gegenwärtig der neunte
Monat, im altrömischen
Kalender der siebente (daher der
Name, von septem, sieben),
hat 30
Tage, erhielt von
Karl d. Gr. den
NamenHerbstmonat, weil in ihm der
Herbst seinen Anfang nimmt. Die
Sonne
[* 13] tritt im
S. in das
Sternbild derWage.
[* 14] Auf den 22. oder 23. S. fällt das Herbstäquinoktium (Herbstanfang). Die mittlere
Veränderlichkeit der
Temperatur, d. h. der Mittelwert von allen in einem möglichst großen
Zeitraum für den
Monat vorgekommenen
Abweichungen von der ihm zukommenden Mitteltemperatur, ist im S. geringer als im
August
und auch geringer als im
Oktober; sie beträgt im nordöstlichen
Europa
[* 15] 1,1, in den baltischen
Ländern 0,9, in
Deutschland
[* 16] 1,1,
in Westeuropa 1,1, in
England 0,9, in
Italien
[* 17] 1,0° C.
(Septennium, lat.), Zeitraum von sieben
Jahren. So ward die durch
Gesetz vom von der franz.
Nationalversammlung
festgesetzte siebenjährige Dauer von
MacMahonsPräsidentschaft der französischen
Republik S. genannt und die Dauer der
Präsidentschaft
in der
Verfassung von 1875 überhaupt auf 7 Jahre festgesetzt. Auch die Bewilligung der
Kosten für eine
Friedensstärke des deutschen
Heers von 402,000 Mann auf 7 Jahre (bis welche 1874 durch ein
Kompromiß der
Nationalliberalen
mit der
Regierung erfolgte, nennt man S.; dasselbe wurde 1880 und 1887 erneuert und durch das letztere die Friedensstärke
bis 1894 auf 468,000 Mann festgesetzt.
bei den alten Griechen ein zur
Erinnerung an die
Tötung des
DrachenPython durch
Apollon
[* 27] in
Delphi alle neun
Jahre gefeiertes
Fest. An demselben wurde der ganze Hergang, die Ermordung des
Drachen, die
Flucht,
Buße
und Rückkehr des
Gottes, dargestellt, wobei diesen ein auserlesener
Knabe, dessen beide Eltern noch am
Leben waren, vertrat.
(Sephthämie,Ichorrhämie,
Faulfieber, Jauchevergiftung), keine selbständige
Krankheit, sondern ein
Komplex
von schweren fieberhaften, typhoiden Allgemeinerscheinungen, welcher durch reichliche
Aufnahme von
Bakterien und Fäulnisprodukten
(giftigen
Ptomaïnen) ins
Blut hervorgebracht wird. Die S. ist also der unglückliche,
¶
mehr
meist tödliche Ausgang der Wundfieber, im weitern Sinn auch mancher ansteckender Krankheiten. Vom Eiterfieber (Pyämie) unterscheidet
sich die septische Vergiftung durch den Mangel anatomisch nachweisbarer Erkrankungsherde. Die Behandlung fällt zusammen mit
derjenigen der Grundkrankheit. - Unter den Haustieren entwickelt sich die S. am häufigsten bei Pferden, Rindern und Schafen,
und zwar werden die Bakterien, welche die Fäulnisprodukte erzeugen, mit dem Futter oder durch eine Wunde
aufgenommen.
Die Pferde
[* 29] zeigen starken Verfall der Kräfte, Eingenommenheit des Kopfes, stieren Blick, Fieber, bedeutende Frequenz des Pulses,
der an der Kinnbackenarterie oft unfühlbar wird. Die Futteraufnahme ist gering oder ganz aufgehoben, und die Pferde
pflegen anhaltend zu liegen. Das Atmen ist gewöhnlich normal oder in geringem Grad beschleunigt. Die Krankheit verläuft,
abgesehen von seltenen Ausnahmefällen in 2-4 Tagen stets tödlich. Rinder
[* 30] erkranken nicht selten an S., die fast immer einen
äußerst rapiden Verlauf nimmt.
Zuweilen sterben die Tiere plötzlich, ohne daß vorher irgend welche Symptome wahrgenommen wurden. Der
Tod ist in solchen Fällen auf eine durch die Blutvergiftung bedingte Paralyse des Herzens zurückzuführen. Bei Schafen ist die
S. in den letzten Jahren häufiger als früher bei der Zucht edler Wollschafe beobachtet worden, woran offenbar die Verwendung
von schlechtem Futter die Schuld trägt. Die Ausbildung der Krankheit vollzieht sich schnell; die Tiere lassen
vom Futter ab, zeigen eine leichte Aufblähung des Magens, liegen anhaltend, stehen träge auf und sondern sich gewöhnlich
von der Herde ab. Die Veränderungen in den Kadavern sind weniger auffällig als bei Pferden und Rindern.
Die Beurteilung der S. ist nach vorstehenden Angaben bei allen Tieren ungünstig. Nur bei den in geringem
Grad erkrankten kann eine Heilung in Aussicht genommen werden. Vorteilhaft für die Behandlung ist die Unterbringung der kranken
Tiere in gut ventilierten Stallräumen und Abreibung der Haut
[* 31] mit kaltem Wasser oder verdünntem Spiritus.
[* 32] Innerlich ist Quecksilbersublimat
in starker Verdünnung oder Glaubersalz in großen Dosen zu versuchen. Bei Schafen, wo die S. in einer Herde
oft monatelang herrscht und von Zeit zu Zeit einzelne Tiere hinrafft, ist zugleich zur Vorbauung auf eine Änderung des Futters
und auf Reinigung des Stalles Bedacht zu nehmen.