durch das
Metall zu viel
Wärme
[* 2] entzogen wird. Bei der
Erfindung der S. durch
Davy (1816) glaubte
man in ihr ein absolut sicheres
Schutzmittel gegen die gefährlichen
Explosionen in den
Gruben gefunden zu haben; bald aber zeigte es sich, daß sich die
Flamme
[* 3] durch das
Gitter fortpflanzt, wenn dieLampe
[* 4] von einem starken Luftzug (mehr als 1,5-2 m in einer
Sekunde)
getroffen wird. Häufig haben auch die
Bergleute die blaue
Flamme, welche bei Gegenwart schlagender
Wetter
[* 5] in der
Lampe entsteht,
nicht beachtet, und wenn dann eine S. geöffnet wurde,
um an der
Flamme etwas zu ändern, so erfolgte dieExplosion.
Man hat deshalb
Lampen
[* 6] konstruiert, die beim Öffnen erlöschen, und solche, die nur mit
Hilfe eines starken
Magnets geöffnet
werden können. Es bleibt indes immer noch die
Gefahr, daß von mehreren
Bergleuten einer mit einer defekten
Lampe versehen
ist, und die bis jetzt noch zahlreich genug vorkommenden
Explosionen beweisen, daß auch die strengste
Kontrolle keinen sichern Erfolg hat. Vielmehr hat man jetzt eingesehen, daß die S. bisweilen die
Gefahr vergrößert, indem
sie gestattet, daß viele
Arbeiter sich in schlagenden
Wettern aufhalten, wo dann das
Schicksal aller von einem kleinen Fehler
einer einzigen
Lampe abhängig ist. Es existieren sehr vieleKonstruktionen, doch hat bis jetzt keine allgemeine
Geltung sich verschafft.
Müselers
Lampe erlischt in schlagenden
Wettern und bei starker
Bewegung, so daß die
Arbeiter gezwungen sind, einen gefährlichen
Ort sofort zu verlassen. Diese
Lampe ist etwas kompliziert und leuchtet wenig, besonders nach
oben, verbrennt aber nur wenig
Öl und ist in
Belgien
[* 7] viel verbreitet. Neuere Untersuchungen haben festgestellt, daß sich die
Flamme der
schlagenden
Wetter durch das
Drahtgewebe nach außen hin fortpflanzt, wenn die
Luft durch einen
Schuß od. dgl. stark erschüttert
wird.
Diese
Beobachtung erklärt viele
Explosionen, deren Entstehung man bisher der Nachlässigkeit der
Bergleute in der Behandlung
der S. zuzuschreiben pflegte. Diese Verhältnisse haben dahin geführt, daß man die
Gefahr jetzt mehr
durch eine gute
Ventilation als durch besondere Lampenkonstruktionen zu beseitigen sucht. Auch elektrische Sicherheitslampen
sind mehrfach konstruiert worden. In neuerer Zeit hat man für Lagerräume, Spirituskeller etc.
die gewöhnlichen
Laternen zu Sicherheitslampen umgestaltet, indem man alle Öffnungen mit
Drahtgewebe
verschloß. Hierbei ist nur darauf zu achten, daß die Glasteile der
Laterne nicht zu leicht springen, und es empfehlen sich
daher besonders gut gekühlte Kugellaternen zu diesem
Zweck.
Vorrichtung an Gasentwickelungsapparaten, welche bei
Verstopfung des Gasableitungsrohrs dem
sich entwickelnden
Gas einen Ausweg gestattet, aber auch das Zurücksteigen der
Flüssigkeit, in welche das
Gas
geleitet wird,
verhindert. Dazu genügt eine einfache gerade
Röhre
[* 1]
(Fig. 1), welche neben dem Gasableitungsrohr durch den durchbohrten
Kork
[* 8] des Entwickelungsgefäßes geht und in die in letzterm enthaltene
Flüssigkeit, aus welcher das
Gas sich
entwickelt, taucht.
Verstopft sich das Gasableitungsrohr, so treibt der wachsende Gasdruck im
Gefäß
[* 9] die
Flüssigkeit zur S. heraus, bis deren
untere Öffnung über dem Flüssigkeitsspiegel steht und nunmehr auch dem
Gas denAustritt gestattet. Taucht das Gasableitungsrohr
in eine
Flüssigkeit, so kann letztere beim Aufhören der Gasentwickelung durch denLuftdruck in das Entwickelungsgefäß
getrieben werden. Auch dies wird durch die S. vermieden, indem durch letztere
Luft in das Entwickelungsgefäß eintritt. Statt
der geraden wendet man auch gebogene Sicherheitsröhren an,
WelterscheRöhren
[* 10] (Fig. 2), die unmittelbar unter dem
Kork des
Entwickelungsgefäßes enden. Das darin enthaltene
Wasser dient als beweglicher
Abschluß, der nach außen
oder innen getrieben werden kann, dabei aber sich stets in der
Kugel sammelt und dem
Gas oder der
Luft den Durchtritt gestattet.
ein
Ventil
[* 11] an
Gefäßen mit innerer Pressung (z. B.
