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gegen die Entheiligung des Feiertags. Endlich gehört auch die auf die Zwangserziehung verwahrloster Kinder gerichtete Verwaltungsthätigkeit in das Gebiet der S.
gegen die Entheiligung des Feiertags. Endlich gehört auch die auf die Zwangserziehung verwahrloster Kinder gerichtete Verwaltungsthätigkeit in das Gebiet der S.
(Sitter), Nebenfluß der Thur in der Schweiz, [* 2] 42½ km lang, kommt aus der Appenzeller Hochwildnis zwischen Säntis und Altmann, aus dem Seealpsee (1142 m), erreicht das Weißbad (817 m), fließt durch die offene Thalfläche dem Ort Appenzell [* 3] (781 m) zu, dann fortwährend durch ein tobelartiges Thal [* 4] und mündet bei Bischofzell (457 m).
Kurz nach Einmündung der Urnäsch führt, 63 m über dem Flußbett, die Gitterbrücke der St. Galler Eisenbahn über das Thal der S.
Philander von, s. Moscherosch. ^[= Johann Michael, deutscher Satiriker, geb. 5. März 1601 zu Willstädt bei Straßburg, studierte ...]
tibi terra levis!
(lat.), »leicht
sei dir die
Erde!«,
Inschrift auf Leichensteinen.
s. Papageien, ^[= (Psittaci, hierzu Tafeln "Papageien I und II"), Ordnung der Vögel, kräftig gebaute ...] S. 667.
(gesittet) ist dasjenige, was der Sitte (den Sitten, s. Sitte), im Gegensatz zu sittlich, d. h. demjenigen, was dem Sittengesetz gemäß ist.
(spr. -börn), Stadt in der engl. Grafschaft Kent, mit Papier-, Korn- und Ölmühlen, Ziegeleien, Zementwerken und (1881) 7857 Einw.
die bewußte Übereinstimmung des menschlichen Willens und Thuns mit den Forderungen des Sittengesetzes.
s. Unzuchtsverbrechen. ^[= (Unzuchtsdelikte, Fleischesverbrechen, Delicta carnis), strafbare Handlunge ...]
die Gesamtheit der Verhältnisse, in welchen sich eine Person befindet.
s. Grundriß. ^[= geometrische Zeichnung einer vermessenen Gegend, z. B. eines Platzes, eines Grundstücks, einer ...]
dramatische Dichtungen, in welchen durch Charaktere und Handlung eine aus irgend welchen (erlaubten und unerlaubten) Gründen interessante (mitunter auch bloß pikante) ernste oder heitere Situation herbeigeführt wird, deren Ausmalung ins einzelne sodann als die eigentliche Absicht des Dichters erscheint, welcher Charakterzeichnung und Motivation untergeordnet werden. Dieselben bilden daher einen Gegensatz sowohl zu den sogen. Charakterstücken (s. d.), in welchen durch Handlung und Situation ein interessanter Charakter dargestellt, als zu dem eigentlichen Drama (s. d.), in welchem durch Situation und Charaktere eine interessante und fortschreitende Handlung motiviert wird.
Weil das Absehen des Dichters nur auf die Herbeiführung jener Situation als Gipfel der Dichtung geht, so tritt mit dem Eintritt derselben auch gewöhnlich ein Stillstand der Handlung ein; die mangelnde Tiefe dramatischer Motivation wird durch epische Breite [* 5] der Schilderung (Situationsmalerei) zu verhüllen gesucht. Die Situation selbst erscheint, der Mängel der Motivation halber, mehr durch äußern Zufall als innere Notwendigkeit herbeigeführt. Eine komische Situation, welche dem lockern Verband [* 6] einer nur scherzhaft gemeinten launischen Zufallswelt angehört, ist daher besser für die Form des Situationsstücks geeignet als eine ernste (oder gar tragische) Situation, deren Voraussetzung eine den Zufall ausschließende, ernsthaft gemeinte (oder gar sittliche) Weltordnung ausmacht. S. und Charakterstücke sind daher nicht sowohl Dramen als dramatische Gemälde.
ein Teil der Arbeiten bei Anfertigung von topographischen Karten und Plänen, begreift das Zeichnen beim Aufnehmen selbst und das Auszeichnen (Detailzeichnen) nach beendigter Aufnahme;
s. Planzeichnen und Landkarten. [* 7]
(lat.), legen, stellen, in eine Situation bringen;
situiert, gestellt, in der Lage.
s. Gefäße, ^[= # Unter den prähistorischen Altertümern nehmen die Gefäße, insbesondere Thongefäße, als ...] prähistorische, S. 1006.
inversus (lat.), s. v. w. angeborne Lageveränderung der Eingeweide. ^[= (lat. Intestina, hierzu Tafel "Eingeweide des Menschen I u. II"), im Gegensatz zur ...] [* 8]
venia verbo (lat., »das Wort sei gestattet«),
mit Erlaubnis zu sagen, mit Verlaub.
s. Becken, ^[= # (lat. Pelvis), der Knochengürtel, welcher zur Befestigung der untern Extremität am Rumpf dient. ...] S. 588.
nennt man die für Preßvergehen gesetzlich verantwortlichen und bestraften Scheinredakteure, welche mit der wirklichen Redaktion nichts zu thun haben.
