Sichelwespen,
s. Schlupfwespen. ^[= (Ichneumonen, Ichneumonidae Latr.), Familie aus der Ordnung der Hautflügler, Insekten mit meist ...]
s. Schlupfwespen. ^[= (Ichneumonen, Ichneumonidae Latr.), Familie aus der Ordnung der Hautflügler, Insekten mit meist ...]
1) Stadt in Samaria, zwischen den Bergen [* 2] Ebal und Garizim, Begräbnisort Josephs, ward durch Josua zur Frei- und Levitenstadt bestimmt, fiel später dem Reich Israel zu und war eine Zeitlang Residenz Jerobeams. Im nachexilischen Zeitalter war sie Hauptsitz des samaritanischen Religionskultus. Johannes Hyrkanos eroberte sie und zerstörte den Tempel [* 3] auf dem Berge Garizim. Später römische Kolonie, hieß sie Flavia Neapolis, jetzt Nabulus (s. d.). -
2) Landgemeinde in der belg. Provinz Brabant, Arrondissement Löwen, [* 4] am Demer und an der Eisenbahn Aachen-Antwerpen, mit gotischer Kirche, Brauereien, Fabrikation von Wacholderbranntwein und (1887) 2596 Einw. S. war ehedem eine feste Stadt, besaß im 15. Jahrh. bedeutende Wollwebereien, wurde jedoch 1499 durch die Pest fast entvölkert und 1599 vollständig eingeäschert.
s. Arrest. ^[= # (vom griech. areston, "Beschluß, Dekret", übergegangen in das mittellat. arrestum, ...]
Einrichtungen zur
Sicherung lagernder oder marschierender, also nicht gefechtsfähiger
Truppen gegen
feindliche
Angriffe, bis die Gefechtsformation wiederhergestellt ist. Man unterscheidet S. während der
Ruhe (Vorposten
dienst)
und S. auf dem
Marsch (Marschsicherungsdienst od. eigentlichen S., mit welchem der
Aufklärungsdienst in
nahem Zusammenhang steht).
Beim Vorposten
dienst stehen zunächst dem Feinde die
Feldwachen (30-40 Mann) mit
Posten und
Patrouillen,
hinter ihnen die
Piketts, und in dritter
Linie lagert das
Gros der
Vorposten.
Jede Feldwache schiebt nach den möglichen Anmarschrichtungen Doppelposten (bei der Kavallerie Vedetten) vor; ist der Standort eines Postens besonders gefährdet, und muß er bis zum Eingreifen der Feldwache verteidigt werden, so besetzt man ihn durch einen Unteroffizierposten, d. h. durch einen Doppelposten, in dessen Nähe die Ablösung von 4 Mann unter einem Unteroffizier sich befindet. Ein Unteroffizierposten an einem größern Verkehrsweg, vornehmlich zum Examinieren der die Postenkette überschreitenden Personen, heißt Examiniertrupp.
Einfache Posten werden nur als Zwischenposten (Avertissementsposten) zur Verbindung zwischen einem Doppelposten und dem Soutien der Feldwache oder vor dem Gewehr (bei der Kavallerie Schnarrposten) der Feldwachen oder Piketts aufgestellt. Zur Aufklärung des Vorterrains, namentlich in unübersichtlichem Gelände und bei Nacht und Nebel, schicken die Feldwachen 2-3 Mann als Schleichpatrouillen oder größere Patrouillen unter Führung eines Unteroffiziers oder Offiziers gegen den Feind vor.
Außerdem werden Visierpatrouillen, 2 Mann, längs der Postenkette zum Absuchen des
Terrains und zur
Kontrolle der
Posten entsendet.
Den
Kern für die Widerstandsfähigkeit der gesamten
Vorposten bildet das
Gros, etwa 1000
Schritt hinter
diesem lagert das
Gros der
Avantgarde. Die
Ablösung der
Posten erfolgt in der
Regel alle 2, der
Feldwachen und
Piketts alle 24
Stunden.
