entsprechenden des
Perseus,
[* 2] in seiner teilweisen Unverletzlichkeit zum
Achill stellt. Die mythischen Hauptelemente in der Sigurd-,
resp. Siegfriedsage sind:
2) der
Kampf mit dem
Drachen und die wohl ursprünglich mit demselben zusammenhängende
Befreiung einer
Jungfrau (Sonnenfrau),
welcher letztere Zug
dann selbständige Gestaltung gewonnen hat und sich in dieser widerspiegelt in der
Erlösung
der in der Waberlohe (des Gewitterfeuers) sich befindenden Sonnenfrau
Brunhilde (in
Parallele
[* 3] zu der entsprechenden Szenerie
des
Märchens vom Dornröschen);
3) der bald nach seinem
Sieg eintretende
Tod des Gewitterhelden selbst sowie endlich, daß er nicht für
sich, sondern für einen andern, seinen
Freund (Stallbruder, wie die Färöerlieder sagen), die
Maid erlöst hatte, was auch
in ähnlicher
Weise in griechischen
Sagen wiederkehrt. So gewinnt z. B.
Theseus die
Ariadne eigentlich für
Dionysos,
[* 4]
Achill kämpft
um
Helena für
Menelaos
[* 5] (während daneben
Achill und
Helena, ähnlich wie
S. und
Brunhilde, auch als miteinander
vermählt gelten), so tötet
Herakles
[* 6] den
Drachen, gibt die
Jungfrau aber, die er befreit, seinem
GefährtenTelamon etc. Über
die Litteratur vgl.
Siegfried.
Jón, isländ. Gelehrter, geb. zu Rafnseyri im nordwestlichen
Island
[* 7] als Sohn eines
Pfarrers,
wurde
Sekretär
[* 8] des gelehrten
Bischofs Steingrimur Jonsson und ging 1833 nach
Kopenhagen,
[* 9] wo er die erforderlichen
Examina bestand. 1835 wurde
er an der Arna-Magnäanischen
Bibliothek angestellt sowie 1840
Sekretär und 1851
Präsident der
isländischen litterarischen
Gesellschaft Bokmentafjelag. Er gab außer vielen Abhandlungen in skandinavischen
Zeitschriften
das »Diplomatarium islandicum«, statistische Übersichten über
Island (»Skýrslur um Landshagi«) und
eine
BiographieFranklins heraus.
Seit 1840 trat er als Vorkämpfer der
Rechte des isländischen
Volkes auf
Autonomie und Wiederherstellung seiner alten gesetzgebenden
Versammlung, des
Althings, auf, ward, als die dänische
Regierung 1845 ein
Althing mit beratender
Stimme einsetzte, in dasselbe
gewählt und war seit 1847 Sprecher (»forseti«, wie man ihn
auch gewöhnlich nannte) desselben. Seine politischen
Ansichten verbreitete er in der von ihm gegründeten
Zeitschrift
»Ny Fèlagsrit«
(1841-73). Seine Bemühungen, das dänische
Handelsmonopol zu beseitigen (1854) und für sein Vaterland die volle
Freiheit
vom dänischen
Parlament zu erringen, waren von Erfolg: 1874 erhielt
Island eine freie
Verfassung und einAlthing
mit gesetzgebender
Gewalt, welches
S. eine
Pension von 3200
Kronen
[* 10] bewilligte und seine reiche
Bibliothek für
Island ankaufte.
Er starb in
Kopenhagen.
Vgl. seinen Nekrolog von K.
Maurer (»Zur politischen Geschichte
Islands«, Leipz. 1880).
Nebenfluß der
Limmat in der
Schweiz,
[* 15] 68 km lang, entspringt in den Wildnissen des Drusbergs
(Schwyzer Alpen),
versiegt auf eine
Strecke von 2 km im moorigen Thalboden, um bei
Studen, 895 m ü. M., aus dem Wiesengrund neu aufzuquellen,
nimmt hierauf ihren zweiten Quellfluß auf und beschreibt zunächst den
Rand des
Plateaus von
Einsiedeln
(881 m), wo ihr auch der Alpbach zufließt. Bei
Schindellegi (s. d.), noch 757 m ü. M.,
betritt sie eine mehrere
Stunden lange waldige Schlucht, fließt hierauf durch das enge
Thal,
[* 16] welches zwischen der Albiskette
und den linksseitigen Uferhöhen des
Zürichsees eingebettet liegt, und mündet (406 m) unmittelbar unterhalbZürich.
[* 17] Auf dem Sihlfeld (bei der
Kapelle St.
Jakob) fand im alten Zürichkrieg ein
Kampf der Eidgenossen gegen die verbündeten
Züricher
und
Österreicher statt Ebendaselbst Sieg derFranzosen unter
Masséna über die
Russen unter Korsakow.
(Seihks), ursprünglich eine von
Nanak (geb. 1469) im
Pandschab in
Ostindien gegründete religiöse
Sekte, welcher sich vornehmlich
Dschat anschlossen, wurde durch Gowinda Anfang des 18. Jahrh. zum auserwählten
Volk erklärt
und erhielt eine militärische
Verfassung auf theokratischer Grundlage. Die
Religion der S. ist im ganzen eine deistische
Moral;
ihr
Gottesdienst besteht in Absingung von Liedern, im
Gebet um
Kraft
[* 19] zu guten
Handlungen und in
Liebesmahlen.
Das Priesteramt versehen die Udasi genannten asketischen Nachfolger
Nanaks; der Haupttempel steht in
Amritsar (s. d.). Die
Mogulkaiser zu
Dehli verfolgten sofort die neue
Lehre,
[* 20] und dies führte zur
Bildung der Khalsa genannten politischen Einigung,
wobei die einzelnenFürsten in zwölf Misl oder Verbrüderungen zu einander traten, jedoch ein gemeinsames
Oberhaupt nicht anerkannten. Unter Gowinda mußten sie sich vor den wuchtigen
Schlägen des
KaisersAurengzib zu
Dehli in die
Vorberge des
Himalaja zurückziehen; unter den Einfällen der Afghanen gewannen sie Land. Wenn auch mehrfach geschlagen, blieben
sie 1767
Herren alles
Landes zwischen dem
FlußDschamna im
Osten und der Stadt
Rawalpindi im
Westen. 1788 kamen
die Ostsikh vorübergehend in Abhängigkeit von den
Marathen.
Großen Einfluß gewannen die S. unter
Randschit Singh (geb.
der sich 1798 durch
Gewalt und
List in den
Besitz von
Lahor setzte, die Bundesrepublik zu einem einzigen
Staat umbildete und von hier aus mit militärischem
Despotismus regierte. Zugleich
schloß er 1806 einen
¶
mehr
Freundschaftsvertrag mit den Engländern und ging einige Jahre später das Versprechen ein, auf die Fürsten südlich des Satledsch
keinen Angriff zu machen. Als er starb, hinterließ er seinem Sohn Kharak Singh ein Reich von 36,000 qkm (654 QM.)
mit einer von französischen Offizieren geschulten und mit Artillerie gut ausgestatteten Armee von 82,000
Mann. Kharak Singh starb schon die Regierung seines Sohns Nehal kennzeichnen Palastrevolutionen, in denen eine WitweRandschit Singhs und dessen jüngster Sohn, Dhalip Singh, emporkamen.