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Sims - Simultan
Seite 14.988.
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9 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Sims bei botan. Namen für J. Sims, gest. 1838, englischer Arzt und Botaniker; früherer Herausgeber / 19
Simsen (Simsenlilien), s. Junkaceen. / 4
Simson # (hebr., "Sonnenmann", in der griech. Aussprache Samson ), Nationalheld der Hebräer, / 111
Simson _2 # Martin Eduard von, deutscher Rechtsgelehrter, geb. 10. Nov. 1810 zu Königsberg i. Pr., studierte / 437
Simulacrum (lat.), Bild, Abbild; Trugbild. Davon Simulaker, zu Übungszwecken in leichter Ausführung nachgeahm / 16
Simulia s. Mücken. / 3
Simulieren (lat.), etwas zum Schein nachahmen, erheucheln, sich verstellend vorgeben; auch s. v. w. auf / 74
Simulierte Geschäfte s. Scheingeschäfte. / 4
Simultan (lat.), gemeinsam; auch gleichzeitig, zugleich eintretend (im Gegensatz zu successiv). / 11
Fortsetzung:
Simrock , Karl Joseph, Dichter und Germanist, geb. 28. Aug. 1802 zu Bonn, studierte auf der Universität
mehr
seiner eignen
Dichtungen finden sich in den »Rheinsagen aus dem
Munde des
Volkes und deutscher Dichter«
(Bonn
[* 2 ] 1836, 9. Aufl.
1883);
selbständig erschienen: »Bertha , die
Spinnerin «
[* 3 ] (Frankf. 1853);
»Legenden «
(Bonn 1855, 3. Aufl. 1876);
»Gedichte« (Leipz.
1844; neue Auswahl, Stuttg. 1863) und die von patriotischer
Empfindung durchströmten
»Deutschen Kriegslieder« (Berl.
1870).
S. gehört zu jenen sangesfrohen Dichtern des
Rheinlandes , in deren Gedichten sich der romantische
Reiz und der tiefsinnige
Sagenreichtum ihrer
Heimat widerspiegeln.
Glut der
Farbe findet man bei ihm selten; doch entschädigen dafür die heitere Weltanschauung,
der
Humor und die mannhafte
Gesinnung seiner
Lieder und
Balladen . Simrocks prosaische
Schriften bestehen,
außer kleinern
Aufsätzen , in den litterargeschichtlichen
Einleitungen , welche er seinen Bearbeitungen der mittelalterlichen
Dichter beigefügt hat, sodann in dem umfassenden »Handbuch der deutschen
Mythologie «
(Bonn 1853-55, 6. Aufl. 1887),
in dem
»Altdeutschen
Lesebuch « (2. Aufl.,
Bonn 1859),
Spottiswoode - Sprache
* 4
Sprache .
dem
»Altdeutschen
Lesebuch in neudeutscher
Sprache «
[* 4 ] (Stuttg. 1854; 2. Aufl. 1884),
dem »Malerischen und romantischen
Rheinland « (4. Aufl., das. 1865) und in kleinern
Schriften , wie: »Der
gute
Gerhard und die dankbaren
Toten « (das. 1856). Außerdem veröffentlichte er: »Die deutschen
Sprichwörter « (Stuttg. 1846, 4. Aufl.
1881);
»Deutsches Kinderbuch« (das. 1848, 3. Aufl. 1879);
»Die geschichtlichen deutschen
Sagen « (Frankf. 1850; 2. Aufl., Basel
[* 5 ] 1886);
»Die deutschen
Volkslieder « (das. 1851, 2. Aufl., Basel
1887);
»Deutsche
[* 6 ] Sionsharfe« (Elberf. 1857);
»Die
Nibelungenstrophe und ihr
Ursprung«
(Bonn 1858);
»Das deutsche Rätselbuch« (3. Aufl., Frankf.