Dampfkesseln, Luftreservoirs, hydraulischen
Pressen
etc.), welches nach außen hin aufschlägt und so stark belastet ist, daß
bei normaler Pressung der
Druck auf die innere Ventilfläche nicht ausreicht, den durch die Belastung ausgeübten, auf
Schluß
des
Ventils wirkenden
Druck zu überwinden, während bei höherer Pressung der
Druck auf die Innenfläche des Sicherheitsventils
überwiegt und das
Ventil öffnet.
Man glaubte, es könne durch das geöffnete
Ventil der ganze Überschuß an Preßflüssigkeit, durch dessen Auftreten die
Drucksteigerung hervorgerufen wird, entweichen, so daß das betreffende
Gefäß gegen
Explosion gesichert sei; dies ist jedoch
bei
Gefäßen, welche mit gepreßten luftförmigen
Körpern gefüllt sind, und speziell bei
Dampfkesseln nicht der
Fall (wie
ja auch viele
Dampfkesselexplosionen beweisen, welche bei nachweislich gut fungierendem S. stattgefunden haben), das S. verrichtet
hierbei nur die
Dienste
[* 12] eines Warnapparats, indem es durch Entweichenlassen von
Dampf
[* 13] das Vorhandensein eines zu großen
Druckes
anzeigt. Es ist deshalb in den polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von
Dampfkesseln im
DeutschenReich
vom von einer Vorschrift über die
Größe der Sicherheitsventile
Abstand genommen und nur angeordnet, daß jeder
Dampfkessel
[* 14] mit wenigstens einem zuverlässigen S. versehen sein muß. Nach der Art ihrer Belastung teilt man die Sicherheitsventile
ein in solche mit Gewichtsbelastung und solche mit Federbelastung, wobei man ferner Sicherheitsventile
mit direkter Belastung und Sicherheitsventile mit Hebelbelastung unterscheidet, je nachdem das
Gewicht, bez. die
Feder entweder
direkt oder mit
Hilfe eines
Hebels auf das
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Sicherheitsventil mit Gewichtshebelbelastung.]
¶
mehr
Ventil drückt.
[* 15]
Fig. 1 zeigt ein S. mit Gewichtshebelbelastung. Hierin ist a das Ventil, c dessen Sitz, f das Gewicht, welches
an einem bei b drehbaren Hebel
[* 16] d angebracht ist. Mittels des Stifts e wird der Belastungsdruck auf einen Punkt des Ventilsübertragen,
welcher unter der Sitzfläche g liegt, wodurch ein Umkippen des Ventils vermieden werden soll. Der Bügel
h dient zur Führung des Hebels d. Bei direkter Belastung wird das Gewicht entweder in Form von Scheiben in einem über dem Ventil
angebrachten Gehäuse oder in Form von Ringen, welche an einem auf dem Ventil ruhenden Querstück hängen, an dem
Ventilstutzen i geführt.
Ein S. mit Hebelbelastung und Feder unterscheidet sich von dem in
[* 15]
Fig. 1 dargestellten nur dadurch, daß statt des Gewichts
f eine mit einem Ende am Dampfkessel oder sonst wo befestigte Schraubenfeder angebracht ist, deren Spannung mit Hilfe einer geeigneten
Stellschraubenvorrichtung reguliert werden kann. Ein S. mit direkter Federbelastung ist in
[* 15]
Fig. 2 dargestellt.
Über zwei Ventilen vv liegt ein Querstück t, in dessen Mitte die von der Feder f herkommende Stange s angreift. Die Muttern
m dienen zur Regulierung der Federkraft. Wesentlich ist es bei Sicherheitsventilen, daß die Sitzfläche g
[* 15]
(Fig. 1) nur eine
sehr schmale Ringfläche bildet. Bei großer Sitzfläche hält es schwer, diese dicht zu schleifen. Ferner
wirkt die Adhäsion größerer Berührungsflächen der Öffnung des Ventils entgegen, auch lagern sich darauf mehr Unreinigkeiken
^[richtig: Unreinigkeiten] ab als auf schmalen Sitzflächen.
[* 15]
^[Abb.: Fig. 2. Sicherheitsventil mit direkter Federbelastung]