waren die
Russen bis zum Wiluifluß gekommen, und 1626 wurde
Krassnojarsk gegründet. 1627 erschienen sie an der
Angara, 1628 an der
Lena; 1632 ward
Jakutsk angelegt; 1633 gelangten sie nach
Kamtschatka. Langsamer drangen die
Russen im dichter bevölkerten und
gebirgigern
Süden vor: 1646 war der
Baikalsee erreicht, 1652 wurdeIrkutsk gegründet und 1656
Nertschinsk;
1699 endlich
wurde
Kamtschatka vollständig erobert.
Von 1708 datiert die Errichtung eines sibirischen
Gouvernements mit
Tobolsk als Hauptstadt; 1719 wurde
die
ProvinzIrkutsk gebildet, 1806 der
Posten eines sibirischen
Generalgouverneurs gegründet, 1822 ganz
S. in
Ost- und Westsibirien
geteilt. Die Besetzung der wichtigen
Amurprovinz und die Erweiterung der Küstenprovinz um die russische
Mandschurei wurde 1852 begonnen, staatsrechtlich von
China
[* 2] im
Vertrag von
Aigun und im
Traktat vom anerkannt.
Alexander, freigebiger Förderer der Erforschung
Sibiriens und des
SibirischenEismeers, Sohn eines reichen
sibirischen Grubenbesitzers, studierte in Zürich
[* 8]chemische Technologie, machte dann einen
Versuch, technische
Fabriken in
Sibirien zu gründen, hatte damit aber keinen Erfolg und unterstützte nun die hydrographischen Untersuchungen
seines Heimatlandes.
Als er 1875 von
NordenskjöldsUnternehmung nach dem
Jenissei hörte, stellte er demselben sogleich 25,000
Rubel zur
Verfügung und beteiligte sich auch bei den späternUnternehmungen in voller Würdigung der für
sein Vaterland zu erwartenden Vorteile in freigebiger
Weise. Im
Sommer 1880 unternahm S. selber eine
Reise von
Malmö
[* 9] aus in
einem dort auf seine
Kosten gebauten Flußdampfer durch den
Matotschkin Schar in die Karasee, gelangte aber nur bis
KapMateSole und mußte in die Gyldabai zwischen Ob und
Jenissei einlaufen, ging dann den
Jenissei aufwärts und
erreichte auf
Schlitten 1881
Tobolsk. 1882 ließ er die
Angara auf ihre Schiffbarkeit untersuchen und erhielt ein
Privilegium
für Schleppdampferfahrt auf diesem
Fluß. 1884 untersuchte er die
Route über den nördlichen
Ural, durch welche das
System
derPetschora mit dem des Ob verbunden wird, ebenso den schon von alters her bekannten Weg über den Schtschugorskij
Wolok zum Dorf Schtschekurjinskoje. Seitdem
ist er unermüdlich thätig für die Auffindung und Verbesserung von Handelswegen
in
Sibirien.
Johann, Zeichner in
Nürnberg,
[* 10] wo er 1611 starb. Er gab ein großes Wappenbuch (neu hrsg.
und fortgesetzt von Hefner, Grenser u. a., Nürnb. 1854 ff.)
und ein Stick- und Spitzenmusterbuch heraus, welches seit 1597 in verschiedenen
Ausgaben erschienen und in neuerer Zeit mehrfach
(Berl. 1874 u. 1885) durch
Photolithographie nachgebildet worden ist.