1874);
»Deutsche Weihnachtslieder« (Leipz. 1859);
»Lieder vom deutschen Vaterland aus alter Zeit« (Frankf. 1863, neue Ausg.
1871);
»Deutsche
Märchen « (Stuttg. 1864) u. a.
Vgl.
Hocker ,
Karl S. (Leipz. 1877);
Düntzer ,
Erinnerungen
an
Karl
S . (in Picks »Monatsschrift für die Geschichte Westdeutschlands« ,
Trier
[* 7 ] 1876 u. 1877).
Sims [unkorrigiert]
* 8
Sims .
[* 8 ] bei botan.
Namen für J.
^[John ] Sims, gest. 1838, englischer
Arzt und
Botaniker ;
früherer
Herausgeber des »Botanical
Magazine « .
(Simsenlilien ),
s.
Junkaceen . ^[= (lilien, Binsengewächse), monokotyle Familie aus der Ordnung der Liliifloren, ...]
(hebr., »Sonnenmann« , in der
griech.
Aussprache
Samson ), Nationalheld der
Hebräer , aus dem
Stamm
Dan , der, von einer außerordentlichen
Körperstärke unterstützt, den damals über
Israel herrschenden
Philistern viel Verdruß bereitete und
Schaden zufügte. Der
biblische
Bericht
(Richt. 13 . ff.) von seinen Großthaten
läßt über die
Verwandtschaft der hebräischen
Sage von
Simsons Thaten mit dem
Sagenkreis des phönikischen
Herakles
[* 9 ] keinen
Zweifel .
Vgl.
Roskoff , Die Simsonsage und der Heraklesmythus (Leipz. 1860);
Wietzke, Der biblische S. der ägyptische
Horus-Ra (Wittenb. 1888).
S. ist auch
Held verschiedener
Tragödien , z. B. von W.
Gärtner (1849), A.
Dulk (1859); in der
Malerei wurden seine Thaten von
Dürer
(Holzschnitt ), G.
Reni ,
Rembrandt ,
Rubens
(S . und
Delila ),
Bloch u. a. dargestellt.
Königsberg
* 10
Königsberg .
Martin
Eduard von, deutscher Rechtsgelehrter, geb. 10. Nov. 1810 zu
Königsberg
[* 10 ] i. Pr., studierte daselbst 1826-29
Staats - und
Rechtswissenschaft , besuchte dann noch die
Universitäten
Berlin
[* 11 ] und
Bonn sowie die
Pariser
École de droit, habilitierte
sich 1831 zu
Königsberg als
Privatdozent und erhielt 1833 eine außerordentliche und 1836 eine ordentliche
Professur des römischen
Rechts . 1846 ward er zum
Rat am
Tribunal in
Königsberg ernannt. 1848 wählte ihn
Königsberg zu
seinem
Abgeordneten für die
Frankfurter
Nationalversammlung , in welcher er sogleich nach ihrer Konstituierung als
Sekretär ,
[* 12 ] seit 2. Okt. als
Vizepräsident, seit 19. Dez. als
Präsident fungierte und in dieser
Stellung bis zu seinem
Austritt aus der
Versam mlung (Ende Mai 1849) verblieb. Er erwarb sich den
Ruhm , die öfters so stürmischen
Debatten mit Sicherheit,
Schärfe
und Gewandtheit geleitet zu haben. Er stand an der
Spitze der
Deputation , die 3. April 1849 dem König von
Preußen
[* 13 ] seine
Wahl zum
deutschen
Kaiser ankündigte. Im
Sommer 1849 that er sich in der preußischen Zweiten
Kammer als einer der
gewandtesten Redner der konstitutionellen
Partei hervor und führte 1850 im
Erfurter Volkshaus das
Präsidium von dessen Konstituierung
bis zum
Schluß des
Parlaments (30. April 1850). Seit
Herbst 1852 beschränkte er sich auf seine richterliche
und akademische Thätigkeit.
Frankenwald - Frankfur
* 14
Frankfurt .
