und Kalkbrennerei.
Kupfer
[* 2] kommt auf Fetlar vor. Der
Handel mit den Landesprodukten und der
Verkehr mit den
Walfisch- und Heringsfängern
sind nicht unbeträchtlich. Die Hauptinseln sind
Mainland,
Unst und
Yell (s. d.). Die S. sind reich an vorgeschichtlichen
Denkmälern
(Cairns, Tumuli, Piktentürmen oder Broughs) und unterirdischen
Wohnungen. Sie kamen 1469 durchHeirat an
die schottische
Krone und bilden mit den Orkneyinseln eine
Grafschaft.
Vgl. Cowie, Shetland (3. Ausg., Edinb. 1880);
Tudor,
The
Orkneys and Shetlands geology, flora etc. (Lond. 1883);
South (spr. schihlds),Stadt in der engl.GrafschaftDurham, an der Mündung des
Tyne, hat
Kessel-,
Anker- und Kettenschmieden, Seilerbahnen, Segeltuchfabriken,
Glashütten und
Töpfereien, chemische
Fabriken, Schiffswerften
und (1881) 56,875 Einw. Einschließlich
NorthShields besaß die Stadt 1889: 412 Seeschiffe von 141,478
Ton. und 320 Fischerboote.
Die Einfuhr belief sich (1887) auf 753,555 Pfd. Sterl.,
die Ausfuhr auf 876,687 Pfd. Sterl.
Dampffähren verbinden die Stadt mit dem gegenüberliegenden
NorthShields (s.
Tynemouth).
(spr. scheir, in
Zusammensetzungen dagegen schir, v. sächs. sciran, trennen),
eine seit dem 8. Jahrh. in
England eingeführte Bezeichnung für die allmählich entstandenen Unterabteilungen der angelsächsischen
Königreiche, später auch in
Schottland eingeführt und gleichbedeutend mit
County
(Grafschaft). An der
Spitze derShires stand
früher ein Ealdorman
(Earl,
Graf), der mit dem
Bischof in den Versammlungen (S.-motes) den Vorsitz führte,
und dessen
Amt mit der Zeit erblich wurde. Die Shires wurden in
Hundreds
(Hunderte), Wapentakes (Wehrbezirke),
Lathes (in
Kent),
Rapes (in
Sussex),
Wards (in
Schottland) eingeteilt, lauter Abteilungen, die inzwischen ihre ehemalige Bedeutung verloren haben.
Jetzt wird das
WortS. in der
Regel dem
Eigennamen der betreffenden
Grafschaft angehängt.
(spr. schörli),James, engl. dramatischer Dichter, geb. zu
London,
[* 3] studierte in
Oxford
[* 4] und
CambridgeTheologie und wurde
Pfarrer in der
Nähe von St.
Albans. Nachdem er zur katholischen
Kirche übergetreten, ward er (1623)
Lehrer an der
Grammar School of St.
Alban's, ging aber schon nach zwei
Jahren nach
London und widmete sich hier der Bühnendichtung.
Die neugewählte Beschäftigung scheint für S. ziemlich einträglich gewesen zu sein und ihn den besten
Kreisen der
Gesellschaft,
auch der
KöniginHenrietteMaria, nahegebracht zu haben.
Jedenfalls beweisen seine
Stücke besondere Kenntnis des höhern gesellschaftlichen
Lebens. Von seinem
häuslichen
Leben wissen wir nur, daß er zweimal verheiratet war. S. wird als der letzte große
Dramatiker der Shakespeareschen
Zeit und als der
Übergang von dieser zu der entarteten
Schule jener Theaterdichter angesehen, welche um 1660 mit der
Restauration der
Stuarts aufblühten. Er erlebte den denkwürdigen an welchem fanatische
Bürger und
Soldaten
die
Theater
[* 5] niederrissen und die Aufführung von Theaterstücken für ein Kriminalverbrechen erklärt wurde.
Ungefähr 14 Jahre lang blieb dieses Verbot in
Kraft.
[* 6]
BeimAusbruch jener Rebellion fand S. Zuflucht bei dem
Earl von
Newcastle.
[* 7] Nachdem dann die
Sache des
Königs gesiegt hatte, kehrte er nach
London zurück, wo er sich nunmehr ziemlich
kümmerlich nährte, da er der unsittlichen
Richtung des neuen Theaterwesens nicht huldigen mochte.
Bald nach der großen Feuersbrunst
starb er in
London, an Einem
Tag mit seiner
Frau, Wir besitzen noch 33
Dramen von S., darunter:
»The traitor« und »The brother«,
welche für seine besten
Produktionen gelten. Sie zeichnen sich insgesamt durch ungezwungene Natürlichkeit der
Darstellung,
Reinheit der
Sprache
[* 8] und raschen, lebendigen Entwickelungsgang, weniger durch Originalität der
Erfindung und
Kraft der Charakterzeichnung
aus. Eine neue
Ausgabe von Shirleys Werken mit litterarhistorischer
Einleitung besorgte
Gifford (mit Zusätzen
von
Al.
