»Early voyages up and down
the
Mississippi by French explorers« (1861);
»The catholic church in colonial days« (1886);
»History of the catholic church in the
United States« (1889 ff., 5 Bde.)
u. a. S. gab außerdem noch die »Cramoisy series
of memoirs, relations etc. concerning the French colonies in America« (1857-68, 26 Bde.)
und eine ähnliche auf das spanischeAmerika
[* 6] bezügliche
Serie sowie eine Sammlung von
Grammatiken und Wörterbüchern
der Indianersprachen (1860-74, 15 Bde.) heraus.
(spr. schihr-),Stadt in der engl.
GrafschaftKent,
vor der Mündung des
Medway (s. d.) auf der nordwestlichen
Spitze derInselSheppey (s. d.), mit königl. Schiffswerfte,
Austernfischerei und Fischfang und (1881) 14,286 Einw. Vor S. liegt
gewöhnlich ein Teil der englischen
Flotte vor
Anker.
[* 7] S. wurde 1667 vom holländischen
Admiral de
Ruyter eingenommen.
[* 8] (spr. schéffild),Stadt im
Süden von
Yorkshire
(England), in dem Hallamshire genannten
Bezirk und am
Don, in den hier der Sheaf und drei andre
Bäche münden, ist fast immer in
Rauch gehüllt, und nur in den Vorstädten
kann man einigermaßen die frische
Luft und die schöne Gegend genießen. Unter den öffentlichen Gebäuden und
Anstalten verdienen Erwähnung die »alte«
Kirche aus dem 15. Jahrh., das alte
ManorHouse des
Herzogs von
Norfolk, dem fast die
halbe Stadt gehört, die Cutler's
Hall
[* 9] der 1624 gegründeten
Innung der Messerschmiede, die
AlbertHall für öffentliche Versammlungen,
eine
Markthalle, eine Kornbörse und ein
großes
Krankenhaus.
[* 10]
[* 8] (spr. schéffild),John, s.
Buckingham^[= # (spr. buckingham), 1) George Villiers, Herzog von, Günstling Jakobs I. und Karls I. von England, ...] 3).
(spr. schihl),RichardLalor, irischer
Agitator, geb. bei
Waterford, studierte die
Rechte und begann 1814 die
advokatorische
Praxis, widmete sich aber daneben litterarischen
Arbeiten und schrieb dieTragödien:
»Adelaide«,
[* 12] »The apostate«, »Bellamira«
und »Evadne«. 1822
schloß er sich an
O'Connell an, dessen
Agitationen für die
Emanzipation der Katholiken und für die Aufhebung
der
Union zwischen
England und
Irland er eifrig unterstützte. Nach der
Emanzipation der Katholiken wurde er 1829 für Milbourne
Port in das
Parlament gewählt, wo er bald als einer der bedeutendsten Redner bekannt war. Er milderte
allmählich seine
Angriffe gegen die englische
Politik, näherte sich der Whigregierung und nahm von derselben im
Februar 1838 das
Kommissariat des Greenwichhospitals und 1839 das
Amt des Vizepräsidenten im Handelsamt mit einem Sitz im
GeheimenRat an, welchen
Posten er später auf kurze Zeit mit dem des Judge Advocate
General (Justizminister für
Schottland) vertauschte,
worauf er von seinen
Agitationen zurücktrat.
Durch den Rücktritt der
Whigs im
August 1841 büßte auch S. seine
Stellung ein, worauf er für Dungarvon ^[richtig:
Dungarvan]
ins
Parlament gewählt ward. Bei dem großen Staatsprozeß gegen die
Häupter der Repealassociation 1843 verteidigte
er mit Erfolg seinen alten Genossen
DanielO'Connell. Als die
Whigs nach Abschaffung der
Korngesetze die Regierungsgewalt wieder
übernahmen, erhielt S. im Juli 1846 die Münzmeisterstelle, und nach Aufhebung dieses
Amtes ward er 1850 Gesandter in
Florenz.
[* 13] Hier starb er Von seinen litterarischen
Arbeiten sind noch die geistreichen
»Sketches of the
Irish bar« (Lond. 1855, 2 Bde.)
hervorzuheben. Seine
Reden etc. gab
Mac Nevin heraus (2. Aufl., Lond. 1860, mit
Biographie).
SeinLeben beschrieb
Mac Cullagh (Lond.
1855, 2 Bde.).
Percy Bysshe (spr. bisch schélli), engl.
Dichter, geb. zu Fieldplace in der
GrafschaftSussex als Sprößling einer altadligen, reichbegüterten
Familie, verlebte
seine Kindheit auf dem Landsitz seines
VatersSir Timothy
S. und besuchte später die
Schule zu
Eton, wo sich seine
Neigung zur
Poesie, zugleich aber auch ein melancholischer Zug
entwickelte, genährt durch das strenge und einförmige
Leben jener mönchisch-aristokratischen
Schule, das einen tiefen
Eindruck auf den fast krankhaft reizbaren
Knaben machte.
Schon
in seinem 16. Jahr schrieb er zwei
Romane: »Zastrozzi« und »St.
