Main
Signatur - Sigtuna
Seite 14.963.
Überblick der Artikel
11 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Signatur (lat.), ein Zeichen, wodurch die Reihenfolge, die Ordnung, der Wert, die Beschaffenheit einer / 221
Signatura temporis (lat.), "Signatur der Zeit", etwas die Zeitverhältnisse Charakterisierendes. / 10
Signet (lat.), Handsiegel, Petschaft; dann Buchdrucker- oder Verlegerzeichen (Symbolum), gewöhnlich / 42
Signieren (lat.), bezeichnen, unterzeichnen. / 4
Signore (Signor, ital., spr. ssinjore, ssinjor), Herr, Gebieter; Signora, Gebieterin, gnädige Frau; / 16
Signorelli (spr. Ssinjo-), Luca, ital. Maler, Hauptmeister der florentinischen Schule, geboren wahrscheinlich / 301
Signoria (ital., spr. ssinj-, Signorie), Herrschaft, Herrlichkeit, besonders als Anrede (vostra s.); / 27
Signum (lat.), Zeichen, Kennzeichen, Merkmal; besonders das Feldzeichen der römischen Legionen sowie / 116
Sigonio Carlo, ital. Humanist, geb. 1524 zu Modena, studierte in Bologna, ward 1546 Professor der griechisch / 127
Sigrist provinziell s. v. w. Sakristan (s. d.). / 5
Sigtuna (Sigtun), Stadt im schwed. Län Stockholm, an einem Arm des Mälarsees, mit (1885) 575 Einw.; / 35
(lat .), ein Zeichen, wodurch die Reihenfolge, die
Ordnung , der Wert, die
Beschaffenheit einer
Sache angegeben
wird;
in der
Buchdruckerkunst das Zeichen, durch welches die Aufeinanderfolge der
Bogen
[* 2 ] einer Druckschrift bezeichnet wird
(jetzt meist fortlaufende
Ziffern ; vgl.
Duernen );
auch der kleine
Einschnitt (Kerbe ) an den Drucklettern;
in der
Geschäftssprache
Bezeichnung einer
Schrift mit einem bloßen Namenszug statt der vollständigen Namensunterschrift;
zuweilen
auch eine
Resolution , die nicht förmlich ausgefertigt, sondern nur auf der eingegebenen
Schrift selbst bemerkt worden ist.
Leichlingen - Leidener
* 4
Leiden .
In der
Musik versteht man unter Signaturen die
Ziffern und Zeichen über dem
Generalbaß zur nähern Bezeichnung der zugehörigen
Akkorde . -
Lehre
[* 3 ] von der S. hieß die seit den ältesten
Zeiten vorhandene und namentlich in den
Tagen des
Paracelsus ausgebreitete
Ansicht , daß jeder Naturkörper, und namentlich die
Pflanzen , äußerlich in Gestalt,
Farbe und sonstiger
Beschaffenheit Zeichen trügen, an denen man erkennen könne, gegen welche
Leiden
[* 4 ] des tierischen und menschlichen
Körpers sie
anzuwenden seien. So brauchte man
Pflanzen mit Kalkausschwitzungen, wie
Steinsame und
Steinbrech , gegen
Steinleiden,
Disteln gegen
Seitenstechen ,
Schöllkraut wegen des gelben Saftes gegen
Gelbsucht , die
Lungenflechte
(Pulmonaria )
wegen ihrer grubigen
Beschaffenheit gegen
Lungenkrankheiten , Gauchheil wegen der schädelförmigen Samenkapsel gegen
Tollheit ,
Allermannsharnisch wegen des panzerähnlichen
Geflechts der
Zwiebel als Schutzmittel gegen
Angriffe aller
Art etc. Der
Glaube an die Wirksamkeit der meisten Volksheilmittel aus der Pflanzenwelt beruht auf der
Lehre von der S.
temporis (lat.),
»Signatur der Zeit« , etwas die Zeitverhältnisse Charakterisierendes.
(lat.), Handsiegel,
Petschaft ;
dann
Buchdrucker - oder Verlegerzeichen (Symbolum ), gewöhnlich eine
Vignette , welche
berühmtere
Buchdrucker oder Verleger auf das Titelblatt der aus ihrer
Offizin oder ihrem
Verlag hervorgehenden
Werke zu setzen pflegen.
Die größte Sammlung solcher Signete besitzt der Börsenverein deutscher Buchhändler.
(lat.), bezeichnen, unterzeichnen.
(Signor, ital., spr. ssinjore, ssinjor),
Herr , Gebieter;
Signora, Gebieterin, gnädige
Frau ;
Signorina, junge
Dame ,
Fräulein .
Florentiner Konzil - F
* 5
Florenz .
(spr. Ssinjo-),
Luca , ital.
Maler , Hauptmeister der florentinischen
Schule , geboren wahrscheinlich 1441 zu
Cortona , war
Schüler des Pietro dei
Franceschi in
Arezzo , bei welchem er besonders die
Perspektive und die
Darstellung des
Nackten
lernte, und bildete sich dann nach den
Meistern in
Florenz ,
[* 5 ] wo er eine Zeitlang thätig war und unter anderm für Lorenzo de'
Medici
Pan
[* 6 ] unter den
Hirten , ausgezeichnet in der Behandlung der nackten
Körper (jetzt im
Museum zu
Berlin ),
[* 7 ] und ein Madonnenbild (jetzt in den
Uffizien zu
Florenz ) malte.
