1863 als
Direktor der
Akademie nach
Proskau zurück, von wo er 1881 an das landwirtschaftliche
Institut nach
Berlin
[* 2] berufen wurde. 1889 trat
er in den
Ruhestand. S. zählt zu den hervorragendsten Vertretern der modernen
Landwirtschaft, welche er als rationell-empirische
Wissenschaft vermöge seiner genauen Kenntnis der
Naturwissenschaften und der allgemeinen wirtschaftlichen
Gesetze sowie seiner speziellen
Erfahrungen in der landwirtschaftlichen
Praxis wesentlich förderte.
Den
Schwerpunkt
[* 3] seiner Forscherthätigkeit legte er in das Gebiet der
Tierzucht, für welche seine
Arbeiten epochemachend geworden
sind. Er schrieb: »Über Tierzüchtung und die dabei zur Anwendung kommenden
Grundsätze« (Berl. 1859);
von welchem im darauf folgenden Jahr eine französische Übersetzung zu
Paris
[* 6] erschien. Nachdem
der
Verdacht der Autorschaft auf ihn gefallen, flüchtete er für einige Zeit nach
Malta. Der Umschwung des
Jahrs 1848 führte
ihn nach
Neapel zurück, wo er 1½
Monate lang die
Geschäfte des Unterrichtsministeriums leitete. Nach
eingetretener
Reaktion (1849) wurde er verhaftet; 1852 wurde ihm das Todesurteil gesprochen, dasselbe aber im Weg der
Gnade
in lebenslängliche Kerkerhaft verwandelt, aus der er 1859 durch die mutige
List seines
Sohns nach
London
[* 7] entkam. Im Gefängnis
hatte er sich mit einer Übersetzung des Lukian beschäftigt, die er später herausgab
(Flor. 1861-62, 3 Bde.).
Seit 1860 lebte er wieder in
Neapel, woselbst ihm zuerst das
Amt eines »Studieninspektors«, dann der Lehrstuhl der italienischen
Litteratur an der
Universitätübertragen wurde.
Von
Minghetti 1873 zum
Senator ernannt, starb
S. in großer
Armut zu
Neapel. Die ganze Eigenart
seines
Geistes verrät sich in dem bekannten litteraturgeschichtlichen Werk »Lezioni
di letteratura italiana« (Neap. 1867-72, 3 Bde.; 7. Aufl.
1882),
welchem das leidenschaftliche
Naturell des Neapolitaners eine außerordentliche Lebendigkeit des
Stils verleiht. Nach
seinem
Tod erschienen seine
Autobiographie »Ricordanze della mia vita« (Neap.
1876-80, 2 Bde.; 5. Aufl. 1881),
eine Sammlung seiner kleinern
Schriften (»Scritti vari«, das. 1879) und
sein Briefwechsel (»Epistolario«, das. 1883).
(Setuval, bei den Ausländern auch St. Ubes, St.
Ives oder St. Yves), Hafenstadt in der portug.
ProvinzEstremadura,
DistriktLissabon,
[* 10] 30 km südöstlich von
Lissabon, an der Mündung des
Sado in die
Bai von S. des Atlantischen
Ozeans und an der
Bahnlinie Pinhal Novo-S., hat 5
Forts, zahlreiche Landhäuser mit
Gärten, ein
Theater,
[* 11] ein Denkmal des
hier gebornen Dichters
Boccage ^[richtig:
Bocage], ein
Arsenal, große Salzschlämmereien, Fabrikation von
Decken und
Leder, Weinbau,
Fischerei,
[* 12] wichtigen
Handel mit
Seesalz und
Wein und (1878) 14,798 Einw. Im
Hafen laufen durchschnittlich über 800
Schiffe
[* 13] mit
120,000
Ton. jährlich ein. S. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. In der
Nähe das auf einem
Berg 550 m ü. M.
gelegene
Kloster Arrabida mit Stalaktitenhöhle (besuchter Wallfahrtsort). S. gilt für das alte Cetobriga und ward nach der
Zerstörung durch die Araber von
Fischern wieder aufgebaut. 1755 litt die Stadt sehr durch ein
Erdbeben.
[* 14]
[* 15] Vorrichtung zur Herstellung des Typensatzes auf mechanischem Weg, oft verbunden mit einer Ablegemaschine,
d. h. einem
Apparat zum Auseinandernehmen der benutzten
Typen und zum regelmäßigen
Sortieren derselben in bestimmte
Fächer.
