Ag2O entsteht bei
Zersetzung von salpetersaurem S. durch überschüssige
Kalilauge, beim
Eintragen
von frisch gefälltem
Chlorsilber in kochende
Kalilauge, ist schwarz, sehr wenig löslich inWasser, reagiert
alkalisch, schmeckt metallisch, zieht in feuchtem Zustand
Kohlensäure an und fällt aus vielen
Metallsalzen die betreffenden
Oxyde. Es zerfällt über 250° in
Sauerstoff und
Silber, wird auch durch
Licht
[* 7] und durch
Wasserstoff schon bei 100° reduziert,
gibt an andre oxydierbare
Körper leicht
Sauerstoff ab und bildet mit
Säuren die
Silbersalze. Digeriert
man S. mit
Ammoniak, oder fällt man ammoniakalische
Lösung von salpetersaurem S. mit
Kalilauge und verdampft die filtrierte
Lösung, so erhält man schwarzes Silberoxydammoniak
(Bertholletsches Knallsilber) NH2Ag , welches selbst im
feuchten Zustand sehr leicht und heftig explodiert.
s. v. w. salpetersaures
Silberoxyd, s.
Salpetersäuresalze, ^[= (Nitrate), Verbindungen der Salpetersäure mit Basen, finden sich zum Teil weitverbreitet in ...] S. 228.
(Silberoxydsalze) entstehen beim Behandeln von
Silber oder
Silberoxyd mit
Säure, die unlöslichen durch
Wechselzersetzung. Sie sind farblos, wenn die
Säure ungefärbt ist (das
Phosphat ist gelb), zum Teil kristallisierbar, schmecken
herb metallisch, wirken ätzend giftig, reagieren neutral, werden beim
Glühen zersetzt; in den
Lösungen erzeugt
Kalilauge
einen graubraunen,
Ammoniak einen bräunlichen, phosphorsaures
Natron einen gelben, gelbes
Blutlaugensalz
einen weißen, rotes einen rotbraunen
Niederschlag.
August, Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Ofen, besuchte das
Gymnasium daselbst,
kam aber nach
dem frühzeitigen
Tod seines
Vaters zu Verwandten nach
Wien,
[* 9] wurde Kontorist, verließ aber den kaufmännischen
Beruf, indem er durch Privatunterricht und als Journalist sein
Brot
[* 10] erwarb und dabei die
Universität besuchte. 1848 zum
Schriftführer
der
»Aula« erwählt, gehörte er infolgedessen zu den politischen Flüchtlingen und lebte nun
längere Zeit in verschiedenen
StädtenDeutschlands.
[* 11]
Endlich in die
Heimat zurückgekehrt, wurde er vor ein
Kriegsgericht gestellt
und zu fünfjähriger
Festungshaft auf dem
Spielberg verurteilt, jedoch nach zwei
Jahren (1856) amnestiert. Seitdem lebt er in
Wien. Einen litterarischen
Namen erwarb er sich zuerst durch seine »Trutznachtigall,
Lieder aus deutschem
Wald« (Leipz. 1859, 3. Aufl. 1870) und durch originelle
Dorfgeschichten, die unter dem
Titel: »Dorfschwalben aus
Österreich«
[* 12]
(Münch. 1862-1863, 2 Bde.) erschienen. Ein humoristischer
Roman: »HerkulesSchwach«
(Münch. 1864, 3 Bde.),
befestigte seinen
Ruf.
Später folgten: »Lieder«
(Münch. 1864; später vermehrt
u. d. T.: »MeinHerz in Liedern«, 5. Aufl., Stuttg. 1887);
»Die
Alpenrose von
Ischl«,
[* 13] eine Geschichte (2. Aufl., Berl. 1875);
Friedrich, Liederkomponist, geb. zu Schnaith in
Württemberg,
[* 21] war zum Schullehrer bestimmt, widmete
sich auf dem
Seminar in
Ludwigsburg
[* 22] ganz der
Musik und wirkte von 1817 an als Musikdirektor an der
Universität zu
Tübingen,
[* 23] wo er starb. S. hat sich namentlich durch sein »Dreistimmiges
württembergisches
Choralbuch« verdient gemacht sowie durch eine große Zahl
¶
mehr
von Liedern, unter denen einige, z. B. Heines »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«, volkstümlich geworden sind. Auch hat
er eine »Harmonie- und Kompositionslehre« (2. Aufl., Tübing. 1859) hinterlassen.