S. 1598 mit einem in
Polen geworbenen
Heer zum zweitenmal nach
Schweden,
[* 2] um
Karl die
Regierung zu entreißen, wurde aber geschlagen
und mußte unverrichteter
Sache zurückkehren, worauf er von den
Schweden abgesetzt und
Karl 1604 zum König erwählt wurde.
In
Polen fuhr S. indessen in seinem eigenmächtigen
Verfahren gegen die
Großen fort, was 1606 einen gefährlichen
Aufruhr erregte;
doch rettete ihm der
FeldherrChodkjewicz die
Krone. 1609 geriet S. wegen seiner Unterstützung zweier falscher
Demetrius mit Rußland in
Krieg, der glücklich geführt wurde;
halbrunde, rinnenförmige Vertiefungen an den Rändern von Blechgeräten herstellen, geschieht
bei
Handarbeit mit Siekenhammer und Siekenstock (schmalem
Amboß mit Quervertiefungen), bei
Großbetrieb mit der Siekenmaschine.
(holländ. Zyl), kleine
Schleuse im
Deich
[* 6] zum
Ablassen des hinter dem
Deich angesammelten wie auch zum
Abhalten des
vor dem
Deich aufgestauten
Wassers. Man benutzt zur
Ableitung desBinnenwassers durch die
Deiche gelegte hölzerne
Rinnen oder
Sichter; mit
Schützen versehene offene
Kanäle oder überbaute
Durchlässe
(Schutz- oder Schützensiele), durch welche
man
Binnenwasser ablassen oder einen Teil des Vorwassers einlassen kann, um den
Deich einer kleinern hydrostatischen Druckdifferenz
auszusetzen; zum
Schutz des Deichlandes
vor der plötzlich steigenden
Flut dienenEbbe- und Flutsiele, deren
vor dem
Deich angebrachte doppelte Thorflügel bei eintretender
Flut durch den
Druck des
Wassers selbstthätig geschlossen, bei
eintretender
Ebbe durch den
Überdruck des
Binnenwassers ebenso wieder geöffnet werden; die demselben
Zweck dienenden Klappsiele
sind mit einer von
oben herabhängenden, nach außen aufschlagenden
Klappe versehen. In Gegenden, wo solche
Siele von großer Bedeutung sind, z. B. in
Oldenburg,
[* 7] sind besondere Beamte (Sielgeschworne) zur Beaufsichtigung derselben
angestellt. Das durch Siele bewässerte oder entwässerte Land wird Sielacht genannt. Vgl.
Marschland.
leichtes Pferdegeschirr, besteht aus einem breiten
Riemen (Brustriemen, Brustblatt), welcher den Zug
auf
die
Stränge überträgt.
Das S. ist einfacher und billiger als das Kumtgeschirr, doch können die
Pferde
[* 8] in dem S. ihre Zugkraft nicht so vorteilhaft entfalten wie bei letzterm.
Das S. paßt jedem
Pferd,
[* 9] während das
Kumt der Halsform
des
Pferdes entsprechend hergestellt werden muß.
2)
KarlGeorg, Technolog, Sohn des vorigen, geb. zu
Pyrmont, erlernte die
Landwirtschaft, war später Brennereiverwalter
und errichtete 1837 die erste größere Zuckerfabrik mit Dampfeinrichtung in
Braunschweig.
[* 15] 1838 wurde erLeiter
der technologischen Werkstatt an der
Hochschule in
Hohenheim und erhielt 1839 eine Professur daselbst. Er förderte die mit
der
Landwirtschaft verbundenen
Gewerbe durch viele Verbesserungen, von denen er mehrere in seinen »Mitteilungen
über die eingeführten eigentümlichen Neuerungen in der
Brennerei,
Brauerei und Stärkefabrikation« (Braunschw. 1870) beschrieb,
und starb in
Harzburg. Er schrieb: »Die Destillierapparate nebst
Beschreibung des
Hohenheimer
Dephlegmators« (2. Aufl., Stuttg. 1853);
»Anleitung zum Branntweinbrennen« (2. Aufl.,
Ravensb. 1870).
die Flaschenladung der submarinen Kabel und die Aufstellung der Gesetze derselben, die Methode zur Bestimmung der Lage von Beschädigungen
unterirdischer und submariner Leitungen, die Untersuchungsmethode isolierter Drähte, die Herstellung rekonstruierbarer Widerstandsmaße,
die erste Kabellegungstheorie, das erste gelungene Tiefseekabel (Bone-Cagliari), das System der selbstthätigen Zeiger- und
Typendrucktelegraphen, die Translation beim Morseschen Telegraphen, die elektromagnetischen Gegensprecher,
die magnetoelektrischen Zeigertelegraphen, die polarisierten Morseschen Telegraphen, die mechanisch oder automatisch arbeitenden
Schreibtelegraphen, die elektrischen Magnetinduktoren, die elektrischen Wasserstandszeiger,
[* 31] der Alkoholmeßapparat, der Cylinderinduktor,
die dynamoelektrische Maschine, die Abstimmtelegraphen, die elektrischen Distanzmesser etc. In der neuesten Zeit beschäftigte
sich S. viel mit der Benutzung des durch seine dynamoelektrischen Maschinen erzeugten elektrischen Lichts
und verbesserte die zur Erzeugung desselben nötigen Apparate; auch konstruierte er ein Photometer
[* 32] mit Anwendung von Selen.
Auch wandte er die zuerst 1816 von Stirling vorgeschlagenen Regeneratoren bei Dampfmaschinen an, baute 1847 eine Regenerativdampfmaschine,
in welcher der Dampf
[* 40] abwechselnd überhitzt und wieder gesättigt wurde, und widmete sich seit 1856 der Einführung der Regeneratoröfen.
Hieran beteiligten sich
außer Friedrich S. auch Werner und Hans S. (geb. 1818, gest. 1867). Wilhelm gründete 1867 ein Stahlwerk
in Birmingham
[* 41] und 1869 die Landore-Siemens-Steel-Works, in welchen der Stahl teils nach eignem Verfahren unmittelbar aus Erzen,
teils nach dem S.-Martinschen Verfahren aus Guß- und Schmiedeeisen erzeugt wird. Er erfand auch 1850 einen
Regenerativkondensator zum Vorwärmen des Speisewassers, 1851 einen Wassermesser, 1860 ein Widerstandsthermometer und Pyrometer,
[* 42] 1864 ein
Bathometer, 1867 eine hydraulische Bremse zur Hemmung des Rücklaufs der Geschütze, 1872 ein Dumpfblaserohr und einen Tiefenmesser.
Er schrieb: »On a new regenerative condenser« (Lond. 1850);
»On a regenerative steam engine« (das.
1856);
»On the conversion of heat into mechanical effect« (das.
1853);
»On the increase of electrical resistance in conductors with rise of temperature
and its application to the measure on ordinary and fornace temperatures« (das. 1871);