Für den Vorposten
dienst ist die
Infanterie die eigentliche
Waffe, doch werden
Infanterie-Feldwachen stets einige Ordonnanzreiter
beigegeben,
Artillerie nur dann, wenn es sich um das Festhalten bestimmter wichtiger Terrainpunkte, besonders
Defileen, handelt.
Rückt eine
Truppe spät abends in ein unbekanntes
Kantonnement, so daß eine regelmäßige Vorposten
aufstellung nicht ausführbar
ist, so stellt man an den wichtigsten
Punkten
Feldwachen auf, welche auf allen Wegen Abteilungen von einem
Unteroffizier und
6-9 Mann, sogen.
Kosakenposten, vorschieben, die einen lebhaften Patrouillengang unterhalten.
Alles, was
die
Posten in Bezug auf den Feind wahrnehmen, meldet ein Mann an die
Feldwache; zeigt sich eine
Annäherung des Feindes, die
einen
Angriff mit Sicherheit erwarten läßt, so schießt der
Posten, um die
Feldwache zu avertieren, der andre
Posten eilt zur
Feldwache, um zu melden. In neuerer Zeit verbindet man an den wahrscheinlichen Angriffspunkten stehende
Posten, namentlich,
wenn sie weit vorgeschoben sind, durch tragbaren Vorposten
telegraphen mit der
Feldwache und diese mit dem
Pikett und
Gros.
Die Rücksicht auf die Schlagfertigkeit der Truppe während des Marsches erfordert, daß sie nicht beständig gefechtsbereit sei; sie sondert deshalb kleinere Abteilungen ab, welche vorausmarschieren und nachfolgen, Avantgarde und Arrieregarde, und den S. ausüben. Auch die Avantgarde schiebt wieder zu ihrer Sicherheit eine kleinere Abteilung, die Vorhut (Vortrab), vor, die, wenn es das Terrain irgend gestattet, aus Kavallerie in Stärke [* 5] von 1-2 Eskadrons gebildet wird und das Terrain vorwärts aufzuklären und möglichst frühzeitig Nachrichten vom Feind einzubringen hat.
Die Vorhut zerfällt in Haupttrupp, Vortrupp, Seitenpatrouille und Spitze. Letztere, 2 Mann und 1 Führer, marschiert auf oder dicht neben der Straße; ihr folgt der Vortrupp in etwa ein Viertel der Stärke des Haupttrupps. Zur Aufklärung des seitlichen Terrains werden vom Vortrupp eventuell nach rechts und links Seitenpatrouillen, in sehr unübersichtlichem Terrain stärkere Seitentrupps entsendet. Stößt die Vorhut auf den Feind, so muß sie langsam fechtend zurückweichen, um dem Gros Zeit zu gewähren, sich in Gefechtsbereitschaft zu setzen.
Lang auseinander gezogen marschierende Truppen lassen kleine Abteilungen, die Seitendeckungen, nebenher marschieren, welche wieder Spitze und Seitenpatrouillen aussenden. Auf dem Rückzug formiert die Arrieregarde zu ihrer Sicherung aus 1-2 Eskadrons eine Nachhut, die sich wieder in Haupttrupp, Nachtrupp, Seitenpatrouille und Spitze teilt. Auch beim Vormarsch formiert man eine kleine Nachhut aus Kavallerie. Von armierten Festungen werden an besonders wichtigen Punkten des Vorterrains, die bereits im Frieden hierzu bestimmt wurden, Feldwachen mit Vorposten derart ausgestellt, daß sie in einer zusammenhängenden Kette die Festung [* 6] umgeben, um das Herannahen des Feindes wie dessen Bewegungen oder Unternehmungen an irgend einer Stelle sofort mittels optischer oder elektrischer Telegraphen [* 7] der Festung mitteilen zu können. Meist sind ihre Stellungen fortifikatorisch zur Verteidigung eingerichtet oder auch Schützenlöcher oder Schützengräben angelegt.
Vgl. »Der S. für die Kavallerie« (Potsd. 1873);
v. Nickisch-Rosenegk, Studien über Patrouillendienst (Berl. 1876);
v. Loë, Felddienst der Kavallerie (3. Aufl., Bonn [* 8] 1876);
»Der Vorposten
dienst u.
