu werden pflegten. Als
Meister des Skolion werden genannt:
Alkäos,
Anakreon, Praxilla,
Sappho,
Pindar, dessen
S. in
kunstreicher chorischer Form abgefaßt waren. Der
Inhalt war teils ernsthaft, auf Vaterland und
Freiheit bezüglich, teils
satirisch und humoristisch; auch verherrlichten sie oft die
Freuden des
Weins und der
Liebe. Berühmt vor
allen war das Skolion des Atheners
Kallistratos auf
Harmodios und
Aristogeiton. Die vorhandenen Überreste von S. finden sich
in den Sammelwerken von
Schneidewin und
Bergk; eine deutsche Übersetzung gab Hartung in »Die griechischen
Lyriker« (Bd. 6,
Leipz. 1857).
(Bandassel,
Zangenassel, ScolopendraL.),
Gattung aus der
Klasse der
Tausendfüßer und der
Ordnung der Lippenfüßer,
platt gedrückte, lange
Tiere mit je einem Fußpaar an jedem der 21 Leibessegmente, 17-20 gliederigen
Fühlern, vier
PaarAugen
und mäßig entwickelten
Kinnbacken; das erste Fußpaar ist zu Mundteilen umgewandelt, und die beiden
folgenden
Füße gleichen einer kräftigen
Zange,
[* 20] deren klauenartige
Spitzen aus einer feinen Durchbohrung
Gift in die damit
geschlagene
Wunde fließen lassen.
Die S. sind lichtscheue, räuberische
Tiere, welche zum Teil eine beträchtliche
Größe erlangen und vorherrschend den heißen
Ländern angehören. Sie nähren sich von andern
Tieren, welche sie mit ihren Giftzangen töten; beim
Menschen
erzeugt ihr
Biß nur schmerzliche
Entzündung. Die Lucasbandassel (S. LucasiL.), 14
cm lang, rostfarben, auf dem
Rücken der
einzelnen
Glieder
[* 21] mit zwei auseinander gehenden Linieneindrücken, lebt auf
Inseln des
IndischenOzeans, mehrere
Arten kommen
in Südeuropa vor.
(ital.), s. v. w.
Diskont (s. d. ^[= (Diskonto, franz. Escompte, engl. Discount, ital. Sconto), der einem Gläubiger an dem Nennbetrag ...] und
Interusurium).
(ital., Skontration; franz.
Virement des parties, engl.
Clearing), die Ausgleichung (Kompensierung) gegenseitiger
Verbindlichkeiten durch
Abrechnung, bez.
Überweisung der
Guthaben, so daß nur die Überschüsse (Saldi) bezahlt zu werden
brauchen, daher auch
Zahlung mit geschlossenem
Beutel
[* 22] genannt; die Abtretung wird durch Umschreiben in
den
Handlungsbüchern (Skontrieren, Riskontrieren) vollzogen. S. heißt auch der
Tag (Skontrotag), an dem dies geschieht (vgl.
Clearinghouse und
Kassiertage). In der Buchhandlung ist
S. ein Nebenbuch, in welchem über Zu- und
Abgang der einzelnen
Artikel
und auch wohl über den an denselben erzielten
Gewinn oder erlittenen Verlust Rechnung geführt wird (je
nach dem
Artikel:
Waren-S.,
Wechsel-S. etc.).
griech. Bildhauer, geboren vor 400
v. Chr. zu
Paros, neben
Praxiteles das
Haupt der jüngern attischen
Schule,
welche durch die
Ausbildung des
Pathetischen, der freien
Anmut und des Lieblichen charakterisiert wird, zuerst als Wiedererbauer
des 394 abgebrannten
Tempels derAthene
[* 23]
Alea in
Tegea genannt, wandte sich um 377 nach
Athen,
[* 24] wo er mehrere
seiner berühmten Werke, wie den die
Kithara
[* 25] spielenden
Apollon,
[* 26] die rasende Bacchantin u. a., schuf. Seine weitern
Schicksale
sind unbekannt.
Sein bedeutendstes Werk war eine für eine Stadt in
¶
Reste von letztern sind neuerdings wieder aufgefunden worden.
Auch war er mit
andern Künstlern an der plastischen Ausschmückung des Mausoleums (s. d.) zu Halikarnassos beteiligt. Wahrscheinlich ist auch
die berühmte Niobegruppe (s. Tafel »Bildhauerkunst
[* 29] II«,
[* 30] Fig. 7) sein Werk. Einzelstatuen schuf S. in großer Zahl, meist Idealstatuen,
Götterbilder (Apollon, Aphrodite,
[* 31] Eros,
[* 32] Dionysos),
[* 33] Bacchantinnen und Nymphen.
Vgl. Urlichs, S.' Leben und Werke
(Greifsw. 1863).