Erst 1859 trat er wieder in das preußische Abgeordnetenhaus und war 1860 und 1861
Präsident desselben. 1860 ward er zum
Vizepräsidenten sowie 1869 zum Chefpräsidenten des Appellationsgerichts in
Frankfurt
[* 14 ] a. O. ernannt. Sowohl der konstituierende
als der erste ordentliche
Reichstag des Norddeutschen
Bundes und das
Zollparlament erwählten S., der die
Rede mit seltener Meisterschaft beherrschte und die
Verhandlungen mit der größten Sicherheit und Unparteilichkeit leitete, 1867 zum
ersten
Präsidenten , und daher fiel es ihm auch zu, die
Adresse des
Reichstags an den Schirmherrn des Norddeutschen
Bundes 3. Okt. 1867 auf
der eben völlig wiederhergestellten
Burg
Hohenzollern
[* 15 ] sowie 18. Dez. 1870 die
Adresse desselben vom 10. Dez., durch
welche dem König
Wilhelm die deutsche Kaiserwürde angetragen wurde, in
Versailles
[* 16 ] zu überreichen.
Freiburg (in der Schwe
* 18
Freiburg .
Auch der deutsche
Reichstag wählte S. zum
Präsidenten ; 1874 lehnte er aber aus Gesundheitsrücksichten die Wiederwahl ab
und zog sich 1877 ganz vom politischen
Leben zurück. Nachdem er im April 1879 sein 50jähriges Doktorjubiläum
gefeiert, ward er zum ersten
Präsidenten des neuen
Reichsgerichts in
Leipzig
[* 17 ] ernannt, das er 1. Okt. 1879 eröffnete. Im März 1888 verlieh
ihm
Kaiser
Friedrich III. mit dem
Schwarzen
Adlerorden den erblichen
Adel . Er schrieb: »Geschichte des
Königsberger
Obertribunals « .
-
Sein Sohn
Bernhard , geb. 19. Febr. 1840, seit 1877 ordentlicher
Professor der Geschichte in Freiburg ,
[* 18 ] verfaßte die
»Jahrbücher des fränkischen
Reichs unter
Ludwig dem
Frommen « (Leipz. 1874-76, 2 Bde.)
und die 2.
Auflage der
»Jahrbücher des fränkischen
Reichs unter
Karl d.
Gr .« (das. 1883).
(lat.),
Bild , Abbild;
Trugbild. Davon Simulaker, zu Übungszwecken in leichter Ausführung
nachgeahmte
Geschütze ,
[* 19 ]
Waffen
[* 20 ] etc.
s.
Mücken . ^[= (Schnaken, Tipulariae Latr.), Familie aus der Ordnung der Zweiflügler, zart gebaute, oft sehr ...]
(lat.), etwas zum
Schein nachahmen, erheucheln, sich verstellend vorgeben;
auch s. v. w. auf oder über
etwas sinnen.
Simulation, Verstellung,
Annahme des
Scheins von etwas, Vorspiegelung.
Häufig werden
Krankheiten simuliert, um
bestimmte
Zwecke zu erreichen, und namentlich
Epilepsie ,
Krämpfe ,
Geistesstörungen ,
Lähmungen ,
Bluthusten ,
Blindheit ,
Taubheit etc. nachgeahmt;
ebenso werden aber auch aus
Scham ,
Eitelkeit ,
Furcht vor
Strafe etc. vorhandene
Krankheiten
verheimlicht (dissimuliert).
Simulant, besonders ein eine
Krankheit Heuchelnder.
Vgl.
Heller , Simulationen und ihre Behandlung
(Fürstenwalde
[* 21 ] 1882).
Geschäfte, s.
Scheingeschäfte . ^[= (simulierte Geschäfte, Simulationen), Geschäfte, bei denen die beiden Interessenten darüber, ...]
(lat.), gemeinsam;
auch gleichzeitig, zugleich eintretend (im
Gegensatz zu successiv).
¶