100jährige dorierfeindliche Tyrannis der Orthagoriden ihre
Blütezeit. Im Peloponnesischen
Krieg hielt S. zu den Lakedämoniern,
die aber trotzdem die daselbst herrschend gewordene demokratische
Regierungsform 417 stürzten. Nach 371 fiel S. von
Sparta
ab, worauf Euphron eine demokratische
Regierungsform einführte, die sich aber bald in eine Tyrannis umwandelte. Nachdem sich
DemetriosPoliorketes nach 300 der Stadt bemächtigt, verpflanzte er die ganze Einwohnerschaft des
Hafens
und der untern Stadt nach der
Akropolis
[* 2]
(Demetrias genannt).
linker Nebenfluß des
Minho, entspringt am Südabhang des Kantabrischen
Gebirges in der span.
ProvinzLeon, durchfließt
das Hochthal El
Vierzo und auf seinem weitern
Lauf eine
Reihe tiefer Schluchten.
(La S.), finsteres, einsames Waldgebirge in der ital.
ProvinzCosenza in
Kalabrien, besteht aus
Granit,
Gneis und
kristallinischen
Schiefern und ist bei einer mittlern
Höhe von 1600 und einer höchsten
Erhebung von 1880 m ein rauhes, einen
Teil des
Jahrs in
Schnee
[* 6] vergrabenes Bergland, zur Hälfte noch mit Wäldern bedeckt, zur Hälfte dem
Ackerbau und der
Viehzucht
[* 7] gewonnen, eine klassische Stätte des Räuberwesens.
Aus den engen Schluchten treten mehrere
Flüsse,
[* 8] darunter der Neto, heraus.
(lat. syllaba), die Gesamtheit der
Laute, welche wie mit einem
Schlag, also ohne neuen Einsatz des
Atems hervorgebracht
werden. Silben können ein- und mehrlautig sein. Besteht eine S. aus Einem
Laut, so muß dies ein mit einem Stimmton versehener
Laut sein. Besteht sie, wie z. B.
Rad,
Hund, hat, mit etc., aus mehreren
Lauten, so heißt der, mit welchem
sie beginnt, Anlaut, der aber, mit dem sie endet, Auslaut. In der
Regel enthält jede S. einen
Vokal, und dieser ist der
Träger
[* 9] des
Accents; doch können auch tönende
Konsonanten accentuiert werden und allein oder mit andern
Lauten
eine S. bilden, wie z. B. in
»Handel« und »ritten« nach der gewöhnlichen
Aussprache, welche
das e nicht tönen läßt,
l und
n selbständige Silben bilden. In einigen
Sprachen, z. B. im
Sanskrit und in mehreren slawischen
Sprachen, werden r und l in
sehr vielen Wörtern alsVokale behandelt.
Man unterscheidet Stammsilben, in denen der
Begriff des
Wortes liegt, und welche daher auch allein stehend gebraucht werden
können, und Nebensilben, welche nicht den
Inhalt oder
Begriff des
Wortes ausmachen und daher nie allein stehen. Stehen letztere
vor der Stammsilbe, so heißen sie Vor-, im entgegengesetzten
Fall Nachsilben oder Endungen. In Bezug auf
die Zeitdauer, welche zum Aussprechen einer S. erfordert wird
(Quantität), teilt man sie in lange und kurze; doch gibt es
auch solche, deren
Quantität nicht fest bestimmt ist, sondern nach verschiedenen Rücksichten verschieden sein kann. Silbenmaß
ist die Bestimmung der Silben nach ihrer
Quantität und die darauf sich gründende
Anordnung derselben
zu Versfüßen und dieser zu
Versen (s.
Metrik).
(Pararthria
syllabaris), Sprachstörung, welche als charakteristisches
Symptom gewisser
Gehirn- und
Nervenkrankheiten
auftritt und darin besteht, daß die
Buchstaben und
Silben durcheinander geworfen werden.
Eine Ausnahme machen die
Fahlerze, deren Silbergehalt zuweilen so hoch steigt (bis 30 Proz. und mehr), daß sie zu
den Silbererzen zu rechnen sind. Aller
Bleiglanz enthält wenigstens
Spuren von S., am gewöhnlichsten
0,01-0,03, zuweilen bis 0,5 Proz.,
selten über 1 Proz., als isomorphes
Schwefelsilber; größere Silbergehalte deuten meist auf eine Einsprengung von eigentlichen
Silbererzen in den
Bleiglanz.
