Altertumskunde, mit Beiträgen der hervorragendsten vlämischen
Gelehrten (1855-63, 5 Bde.), hervorzuheben. Mitglied der
belgischen
Akademie (seit 1847) sowie der bedeutendsten gelehrten
GesellschaftenEuropas, starb S. in Moortzeele bei
Gent.
[* 2]
(Sarsche, franz. serge), mehrere
Arten seidener, halbseidener, kammwollener, fünf- u. siebenbindiger Atlasgewebe,
welche hauptsächlich zu Damenschuhen, Möbelüberzügen benutzt werden.
Quintus, röm.
Feldherr, geboren zu Nursia im Sabinerland, bahnte sich durch
Tapferkeit und Feldherrngaben
im
Kriege gegen die
Cimbern und
Teutonen und im
Bundesgenossenkrieg den Weg zu Ansehen und Ehrenstellen, schloß sich imBürgerkrieg
zwischen
Marius und
Sulla (88-82
v. Chr.) an die
Partei des erstern an, gab dieselbe aber 82, an ihrem
Glück verzweifelnd, auf
und wandte sich nach
Spanien,
[* 3] welches ihm von seiner
Partei als
Provinz bestimmt worden war, um hier den
Kampf gegen
Sulla fortzusetzen.
Er wurde von hier durch ein von
Sulla abgesandtes
Heer vertrieben und irrte nun eine Zeitlang mit einem
Haufen seiner
Getreuen an der
Küste von
Afrika
[* 4] und auf dem
Meer umher, kehrte aber 81 oder 80 auf die Einladung der Lusitanier
nach
Spanien zurück und schuf sich hier aus Eingebornen und römischen Flüchtlingen ein
Heer, mitdem er 80 dem
gegen ihn entsandtenL. Fufidius eine große
Niederlage beibrachte und sich auch dann, als 79
QuintusMetellusPius und 77 Gnäus
Pompejus mit großen
Heeren auf dem Kriegsschauplatz erschienen, unter wechselndem Kriegsglück behauptete, bis er 72 von Verschwornen,
an deren
SpitzeMarcusPerperna stand, ermordet wurde. Er hatte die Absicht, in
Spanien gleichsam ein neues
Rom
[* 5] zu schaffen, weshalb er daselbst einen
Senat von 300 Mitgliedern einrichtete und in
Osca
(Huesca) eine
Schule für die
Söhne
der vornehmsten
Spanier gründete, und wie seine
Tapferkeit und sein Feldherrntalent, so wird auch seine Geschicklichkeit,
die
Gemüter der Eingebornen durch
Milde und Einsicht zu gewinnen, rühmend anerkannt.
(Zorobabel), Sohn des Sealthiel, aus dem jüdischen Königsgeschlecht stammend, Anführer und Oberhaupt
der ersten, 537
v. Chr. aus dem
Exil zurückkehrenden
Juden, legte den
Grund zum neuen
Tempel
[* 6] und schlug den
Samaritanern die Bitte
um
Teilnahme an diesem
Bau ab.
(spr. sserwä),FrançoisAdrien, Violoncellist, geb. zu
Hal bei
Brüssel,
[* 8] begann seine ersten musikalischen
Studien als Violinspieler, bildete sich aber später auf dem
BrüsselerKonservatorium zum Violoncellisten aus und konnte als
solcher auf seinen in der
Folge unternommenen Kunstreisen in
Frankreich,
England,
Deutschland
[* 9] und Rußland Aufsehen erregen. 1848 nach
Brüssel zurückgekehrt, übernahm er am dortigen
Konservatorium die
Stelle eines
Lehrers des Violoncellspiels und starb nach
einer überaus erfolgreichen pädagogischen Wirksamkeit auf seinem Landsitz in
Hal. S. war
auch als
Komponist für
sein
Instrument thätig; seine
Kompositionen sind effektvoll und durchaus violoncellmäßig, können jedoch einen
höhern Kunstwert nicht beanspruchen. Von seinen
Söhnen war der ältere,
Joseph, geb. zu
Hal, gest. daselbst,
sein
Schüler und Nachfolger als
Lehrer des Violoncells am
BrüsselerKonservatorium, während der zweite,
François Matthieu,
sich als
Komponist ausgezeichnet hat und unter anderm für seine
Kantate»La mort du
Tasse« vom
Konservatorium
zu
Brüssel mit dem römischen
Preis gekrönt wurde.
(Buschkatze,
FelisServalSchreb.),
Säugetier aus der
Ordnung der
Raubtiere
[* 10] und der
Familie der
Katzen,
[* 11] ist 1 m lang,
mit 30-35
cm langem
Schwanz, 50
cm hoch, schlank gebaut, hochbeinig, mit zugespitzten
Ohren und einer dichten,
rauhen
Behaarung von hell fahlgelber, bisweilen auch grauer oder rötlicher Grundfarbe, die am Ende der
Gliedmaßen ins Reinweiße
übergeht.
Längs des
Scheitels und der obern Seite des
Halses treten vier schwarze, schmale
Binden hervor, welche vom
Widerrist
sich nach rückwärts und abwärts ziehen und allmählich in lange
Flecke übergehen, während die Seiten
schwarz getüpfelt sind.
Der
Schwanz zeigt 3-8 dunkle
Ringe. Übrigens scheint die Färbung sehr abzuändern. Der S. ist in
Afrika, besonders im
Süden,
weit verbreitet, fehlt auch nicht in
Algerien
[* 12] und findet sich wohl in allen afrikanischen Steppenländern. Er jagt
Hasen, junge
Antilopen und Geflügel und richtet in Hühnerställen oft große Verwüstungen an. Der
Sultan von
Sansibar
[* 13] stellt ihn als
Sinnbild seiner Macht lebend zur
Schau und verschenkt ihn an Würdenträger seines
Reichs. Das
Fell wird von den
Häuptlingen ostafrikanischer
Stämme als
Abzeichen königlicher
Würde getragen; es kommt unter dem
Namen afrikanische
Tigerkatze
auch nach
Europa.
[* 14] DasFleisch des Servals wird in
Ostafrika gegessen.
Jung gefangene
Tiere werden sehr zahm.