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Marianne Theodore Charlotte Heiland, genannt v. S., geb. zu Heiligenstadt, studierte 1811-12 in Göttingen [* 2] Geburtshilfe, promovierte 1817, lebte in Darmstadt [* 3] und starb als Gattin des Oberstabsarztes Heidenreich Sie schrieb: »Über die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter [* 4] etc.« (Darmst. 1817).
2) Philipp Franz von, Naturforscher und Reisender, Sohn von Johann Georg Christoph v. S., geb. zu Würzburg, [* 5] studierte daselbst seit 1815 Medizin und Naturwissenschaften, ging 1822 als holländischer Sanitätsoffizier nach Batavia [* 6] und im folgenden Jahr mit einer Gesandtschaft nach Japan. [* 7] Anfangs mit seinen Forschungen auf das enge Gebiet der holländischen Faktorei Desima beschränkt, wußte er sich durch seinen Ruf als Arzt und Lehrer einiger kaiserlicher Ärzte aus Jedo bald einen weiten Spielraum zu eröffnen. 1826 ging er mit seiner Gesandtschaft nach Jedo, mußte aber mit derselben infolge eines Verstoßes gegen die japanische Hofsitte von seiten des Gesandten bald nach Desima zurückkehren.
Da er von dem kaiserlichen Astronomen und Oberbibliothekar die Kopie einer Karte Japans angenommen hatte, ward er 1829 aus dem Reich verwiesen und kehrte 1830 nach Holland zurück. Seine naturhistorischen und ethnographischen Sammlungen wurden dem Museum zu Leiden [* 8] einverleibt. Er schrieb: »Nippon, Archiv zur Beschreibung von Japan« (Leid. 1832-51, 20 Sektionen);
»Fauna japonica« (mit Temminck, Schlegel und Haan bearbeitet, das. 1833-1851, 7 Tle.);
»Flora japonica« (das. 1835 bis 1870);
»Bibliotheca japonica« (hrsg. von Hoffmann, das. 1833-41, 6 Bde.);
»Thesaurus linguae japonicae« (das. 1835 bis 1841);
»Isagoge in bibliothecam japonicam« (das. 1841);
»Catalogus librorum japonicorum« (das. 1845);
»Epitome linguae japonicae« (2. Aufl., das. 1853).
S. führte den Theebau auf Java ein und that viel zur Eröffnung Japans für den Handel. Hierher gehört seine »Urkundliche Darstellung der Bestrebungen Niederlands und Rußlands zur Eröffnung Japans« (Leid. 1854). 1859 ging S. wieder nach Japan, trat 1861 in die Dienste [* 9] des Taikun, kehrte aber schon 1862 nach Würzburg zurück. Mit der Aufstellung einer japanischen Sammlung beschäftigt, starb er in München. [* 10]
3) Karl Theodor Ernst von, Physiolog und Zoolog, Sohn von Adam Elias v. S., geb. zu Würzburg, ward 1831 Kreisphysikus zu Heilsberg in Preußen, [* 11] 1835 Direktor der Hebammen- und Entbindungsanstalt zu Danzig, [* 12] 1840 Professor der Physiologie etc. in Erlangen, [* 13] 1845 zu Freiburg, [* 14] 1850 Professor der Physiologie in Breslau [* 15] und 1853 Professor der Physiologie und vergleichenden Anatomie, später auch der Zoologie und Direktor des zoologisch-zootomischen Kabinetts zu München, wo er starb. Er förderte die Zoologie und Physiologie durch ungemein zahlreiche Arbeiten, besonders die Systematik, die Lehre [* 16] von den Protozoen, von der Entwickelung der Medusen, die Naturgeschichte der Eingeweidewürmer und Insekten. [* 17] Er stellte hier das Vorkommen der Parthenogenesis fest und begründete durch Thatsachen die von Dzierzon aufgestellte Theorie des Bienenstaats. Er schrieb: »Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Tiere« (Berl. 1848);
»Observationes de Salamandris et Tritonibus« (das. 1828);
»Beiträge zur Naturgeschichte der wirbellosen Tiere« (Danz. 1839);
»Über Band- u. Blasenwürmer« (Leipz. 1854);
»Wahre Parthenogenesis bei Schmetterlingen und Bienen« (das. 1856);
»Beiträge zur Parthenogenesis der Arthropoden« (das. 1871);
»Die Süßwasserfische von Mitteleuropa« (das. 1863).
Auch begründete er 1849 mit Kölliker die »Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie«.