und als Kaufleute thätig sind. Die allgemeine Umgangssprache ist ein verderbtes
Englisch, doch werden hier an 60 verschiedene
Dialekte gesprochen. Die meisten Bewohner sind protestantische
Christen, wenigstens dem
Namen nach; von Mohammedanern, deren
Zahl beständig zunimmt,
gab es 1881: 5178, von
Heiden 15,924. Infolge der
Trägheit der
Neger produziert das
Land selbst sehr wenig;
ferner: Kleiderstoffe,
Kurzwaren, Lebensmittel,
Eisen,
[* 3] Messerschmiedewaren etc. 1887 betrug die Einfuhr 308,038, die Ausfuhr
333,516 Pfd. Sterl. Das Kolonialbudget bezifferte sich 1886 in
Einnahme auf 62,935, in
Ausgabe auf 63,482,
die
Schuld der
Kolonie auf 58,000 Pfd. Sterl. Hauptstadt und Sitz des
Gouverneurs, dem auch die britischen Besitzungen am
Gambia
unterstellt sind, ist
Freetown (s. d.). - Die
Kolonie wurde 1787 von englischen
Philanthropen zur
Aufnahme von befreiten
Negern
aus
Nordamerika
[* 4] gegründet; später wurden sehr viele der aus Sklavenschiffen Befreiten hierher geführt.
Anfänglich von einer
Gesellschaft verwaltet, wurde die
Kolonie 1808 von der
Krone in
Besitz genommen, welche 1860 die
Insel Sherboro
und 1862 den südlichen, den Quiah abgenommenen Küstenstrich hinzufügte.
Vgl. Griffith, S., past, present and future (Lond.
1881);
Burton und
Cameron, To the Goldcoast for gold (das. 1882, 2 Bde.);
Die S. bildet im ganzen keine eigentliche Bergkette, vielmehr einen von zahlreichen Flußthälern durchbrochenen Gebirgsrücken.
Sie hängt im O. durch die
Sierra de
Alcaraz (mit dem
Cerro del Almenara 1802
m) und den Bergzug Calar del
Mundo (1654 m) mit dem südvalencianischen Bergland und durch die
Sierras de
Segura und La Sagra (2400 m) mit dem südandalusischen
oder bätischen Gebirgssystem zusammen. In diesen östlichen Verbindungsgliedern liegen auch die höchsten Gipfel der S.
Bedeutendere
Erhebungen im weitern westlichen Zug
bilden die Felsenberge von
Despeñaperros mit dem gleichnamigen
von
Heerstraße und
Eisenbahn überschrittenen
Paß.
[* 8]
Weiter westlich trennt sich vom eigentlichen Hauptzug eine nördliche
Kette, welche aus der
Sierra Madrona,
Sierra de
Almaden
und
Sierra del Pedroso besteht und ins estremadurische
Hochland
ausläuft. Der Hauptzug streicht nahe nördlich vom
Guadalquivir
mit der
Sierra de
Cordova und
Sierrade losSantos und schließt mit der erwähnten nördlichen
Kette das
HochlandLos Pedroches ein. In allen diesen den zentralen Teil der S. bildenden Bergketten und
Gruppen wird die
Höhe von 600-800 m nur
selten erreicht.
Weiter gegen W. in der
ProvinzHuelva steigt das
Gebirge wieder zu ansehnlicher
Höhe mit den
Sierras de
Aracena
(1600 m), welche endlich mit den
Picos de Aroche nach
Portugal
[* 9] übertreten und nach Übersetzung des
Guadiana sich gegen das
Meer zu verästen. Das ganze Gebirgsland der S. ist auf den
Höhen dürr und fast ganz vegetationslos, an den Abhängen waldreich,
in den
Thälern morastig. Einzelne Teile, besonders die zentralen Abteilungen, enthalten viel
Erz, namentlich
Blei,
[* 10]
Silber und
Quecksilber, dann
Steinkohlen. Im westlichen Teil finden sich die berühmten Schwefelkieslager von Tharsis und
Rio Tinto.
[* 11] Am Südabhang des zentralen Teils, in
Andalusien
(ProvinzJaen), legte 1767 der
Minister Olavides eine deutsche
Kolonie
mit dem Hauptort
Carolina an.
1) das höchste
Gebirge der
Pyrenäischen Halbinsel, bildet den Zentralteil der Bergterrasse
von
Granada
[* 12] oder des bätischen Gebirgssystems erstreckt sich in einem flachen, nach
Süden offenen
Bogen
[* 13] durch den südlichen
Teil
Spaniens
(Granada) von O. nach W. und bedeckt bei einer
Länge von 100 km einen Flächenraum von ungefähr 2750 qkm.