Dienst in
Biwaks u.
Kantonnements« (Potsd. 1873);
s. Dampfkessel, ^[= (hierzu Tafeln "Dampfkessel I u. II"), Apparate, in welchen Wasserdampf zum Betrieb ...] [* 9] S. 452.
Laterne, welche den Bergmann vor den schlagenden Wettern, die bei Annäherung eines offenen Lichts explodieren, schützen soll. Bei der S. ist die Flamme [* 10] von einem allseitig geschlossenen Cylinder aus engmaschigem (115 Öffnungen auf 1 qcm) Drahtgewebe umgeben und dadurch vollständig von der äußern Luft abgeschlossen. Das explosive Gasgemisch dringt zwar in die Lampe [* 11] ein und entzündet sich in derselben; allein die Flamme schlägt nicht durch das Drahtgewebe nach außen, weil ihr ¶
durch das Metall zu viel Wärme [* 13] entzogen wird. Bei der Erfindung der S. durch Davy (1816) glaubte man in ihr ein absolut sicheres Schutzmittel gegen die gefährlichen Explosionen in den Gruben gefunden zu haben; bald aber zeigte es sich, daß sich die Flamme durch das Gitter fortpflanzt, wenn die Lampe von einem starken Luftzug (mehr als 1,5-2 m in einer Sekunde) getroffen wird. Häufig haben auch die Bergleute die blaue Flamme, welche bei Gegenwart schlagender Wetter [* 14] in der Lampe entsteht, nicht beachtet, und wenn dann eine S. geöffnet wurde, um an der Flamme etwas zu ändern, so erfolgte die Explosion.
Man hat deshalb Lampen [* 15] konstruiert, die beim Öffnen erlöschen, und solche, die nur mit Hilfe eines starken Magnets geöffnet werden können. Es bleibt indes immer noch die Gefahr, daß von mehreren Bergleuten einer mit einer defekten Lampe versehen ist, und die bis jetzt noch zahlreich genug vorkommenden Explosionen beweisen, daß auch die strengste Kontrolle keinen sichern Erfolg hat. Vielmehr hat man jetzt eingesehen, daß die S. bisweilen die Gefahr vergrößert, indem sie gestattet, daß viele Arbeiter sich in schlagenden Wettern aufhalten, wo dann das Schicksal aller von einem kleinen Fehler einer einzigen Lampe abhängig ist. Es existieren sehr viele Konstruktionen, doch hat bis jetzt keine allgemeine Geltung sich verschafft.
Müselers Lampe erlischt in schlagenden Wettern und bei starker Bewegung, so daß die Arbeiter gezwungen sind, einen gefährlichen Ort sofort zu verlassen. Diese Lampe ist etwas kompliziert und leuchtet wenig, besonders nach oben, verbrennt aber nur wenig Öl und ist in Belgien [* 16] viel verbreitet. Neuere Untersuchungen haben festgestellt, daß sich die Flamme der schlagenden Wetter durch das Drahtgewebe nach außen hin fortpflanzt, wenn die Luft durch einen Schuß od. dgl. stark erschüttert wird.
Diese Beobachtung erklärt viele Explosionen, deren Entstehung man bisher der Nachlässigkeit der Bergleute in der Behandlung der S. zuzuschreiben pflegte. Diese Verhältnisse haben dahin geführt, daß man die Gefahr jetzt mehr durch eine gute Ventilation als durch besondere Lampenkonstruktionen zu beseitigen sucht. Auch elektrische Sicherheitslampen sind mehrfach konstruiert worden. In neuerer Zeit hat man für Lagerräume, Spirituskeller etc. die gewöhnlichen Laternen zu Sicherheitslampen umgestaltet, indem man alle Öffnungen mit Drahtgewebe verschloß. Hierbei ist nur darauf zu achten, daß die Glasteile der Laterne nicht zu leicht springen, und es empfehlen sich daher besonders gut gekühlte Kugellaternen zu diesem Zweck.