[* 16] Den Bewegungsmechanismus für die
Typen bildet meist eine
Klaviatur
[* 17] oder Tastenknöpfe; beim Niederdrücken der
Tasten öffnen
sich entsprechende Typenkanäle, die
Type wird frei und gelangt in eine Sammelrinne, wo sie sich mit den
nachkommenden zur
Zeile vereinigt, um sodann auf die erforderliche
Breite
[* 18] abgeteilt und ausgeschlossen, d. h. in den Wortzwischenräumen
abgeglichen, zu werden. Nach vielen vergeblichen Bemühungen (seit 1812) andrer konstruierte der dänische
SetzerChristian
Sörensen 1855 eine sehr brauchbare, gleichzeitig ablegende und setzende
Maschine,
[* 19] welche aber
Typen verlangte,
von denen jede einzelne
Gattung durch besondere
Einschnitte von der andern verschieden war. Bei der S. von Kastenbein dient
eine vierfach über- und hintereinander
¶
mehr
gestellte Klaviatur zum Anschlagen der Typen, welche in flachen Blechröhren nicht ihrer Dicke (mmmm), sondern ihrer Höhe ( ^[img])
nach aufgestellt sind, um dieselben möglichst zusammenzudrängen und solcherweise den von der Hand
[* 21] des Setzers zu durchlaufenden
Raum zu verringern; zwischen den Röhren
[* 22] und den Tasten befindet sich ein Schild
[* 23] mit Kanälen, die alle in
einer gemeinsamen Öffnung zusammenlaufen, durch welche die Typen in eine Sammelrinne treten, wo sie ein Hebelwerk nach Maßgabe
der sich bildenden Typenreihe (Zeile) fortschiebt, um von einem zweiten Arbeiter in Zeilen formiert zu werden.
Die Leistungsfähigkeit derselben beträgt ca. 6000-7000 Typen in der Stunde, je nach der Übung des setzenden Arbeiters. Hooker
in London, welcher die »The Clowes« genannte Maschine baute, setzte an die Stelle der Tastatur kleine Kupferplatten,
je eine für eine Type, die in ihrer Zusammenstellung deren Lage im Setzkasten wiedergeben. Jedes dieser Plättchen ist durch
eine elektrische Leitung mit einem Magnet verbunden, der hinter der die fragliche Type enthaltenden, nach vorn offenen Typenrinne
steht und deren unterste Letter jedesmal heraus- und auf ein endloses Band
[* 28] wirft, sobald der Arbeiter mit
einem an dünnem Draht
[* 29] befindlichen Metallstift, mit welchem er die Bewegungen des Setzens macht, das betreffende Plättchen
berührt und dadurch die Leitung schließt.
Vermittelst der endlosen, über Rollen
[* 30] nach vorwärts laufenden Bänder werden die Typen in eine Sammelrinne gebracht, wo sie
sich zu Wörtern vereinigen, um dann von einem zweiten Arbeiter in Zeilen abgeteilt zu werden. Die »Clowes«
eignet sich nur zum Setzen ohne Versalien, diese müssen vom Setzer mit der Hand eingeschaltet werden; in der Schnelligkeit ihrer
Leistungen bei versalienfreiem Satz, z. B. Englisch, übertrifft sie indes die Kastenbeinsche Maschine wesentlich.
Außer den genannten sind noch mehrere andre Konstruktionen bekannt geworden, zu allgemeiner Einführung
hat es aber bis jetzt noch kein System gebracht. Westcott in Amerika
[* 31] hatte zu Philadelphia
[* 32] (1876) eine Maschine ausgestellt,
bei welcher ein Schriftgieß- und ein Setzapparat verbunden waren, so daß die auf der Taste angeschlagene Type jedesmal gegossen,
das Ablegen somit ganz vermieden wurde; sie arbeitete jedoch zu langsam und inkorrekt, auch war ihr Mechanismus zu kompliziert.
Der Umstand, daß die Setzmaschinen immer nur für eine bestimmte Schriftgattung, höchstens zwei, benutzt werden können und
durch einen intelligenten Arbeiter oder Arbeiterin bedient werden müssen, ohne deren Thätigkeit wesentlich zu
vervielfältigen, hat ihrer allgemeinen Verbreitung bis jetzt im Wege gestanden.