Das
Gebirge ist ringsumher von tiefen und weiten
Thälern umgeben und zerfällt in eine aus Glimmerschichten zusammengesetzte
Hauptkette (die Schieferalpen) und zwei
Gruppen von
Kalk- und Dolomitmassen (die Kalkalpen), welche sich auf dem Nordwest-
und dem Südabhang der Hauptkette emportürmen.
Die
Kette der Schieferalpen erreicht in ihrer westlichen Hälfte, wo ihr durchschnittlich 3090 m hoher
Kamm sehr schmal ist, ihre höchste
Erhebung. Es liegen hier nahe bei einander die erhabensten, meist pyramidal geformten Gipfel
und zwar von W. nach
O.: der
Cerro Caballo (3250 m), Picacho de Veleta (3470 m),
Mulahacen (3554 m), Alcazaba (3412
m) und
Cerro de Vacares (3250 m) u. a. Dieser höchste Teil ist auf beiden Seiten von tiefen
Thälern durchfurcht, in deren
Schoß
Alpenseen liegen.
Die östliche Hälfte der Hauptkette ist niedriger und erreicht in ihrer höchsten
Kuppe, demPico de
Jeres, nur 3087 m. Von
den beiden
Gruppen der Kalkalpen ist die nordwestlichste die umfangreichste; diese bildet ein wildes,
schroffes, zerrissenes
Felsengebirge, welches in seinem höchsten Gipfel, dem
Cerro Trevenque, bis 2277 m aufsteigt. Die südlichen,
durch das tiefe Poqueirathal in zwei Hälften geschiedenen Kalkalpen erheben sich nur bis zu 1790
m und haben eine viel geringere
Ausdehnung.
[* 14] Am meisten verzweigt sich das
Gebirge nach
Süden zu und bildet dort eine große Anzahl von
Thälern (s.
Alpujarras). Im allgemeinen zeigt dasselbe weder die scharf zulaufenden, nadelförmigen Gipfel der mitteleuropäischen
Alpen
[* 15] noch die große
Menge hoher
Spitzen derPyrenäen, sondern viele sanft aufsteigende, gewölbte
Rücken und am südlichen
Abhang meist üppige
Vegetation. Der
Fuß des
Gebirges ist mit
Öl- und Pomeranzenbäumen bepflanzt, dann
beginnt der
Wein- und höher hinauf der Getreidebau. Die
Schneegrenze ist im mittlern
Durchschnitt nach N. zu 3350 m, nach
Süden
zu 3500 m. Die S. bildet die
Wasserscheide zwischen dem Stromgebiet des
Guadalquivir einerseits und den Küstenflüssen des
Mittelländischen¶
mehr
Meers anderseits. An die S. schließen sich die übrigen Gebirgsgruppen des bätischen oder südandalusischen Gebirgssystems
an. Südlich von der S. streicht in einem großen, gegen W. gerichteten Bogen durch die ProvinzenAlmeria, Granada und Malaga
[* 17] bis zur Felsenzunge von Gibraltar
[* 18] die Küstengebirgskette der Sierra Alhamilla, Sierra de Gador (2325 m),
Sierra Contraviesa (1894 m), Sierra de Almijara, Sierra Tejeda (2135 m), Sierra de Alhama, Sierra de Abdalajis, Sierra de Tolox
(1959 m) und Sierra de Bermeja.
Von dieser schließlich gegen Süden gerichteten Kette zweigt noch die westlich ziehende Sierra de Ronda ab, welche mit den Berggruppen
der Provinz Cadix (Cerro deSan Cristobal 1716 m) in Verbindung steht. Nordöstlich von der S. breiten sich
die Sierrasde los Filabres (1914 m), de Baza (1901 m), de Gor, de las Estancias (1391 m) und de Maria (1589 m) aus, welche einerseits
östlich in der ProvinzMurcia
[* 19] mit der Sierra de Espuña (1583 m) und Sierra de Almenara im Thal
[* 20] des Segura
endigen, anderseits gegen N. mit der Berggruppe La Sagra und dadurch mit dem marianischen Gebirgssystem in Verbindung treten.
Die nordwestlich von der S. gelegenen Gruppen des bätischen Gebirgssystems endlich sind insbesondere die Sierra de Jarana,
Sierra de Lucena und die steil zum Guadalquivirthal abfallende Sierra Magina (2179 m). -
2) Gebirgszug im nordamerikan. StaatKalifornien, bildet den Westrand des großen Plateaus und erstreckt sich 650 km weit in
nordnordwestlicher Richtung bis zum Gebirgsstock des Shasta (s. d.). Granit und metamorphische Schiefer, in denen goldführende
Quarzgänge vorkommen, sind das vorwaltende Gestein. MountWhitney (4404 m) ist der höchste Gipfel, der
Truckeepaß (2139 m), durch den die Zentral-Pacificbahn führt, der wichtigste Gebirgsübergang. Beide Abhänge des Gebirges
sind dicht bewaldet.