Verbindungen und Mischungen des
Silbers mit andern
Metallen.
Silber legiert sich leicht mit den meisten
Metallen. Am wichtigsten sind die Silberkupferlegierungen, welche allgemein statt des reinen
Silbers verarbeitet werden, da
das reine
Silber zu weich ist. Zur
Darstellung derselben schmelzt man die
Metalle im Windofen im
Graphittiegel,
im eisernen oder hessischen
Tiegel zusammen und rührt vor dem Ausgießen gut um. Die Silberkupferlegierungen zeigen im allgemeinen
ein geringeres
spezifisches Gewicht, als die Rechnung ergibt, sie sind fester, härter, zäher, klingender, leichtflüssiger
und zu
Gußwaren geeigneter als reines
Silber und fast ebenso dehnbar und weiß.
Zu
diesen
Legierungen gehört das Silberschlaglot. Die
Schweizer Silberscheidemünzen bestehen aus
Silber,
Kupfer,
Zink und
Nickel; man hat auch reine Silbernickellegierungen zu Tafelgeschirr verarbeitet und Silbernickelkupferlegierungen
zu allerlei Luxusgeräten.
Mit
Blei,
[* 9]
Zink,
Zinn schmilzt
Silber leicht zusammen, und die
Blei- und
Zinklegierungen spielen bei der Gewinnung
des
Silbers eine
Rolle. Silberzinklegierungen besitzen schöne
Farbe, starken
Klang, sind schmelzbarer und laufen weniger leicht
an als Silberkupferlegierungen und wurden statt letzterer als Münzmetall empfohlen. Den
Gehalt der Silberkupferlegierungen
bestimmt man durch Kupellation, nachdem man denselben approximativ mit
Hilfe von
Probierstein und
Probiernadeln ermittelt hat,
oder genauer auf nassem, meist maßanalytischem, Weg. Auf geprägte
S. und dünnes
Blech ist auch die hydrostatische
Methode
anwendbar. Man subtrahiert von dem gefundenen spezifischen
Gewicht der
Legierung die Zahl 8,814, hängt
dem Rest zwei
Nullen an und dividiert diese Zahl, die jetzt als
Ganzes gilt, durch 1667, der
Quotient gibt den
Feingehalt in
Tausendsteln an.
mißverstandene Bezeichnung der
Sekel, namentlich der unendlich häufigen plumpen neuern
Erfindungen, welche die
Sekel nachahmen sollen, aber hebräische
Quadratschrift zeigen.
Das von
Luther beim
Verrat des
Judas (Matth.
26, 16). gebrauchte
Wort S. ist ganz wörtliche Übersetzung des griechischen
Textes, wo von dreißig »Silberstücken« die
Rede
ist. Ob dies nun römische
Denare oder irgend eine andre Silbermünze war, wissen wir nicht;
die seltenen
Sekel des
Simon Makkabäus waren zu
Christi Zeit natürlich längst aus allem
Verkehr verschwunden.