les privilèges« und das
Pamphlet »Qu'est-ce que le
tiers-état?« (Jan. 1789; neu hrsg. Von F.
Koppel,
Dresd. 1876), übten eine
gewaltige
Wirkung auf die
Menge aus. Von der Stadt
Paris
[* 2] in die
Nationalversammlung gesandt, gewann er hier, obschon kein ausgezeichneter
Redner, einen bedeutenden Einfluß. Er wirkte für die Vereinigung der drei
Stände und redigierte im
Ballhaus den berühmten
Eid, durch welchen die
Deputierten alle bis auf einen schwuren, sich nicht eher wieder zu
trennen, als bis sie
Frankreich eine
Konstitution gegeben hätten.
Eine Mitwirkung am Verfassungswerk des
Jahrs III verweigerte er; ebensowenig trat er in das
Direktorium. Dagegen ließ er sich
in den
Rat der Fünfhundert wählen. Ein vom
Abbé Poulle gegen ihn versuchter
Meuchelmord hatte bloß eine Verwundung an der
Hand
[* 3] und an der
Brust zur
Folge. 1798 als
bevollmächtigter Minister nach
Berlin
[* 4] gesandt, entfaltete S. hier
eine große diplomatische Gewandtheit. Nach seiner Rückkunft trat er 1799 für
Rewbell ins
Direktorium und ließ sich dann
von
Bonaparte für den
Staatsstreich vom 18.
Brumaire gewinnen, nach welchem er die neue komplizierte
Verfassung ausarbeitete.
Auch war er provisorischer
Konsul, wurde aber von
Bonaparte aus aller Macht verdrängt und durch die Ernennung zum
Senator und
die einträgliche Staatsdomäne Crosne entschädigt.
Ferner erhielt
er den Grafentitel. Nach der zweiten
Restauration wurde
er als Königsmörder verbannt. Er begab sich nach
Brüssel
[* 5] und kehrte von da erst nach der
Revolution
von 1830 nach
Paris zurück, wo er Mitglied der französischen
Akademie wurde und starb.
Vgl. (Ölsner) Notice sur
la
vie de S. (Par. 1795);
Mignet, Notice historique sur la vie et les travaux de S. (das. 1836);
Beauverger,Tableau historique
des progrès de la philosophie politique, suivi d'une étude sur S. (das.
1858).
gebar und einen Stiefsohn, den
schnellen
BogenschützenUller (s. d.), in die
Ehe brachte. Als ihr
Loke einst das schöne, goldglänzende
Haar
[* 7] hinterlistigerweise
abgeschoren hatte, zwang ihnThor, ihr von den kunstreichen
Zwergen einen neuen Haarschmuck von
Gold
[* 8] machen
zu lassen, der dann wie andres
Haar wuchs, ein Zug,
der vielleicht auf das Ährenfeld deutet, dessen goldener
Schmuck in der
Glut
des Spätsommers abgeschnitten, dann aber von unsichtbar wirkenden Erdkräften neu gewoben wird. Die
Etymologie des
Namens S. ist aber unsicher.
(Sugamber), german. Volksstamm, wohnte am
Rhein zwischen
Sieg und
Ruhr (s.
Karte »Germanien«),
[* 9]
machte schon zu
Cäsars Zeit Einfälle in
Gallien, wurde aber von
Drusus 12
v. Chr. zur
Ruhe gebracht und von
Tiberius zum
Teil an das linke Rheinufer verpflanzt.
des
AbtesWichert von
Gembloux, ein
Heldengedicht über das
Martyrium der thebäischen
Legion, eine Geschichte des
KlostersGembloux
(das., Bd. 8, S. 504) und mehrere
Legenden.
Sein Hauptwerk ist sein »Chronicon« (das.,
Bd. 6), welches den Zeitraum von 381 bis 1111 behandelt
und wegen der übersichtlichen, geschmackvollen und für die damalige Zeit auch sachlich sorgfältigen
Darstellung im
Mittelalter
viel gelesen wurde, als Grundlage vieler andern
Chroniken diente und hohes Ansehen genoß, aber wegen der verhältnismäßig
kurzen Behandlung seiner eignen Zeit und der Geringfügigkeit originaler Nachrichten jetzt von keinem
erheblichen Wert mehr ist.
Vgl.
Hirsch,
[* 12]
De vita et scriptis Sigiberti (Berl. 1841).