Irvyne«. Wegen irreligiöser
Ansichten aus jener Anstalt
¶
mehr
verwiesen, bezog er die UniversitätOxford,
[* 15] bereits erfüllt von Abscheu gegen die Grausamkeit und Bigotterie, die, wie er
meinte, alle Beziehungen des zivilisierten Lebens erfüllte. Hier studierte er Spinoza, fiel aber bald völligem Skeptizismus
anheim und bekannte ohne Scheu seine freigeistigen Ansichten, über die er sogar zu Disputationen aufforderte. Hume
ward sein Evangelium, und noch vor Ablauf
[* 16] seines zweiten Studienjahrs schrieb er ein Büchlein: »The necessity
of atheism«, infolgedessen er von der Universität verwiesen ward.
Auch sein Vater sagte sich gleichzeitig von ihm los. Dem Zweifel einmal verfallen, warf sich S. auf das Studium der Metaphysik,
um Gott zu suchen, den er in den Zuständen der Menschheit nicht fand, und der Glaube an die unbegrenzte,
aber künftig schon auf Erden erreichbare Vervollkommnung des Geschlechts, an eine Zukunft, wo die »Erde des Himmels Wirklichkeit«
sein würde, wurde seine Religion. Erst 18 Jahre alt, schrieb er sein Gedicht »QueenMab«, das Byrons Bewunderung,
im übrigen aber wegen der darin enthaltenen atheistischen Grundsätze großen Anstoß erregte.
Seine mit der von ihm aus der Pension entführten Miß Harriet Westbrook, der Tochter eines Londoner Kaffeewirts, eingegangene
Ehe war nicht glücklich und wurde schon nach drei Jahren wieder gelöst. Um seine erschöpfte Gesundheit wiederherzustellen,
unternahm S. 1814 eine Reise nach dem Kontinent und verweilte längere Zeit am Vierwaldstätter See. Die
nächsten Jahre verlebte er wieder in London,
[* 17] mit medizinischen Studien beschäftigt, meist in bitterer Not; indes fiel ihm
später gesetzlich ein Lehnsgut zu, dessen Ertrag er für eine Jahresrente von 1000 Pfd. Sterl. seinem Vater abtrat, und
er lebte nunmehr ohne Nahrungssorgen. 1816 ging er eine zweite Ehe ein mit MißMary Wollstonecraft Godwin, der Tochter WilliamGodwins (s. Godwin 1 u. 2), und lebte mit ihr den Sommer über an den Ufern des GenferSees in einem Landhaus nahe der VillaDiodati,
welche Byron bewohnte, mit dem er hier das innigste Freundschaftsbündnis schloß.
Erst 14 Tage später wurde der Leichnam aufgefunden; LordByron ließ denselben am Ufer in antiker Weise feierlich verbrennen und
die Asche auf dem Kirchhof der Protestanten zu Rom neben der Cestiuspyramide bestatten. S. besaß ungemeine
Kenntnisse fast in allen Fächern des menschlichen Wissens, dabei tiefen Scharfsinn und großen Geschmack; aber das Schwanken
seines Geistes und der Kampf seiner Philosophie mit der Poesie um die Oberherrschaft in den Leistungen des Dichters gestatteten
ihm nicht, seinen Gedichten durch innere Ruhe die nötige Vollendung zu geben.
Auch fehlt seiner Poesie zu sehr das sinnliche Element. Gleichwohl ist nicht zu leugnen, daß er als Dichter der ernsten Betrachtung
an intensiver Wärme
[* 24] des Gefühls und
Adel der Sprache
[* 25] seine Vorgänger und Nachfolger auf diesem Gebiet weit übertrifft. Dabei
hatte er tiefes Gefühl für alles Edle undGroße, und der Lauterkeit seines Charakters lassen selbst seine
Feinde Gerechtigkeit widerfahren. »Den Traum eines Romans, eine Geschichte von Geheimnis und Kummer« nennt R. Chambers das Leben
des Dichters.
Von Shelleys zahlreichen Dichtungen sind außer der an schönen Stellen reichen »QueenMab« noch hervorzuheben: »Alastor, or the
spirit of solitude« (1816),
die Schilderung seiner selbst, eine tiefsinnige Elegie, welche in glühenden
Farben die Reize der Natur und die Qualen einer leidenschaftlich kämpfenden Dichterseele besingt;
Unter seinen kleinern lyrischen Gedichten sind »To a sky lark«, »The cloud« und »The
sensitive plant« die schönsten und berühmtesten. Nachdem S. bei seinen Lebzeiten von seinen Landsleuten mit seltenem
Haß verfolgt und mißachtet worden, wird ihm gegenwärtig die gebührende Bewunderung in immer weitern Kreisen zu teil. Von
den zahlreichen Ausgaben seiner »Poetical works« sind die besten:
die von seiner Witwe besorgte (1839, 4 Bde., u.
öfter; mit den Briefen und Essays, 1854),
von Forman (1880, 8 Bde.).
Ins Deutsche
[* 26] wurden die Dichtungen übersetzt von Seybt (Leipz. 1844), in Auswahl von Strodtmann (Hildburgh. 1866, 2 Bde.);
die »Cenci« von Adolphi (Stuttg. 1837). Shelleys Biographie schrieben unter andern Medwin (1847, 2 Bde.),