Dyce, Lond. 1833, 6 Bde.).
(poln.
Zytomierz), Hauptstadt des russ.
GouvernementsWolhynien, am Teterew, hat 10 griechisch-russische und 2 kath.
Kirchen, ein Bernhardinerkloster, eine
Synagoge, ein
Gymnasium, ein hebräisches Lehrerinstitut und 2 hebräische Buchdruckereien,
in denen die Hälfte der in Rußland gebräuchlichen hebräischen
Bücher gedruckt wird, und (1885) 55,875 Einw. Die Stadt
besitzt 33
Fabriken, aus denen
Leder,
Hüte,
Kleider und
Zucker
[* 9] in den
Handel kommen, und betreibt außerdem
einen lebhaften
Handel mit Landesprodukten. S. ist Sitz eines griechischen
Erzbischofs und des
Generalkommandos des 11.
Armeekorps.
Es war im
Mittelalter eine der bedeutendsten
StädteLitauens, wurde später Hauptstadt der Woiwodschaft
Kiew
[* 10] und 1778 mit Rußland
vereinigt; seit 1804 Gouvernementsstadt.
der lähmende Einfluß einer plötzlichen heftigen
Erschütterung, resp.
Verletzung
zahlreicher
Nerven
[* 11] oder einzelner großer Nervenstämme auf die
Herzthätigkeit, wahrscheinlich verbunden mit einer reflektorischen
Gefäßnervenlähmung, die eine plötzliche hochgradige
Hyperämie in dem erweiterten Stromgebiet der Abdominalgefäße u.
dadurch sekundäre, oft tödliche Gehirnanämie hervorruft.
und
Mungo
(Kunstwolle), ein
Material, welches durch
Auflösung von Wolllumpen in die ursprüngliche Wollfaser gewonnen
und jetzt vielfach als
Ersatz für
Naturwolle zu wollenen
Geweben verwendet wird. Obgleich durch dieses neue Rohmaterial die
Herstellung sehr billiger
Fabrikate möglich geworden ist, so steht der
Preis doch in keinem
Verhältnis
zu der sehr geringen
Qualität, welche sich daraus erklärt, daß die zur Verarbeitung gewonnenen
Fasern sehr kurz und spröde
sind. Zur Fabrikation der
Kunstwolle werden Wolllumpen nach der
Gespinstfaser, der Gewebeart, der
Appretur und nach derFarbe
und Feinheit gesondert, von
Nähten,
Knöpfen,
Haken,
¶
mehr
Schnüren etc. befreit und unter dem Namen Shoddy oder Mungo in den Handel gebracht, indem man zu Mungokunstwollen alle tuchartigen
Stoffe von kürzern Wollfasern, zu Shoddykunstwollen vorzugsweise ungewalkte Kammwollstoffe und Trikotagen sowie ungeschorne
Stoffe, wie LamaundFries, verwendet. Lumpen, die Pflanzenfasern enthalten, liefern das sogen. Extrakt, werden karbonisiert, d. h.
mit Schwefel- oder Salzsäure erwärmt, dann mit Alkalien behandelt und gespült.
Dadurch ist die Pflanzenfaser leicht zerreiblich geworden und kann von den wenig angegriffenen Wollfasern durch einfache mechanische
Prozesse getrennt werden. Die reinen Wolllumpen kommen sofort in einen mechanischen Entfaserungsapparat, dessen Hauptteil
ein Reißwolf ist. Dieser besteht aus einer Trommel von ca. 1 m Durchmesser, welche mit einer großen Zahl
spitzer Zähne
[* 13] versehen ist, rotiert mit 700-800 Umdrehungen in der Minute und zerreißt die Lumpen in ihre einzelnen Fasern.
Die erhaltenen Fasern haben eine Länge von 5-20 mm, die größte Menge derselben ist aber nur 8-10 mm lang. Die kürzesten
Fasern sind kaum noch zur Spinnerei tauglich und fallen wie Staub aus den Geweben heraus. Je nach der Länge der Fasern wird die
Kunstwolle mit mehr oder weniger Naturwolle im Schlagwolf und im Droussetwolf versetzt. Im übrigen wird die Mungowolle dann
wie gewöhnliche Streichwolle gesponnen. Gut verwendbar ist Mungogarn, mit Baumwolle
[* 14] oder feinen Woll-, resp.
Seidenfäden drilliert. Die Shoddywolle enthält oft so viele genügend lange Fasern, um ohne Zusatz von Naturwolle versponnen
werden zu können.