Von 1482 bis 1484 war er in
Rom ,
[* 8 ] wo er in der
Sixtinischen Kapelle ein Fresko zur Geschichte des
Moses ausführte. Um dieselbe
Zeit etwa malte er in
Loreto die achteckige
Sakristei an der
Kirche mit
Figuren von
Engeln ,
Aposteln ,
Evangelisten
etc. aus. Im
Kloster
Mont '
Oliveto zu
Siena malte er um 1498 den Freskencyklus aus der
Legende vom heil.
Benedikt . 1499 verweilte
S . in
Orvieto und schmückte hier die Cappella della
Madonna im
Dom mit weltberühmten
Wandmalereien , die
letzten
Dinge mit dem
Jüngsten
Gericht darstellend, welch letzteres auf
Michelangelo von Einfluß wurde.
London
* 9
London .
Kurzen Aufenthalt nahm S. 1508 und 1512 in
Florenz , 1508 und 1517 in
Rom . Er starb 1523 in
Cortona .
Berlin besitzt außer dem
genannten
Bild noch zwei schöne Altarflügel, die Nationalgalerie zu
London
[* 9 ] ein auf
Leinwand übertragenes
Fresko: der
Triumph der
Keuschheit mit der
Züchtigung
Amors , der
Dom zu
Perugia eine thronende
Madonna mit
Heiligen , die
Kirche
San
Domenico zu
Citta di Castello ein
Martyrium des heil.
Sebastian (1496), die
Akademie zu
Florenz eine unter der
Dreifaltigkeit thronende
Madonna mit
Heiligen etc. und der
Dom zu
Cortona ein
Abendmahl . Mit Originalität und
Größe der
Erfindung
und Kühnheit der
Phantasie verband S. Herbheit und Strenge der Formengebung. In der oft gewaltsamen
Bewegung seiner
Figuren
war
S . ein
Vorläufer
Michelangelos .
Vgl. R.
Vischer ,
Luca S. (Leipz. 1879).
(ital., spr. ssinj-, Signorie ), Herrschaft,
Herrlichkeit , besonders als Anrede (vostra
s .);
in
Venedig
[* 10 ] das
Ministerium des
Dogen , in
Florenz zeitweilig auch die herrschende
Vertretung der
Zünfte .
Vetturino - Viadana
* 11
Vexillum .
[* 1 ] (lat.), Zeichen, Kennzeichen, Merkmal; besonders das
Feldzeichen der römischen
Legionen sowie der einzelnen
Manipeln und
Kohorten , zum Unterschied von dem
Vexillum
[* 11 ] (s. d.), das von der
Reiterei und von selbständigen
Fußvolkdetachements geführt wurde. Das
Feldzeichen der ganzen
Legion war (seit
Marius ) ein auf hoher
Stange getragener silberner,
auch wohl goldener
Adler
[* 12 ] (Fig. 1), das der
Manipeln ein
Speer mit einer aufrechten
Hand
[* 13 ] an der
Spitze
[* 1 ]
(Fig . 4).
Später wurden
die
Signa auch mit einem
Vexillum (wie bei
[* 1 ]
Fig . 2) und mancherlei
Verzierungen am
Schaft , z. B. Bildnissen
von
Göttern ,
Kaisern etc.
[* 1 ]
(Fig . 3), ausgestattet. Die
Kohorten hatten wahrscheinlich schon zu
Cäsars Zeit besondere Zeichen,
seit Trajan den
Drachen .
[* 1 ]
^[Abb .: Fig. 1-3. Legionsadler,
Fig. 4. Signum
eines Manipulus.]
Carlo, ital. Humanist, geb. 1524 zu
Modena , studierte in
Bologna , ward 1546
Professor der
griechischen
Sprache
[* 14 ] in seiner Vaterstadt, 1552
Professor der schönen
Wissenschaften zu
Venedig , 1560 in
Padua
[* 15 ] und 1563 zu
Bologna ,
zog sich später auf sein
Landgut bei
Modena zurück und starb 12. Aug. 1584 daselbst. Unter seinen in gutem
Latein geschriebenen
Werken
(Mail . 1732-37, 6 Bde.) sind hervorzuheben: »Historiae de occidentali imperio« (Basel
[* 16 ] 1579);
»Historiae
de regno
Italiae «
(Hanau
[* 17 ] 1603 u. 1618);
»Commentarii in fastos et triumphos Romanorum« (Vened.
1555);
»Emendationes« (das. 1557).
Für sein Werk galt auch und gilt teilweise jetzt noch die »Consolatio super Tulliae
filiae obitu« (Vened. 1583), eine Mystifikation unter
Ciceros
Namen .
Vgl.
Krebs ,
[* 18 ] C. Sigonius (Frankf. 1840);
Franciosi,
Della vita e delle opere di C. S. (Vened. 1872).
provinziell s. v. w. Sakristan (s. d.). ^[= s. Robbia.]
Siguenza - Sigurd
* 20
Seite 14.964.
(Sigtun ), Stadt im schwed.
Län
Stockholm ,
[* 19 ] an einem
Arm des Mälarsees, mit (1885) 575
¶
mehr
Einw.; eine der ältesten Städte Schwedens , ward von den Esthen 1187 zerstört und geriet seit dem Emporkommen Stockholms in
Verfall .