Ihre Vorschiebung bildet ein oft benutztes Mittel, den eigentlichen Thäter der Strafe zu entziehen und so das Gesetz zu umgehen. Vgl. Presse, [* 9] S. 334.
(Session), Zusammenkunft zum Zweck gemeinsamer Beschlußfassung, z. B. eines Ausschusses, einer Ständeversammlung, einer kollegialen Behörde. Für die Sitzungen eines Kollegiums der letztern Art sind in der Regel ein für allemal gewisse Sitzungstage bestimmt, wie dies z. B. für die Schöffengerichte in dem deutschen Gerichtsverfassungsgesetz verordnet ist, deren Sitzungstage für das ganze Jahr im voraus festzustellen sind. Bei Volksvertretungen versteht man unter S. nicht nur die einzelne Zusammenkunft (séance), sondern auch die ganze Zeitdauer, für welche die Körperschaft einberufen und beisammen ist (session, Sitzungsperiode, Diät). Die Handhabung der Disziplin und die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Sitzungen (Sitzungspolizei) ist Sache des Vorsitzenden. Für die Sitzungen der Volksvertretungen, Gemeindekollegien und Gerichte ist das Prinzip der Öffentlichkeit (s. d.) besonders wichtig.
L. (Wassermerk), Gattung aus der Familie der Umbelliferen, [* 10] krautartige Gewächse, welche an sumpfigen Orten auf der nördlichen Halbkugel weitverbreitet vorkommen. Von den vier Arten kommt nur S. latifolium L. (Zuckermerk) in Deutschland [* 11] vor; sie wächst im Wasser, hat einen röhrigen, vielkantigen, stark verzweigten Stengel, [* 12] über den Wasserspiegel hervorragende fiederteilige, breitzipfelige und untergetauchte haarförmig zerteilte Blätter und gilt für giftig. S. Sisarum L. (Zuckerwurzel), aus Mittelasien, mit untern fiederschnittigen und obern dreiteiligen Blättern, wird auf leichtem, fettem Gartenboden der süß und aromatisch schmeckenden Wurzel [* 13] halber kultiviert.
(Assiut, das alte Lykonpolis, »Wolfsstadt«),
größte Stadt Oberägyptens und Hauptort der gleichnamigen Provinz (Mudirieh), links am Nil und am Südende der Eisenbahn gelegen, ist Sitz der Provinzialbehörden, eines koptischen Bischofs und eines deutschen Konsulats sowie Hauptstapelplatz für den Verkehr zwischen Kairo [* 14] einerseits, Dar Fur [* 15] und Senaar anderseits. Die Einfuhr betrug 1887: 3,387,000 Frank, die Ausfuhr 6,106,500 Fr. Die Stadt hat einen großen Regierungspalast, viele Moscheen, eine Behörde zur Unterdrückung der Sklaverei, eine amerikanische Missionsschule und (1882) 31,575 Einw. (worunter 134 Ausländer), welche schöne schwarze und rote Thonarbeiten, Fächer [* 16] aus Straußfedern, Elfenbeinarbeiten u. a. fertigen. S. war schon im Altertum bedeutend, doch ohne hervorragende Monumente. Bemerkenswert durch die Menge von Mumiengräbern des hier verehrten Wolfs (daher der Name) und die westlich von der Stadt gelegenen hochinteressanten Grabkammern der Nomarchen Hap Tefa, welche dem 26. Jahrh. v. Chr. entstammen.
den Giraffen (nach Rütimeyer den Antilopen) nahe stehende Familie jungtertiärer Tiere, welche durch plumpern Bau und Abweichungen in der Entwickelung des Gehörns sich auszeichnen.
Man ¶
kennt vier Gattungen: Helladotherium Gaudry, in Indien, Griechenland [* 18] und Frankreich;
Sivatherium Falc. et Cautl., mit enorm großem Schädel, zwei Stirnzapfen und zwei weitern Hervorragungen hinter letztern, in den Sivalikschichten Indiens;
Bramatherium Falc. und Hydaspitherium Lydekker, ebenfalls in Indien.