Arsen- und Antimonerze sind meist silberarm, wenn nicht Silbererze beigemengt sind;
Wismut-,
Nickel-
und Kobalterze besitzen oft einen gewinnungswürdigen Silbergehalt.
Gewinnung des Silbers.
(Hierzu Tafel »Silbergewinnung«.)
Die Silbergewinnung geschieht entweder auf trocknem oder auf nassem Weg. Der nasse Weg gewährt rascheres Metallausbringen,
geringere Metallverluste, einfachere Ausführbarkeit und billigere
Arbeit; doch erschweren oder verhindern gewisse
Substanzen
(wie
Blei,
[* 17]
Antimon etc.) in Silbererzen die vollständige
Ausscheidung des Silbers. Die Silbergewinnung
[* 18] auf trocknem Weg (Verbleiung) erleidet je nach der
Beschaffenheit der
ErzeAbweichungen.
Gediegen S. wird in Thontiegeln mit
Flußmitteln
(Pottasche,
Borax,
[* 19]
Glas
[* 20] etc.), etwas
Eisen
[* 21] zur Zerlegung von
Schwefelsilber und mit etwas
Blei auf bleihaltiges S.
verschmolzen; dies setzt man einem oxydierenden
Schmelzen auf einer porösen Unterlage aus
(Feinbrennen),
wobei sich dann das
Blei oxydiert, das
Oxyd in die Unterlage sich einsaugt und das S. zurückbleibt.
Neuerdings wird das gediegene S. gleich mit etwas
Blei und
Eisen auf einer mit poröser
Masse
(Mergel,
Äscher) überkleideten
Eisenschale
(Test) in einem Flammofen fein gebrannt (s. unten).
Reiche Silbererze, z. B. mit über 10 Proz.
S., welche
Schwefel,
Antimon oder
Arsen enthalten, werden am einfachsten beim
Abtreiben von
Werkblei (s.
Blei, S. 14, und weiter
unten) zugesetzt (»eingetränkt«),
nachdem die Abstrichperiode beendigt ist. Die obigen Beimengungen werden dabei entweder
von der
¶
Silberhaltige Bleierze werden in Herd-, Flamm- oder Schachtöfen verschmolzen, wobei das S. dem Blei folgt
und sich im Werkblei ansammelt. Statt der ältern Schachtöfen verwendet man jetzt meist mehrförmige Raschetteöfen oder
wegen regelmäßigern Ganges Pilzsche Rundöfen. Die vierförmigen Pilzschen Rundöfen auf den Oberharzer Hütten
[* 25] haben nachstehende
Konstruktion (s. Tafel,
[* 22]
Fig. 1): a Kernschacht aus ordinärem Ziegelmauerwerk, von einem Eisenblechmantel
b umgeben, welcher auf vier gußeisernen, mit der Sohlplatte c fest verbundenen Säulen
[* 26] d ruht;
w Stechherd zur Aufnahme von abgestochenem Werkblei und Stein,
während die Schlacke aus dem Vorherd auf der Trifft abfließt.
Kupfererze werden mit bleiischen Erzen und Produkten auf Werkblei und Kupferstein verschmolzen, der dann mit bleiischen Substanzen
oder auf nassem Weg hinreichend entsilbert werden muß; häufiger verschmelzt man die Kupfererze für sich auf einen Stein
oder Lech und entsilbert diesen auf nassem Weg oder seltener durch Behandlung mit bleiischen Substanzen.
Sehr silberarme Erze verschmelzt man für sich auf silberhaltiges Schwarzkupfer, welches auf nassem Weg weiter verarbeitet
wird.
Zur Entsilberung des Werkbleies wurde früher nur der Abtreibeprozeß (s. Blei, S. 14) angewendet, welcher neben der Gewinnung
des Silbers auch die Abscheidung fremder Substanzen (Antimon, Arsen, Kupfer) in Zwischenprodukten gestattet
und darauf beruht, daß man das silberhaltige Blei einem oxydierenden Schmelzen aussetzt, wodurch das Blei in Bleioxyd übergeht,
während metallisches S. zurückbleibt. Der deutsche Treibherd (s. Tafel,
[* 22]
Fig.
2-4) besteht aus einem Flammofen, dessen runder, kesselförmig vertiefter Herd A mit Mergelm m ausgeschlagen
ist, einem Gewölbe
[* 28] B und einer beweglichen Kuppe von Eisen (C), die im Innern mit feuerfestem Thon ausgekleidet und an einem
Kran
[* 29] (G, G') beweglich aufgehängt ist. F ist die Feuerung, P Eintrageöffnung und
Fuchs,
[* 30] aa sind zwei Öffnungen für die Düsen
eines Gebläses.
Man schmelzt das Werkblei auf dem Herd ein, zieht eine schwer schmelzbare Haut
[* 31] (Abstrich), welche aus Schwefelblei,
antimon- und arsensaurem Bleioxyd etc. besteht, ab, entfernt auch das sich dann zunächst bildende, durch Kupferoxyd und andre
Oxyde schwarz gefärbte Bleioxyd (zweiter Abstrich) und läßt das Gebläse
[* 32] an, sobald sich helles Bleioxyd bildet. Dies schmilzt
und fließt, von dem Luftstrom fortgetrieben, durch das Glättloch o ab; zuletzt bleibt nur ein dünnes,
in Regenbogenfarben schillerndes Häutchen von Glätte auf dem S. zurück, und sobald alles Blei entfernt ist, kommt plötzlich
das S. rein und glänzend zum Vorschein (das »Blicken« des Silbers, der »Silberblick«). Der zurückbleibende spröde Silberkuchen
(Blicksilber) enthält noch einige Prozente Unreinigkeiten, namentlich Blei, und wird in einem kleinern
Apparat nochmals einem oxydierenden Schmelzen (Silberfeinbrennen, Raffinieren) unterworfen, wozu man sich bisweilen eines dem
kleinen Kupfergarherd (s. Kupfer, S. 320) ähnlichen Apparats bedient, in dessen Vertiefung man eine mit Mergel oder Äscher
b ausgeschlagene Eisenschale a (Test,
[* 22]
Fig. 5) setzt, dann das S. mit Kohlen einschmelzt und durch die zugeleitete
Gebläseluft die fremden Bestandteile oxydiert.
Diese saugen sich in die poröse Unterlage (Testasche) ein, und es bleibt feines S. (Brandsilber) zurück. Wegen großer
Silberverluste zieht man diesem Verfahren des Feinbrennens vor dem Gebläse dasjenige in der Muffel vor.
Nach
[* 22]
Fig. 6 bedeckt man den Test a mit einem Thongewölbe (Muffel b), setzt denselben in ein mit Zügenc d versehenes Öfchen
e
[* 22]
(Fig. 7), verschließt die Vorderwand bis auf eine zum Muffelmund f führende Öffnung mit Mauerwerk, bringt das Blicksilber
auf den Test l, füllt den Ofenraum mit Kohlen und schmelzt bei mit einer Kohle geschlossener Mündung f
das S. ein.
Dann wird f wiederholt behufs des Luftzutritts zur Oxydation der fremden Metalle geöffnet, das S. mit einem Haken umgerührt,
die Öffnung f einige Zeit wieder verschlossen und so lange diese Prozedur wiederholt, bis das S. fein ist,
d. h. vollständig spiegelt. Dann kühlt man dasselbe durch eingegossenes Wasser ab, wobei ein durch Entweichen von absorbiertem
Sauerstoff herbeigeführtes »Spratzen« eintritt; h Fundament, i Schlot, k Zuglöcher in der Muffel. Sind größere Silbermengen
fein zu brennen, so wendet man einen Flammofen mit vertieftem Herd an und schmelzt das S. (1000 kg und
mehr), zur Verminderung der Verflüchtigung mit Holzkohlenklein und Sägespänen bedeckt, ein, zieht die Kruste nach dem Durchrühren
ab, läßt mittels Gebläse oder durch Zugöffnungen Luft zutreten und zieht die Kruste (Krätze) wiederholt ab, bis die Oberfläche
des Silbers spiegelt.
Da sich die Operation des Abtreibens nur lohnt, wenn mehr als 0,1 Proz.
S. im Blei enthalten ist, und das aus Bleiglanz ohne Zusatz von Silbererzen erhaltene Blei meistens geringere Mengen von S. enthält,
so ist der uralte Abtreibeprozeß in neuerer Zeit vielfach durch Prozesse ersetzt worden, welche eine Konzentration des Silbers
in einer kleinen MengeBlei gestatten, so daß nur geringere Quantitäten silberreichen Bleies zum Abtreiben
kommen, der größte Teil des Bleies aber ohne solches als Handelsware erfolgt. Es gehören hierher der Pattinsonsche Kristallisationsprozeß
und Parkes' Zinkprozeß. Nach dem Pattinsonschen Kristallisationsprozeß werden größere MengenWerkblei (2500-12,500 kg)
¶