rechter Nebenfluß der
Bode, entspringt bei
Günthersberge im Unterharz, fließt zuerst in nordöstlicher, zuletzt
in nordwestlicher
Richtung und mündet unterhalb Hedersleben im preußischen Regierungsbezirk
Magdeburg.
[* 2] Bis zu ihrem
Austritt
aus dem
Harz bei Meisdorf bildet sie das 22 km lange Selkethal, das, von schön bewaldeten
Bergen
[* 3] und pittoresken Felsenmassen
eingeschlossen, in immer neuem
Wechsel die anmutigsten Landschaftsbilder darbietet. Hauptpunkte sind: die
Burgen
[* 4]
Falkenstein
und
Anhalt,
[* 5] das Jagdschloß Meiseberg, das
HüttenwerkMägdesprung und
Alexisbad. Zwischen den letztgenannten
Orten durchzieht
das
Thal
[* 6] ein Teil der
EisenbahnGernrode-Harzgerode.
Grafschaft im südöstlichen
Schottland, 674 qkm (12,2 QM.) groß mit (1881) 25,565 Einw., ist gebirgig und reich an malerischen Naturschönheiten (höchster
Gipfel:
EttrickPen, 672 m hoch). Der Hauptfluß ist der
Tweed, der hier den
Ettrick und Yarrow aufnimmt. Das
Klima
[* 7] ist rauh,
der
Boden nicht besonders fruchtbar. Ehemals fast ganz mit
Wald bedeckt, bildete die
Grafschaft gleichsam nur einen großen
Wildpark der
Könige von
Schottland. Mit den Wäldern ist auch das
Wild verschwunden; dafür weiden jetzt
zahlreiche
Herden von
Kühen,
Schafen und kleinen schottischen
Pferden auf den schönen
Triften. Die
Schafe
[* 8] der
Selkirk- und Cheviotrasse
sind berühmt wegen ihrer feinen und langen
Wolle; diese bildet nebst
Hämmeln und
Lämmern den Hauptausfuhrartikel
der
Grafschaft. Der
Ackerbau beschränkt sich auf etwas
Hafer
[* 9] und
Kartoffeln. Vom
Areal waren 1886: 9,0 Proz. Ackerland, 5,7 Proz.
Weide,
[* 10] 1,9 Proz.
Wald;
der Viehstand belief sich auf 2607
Rinder,
[* 11] 155,936
Schafe.
Die Wollindustrie ist von Bedeutung. Hauptstadt
ist
Selkirk.
[* 1] (lat., griech. Diphros),
Sessel,
Stuhl, kommt bei den Alten in verschiedener Form vor, teils mit Lehnen, teils
ohne solche. Die der letztern Art ruhten entweder auf vier senkrechten
Füßen, oder hatten sägebockartig gestellte
Füße
und konnten zusammengeklappt werden, da der Sitz aus Riemengeflecht bestand. Die im gewöhnlichen
Leben gebrauchten Lehnsessel
glichen im wesentlichen unsern heutigen
Stühlen und hatten häufig eine mehr oder weniger zurückgebogene Rücklehne (s.
Abbildung).
Gepolstert waren diese
Stühle nicht; man legte, um weich zu sitzen, auf den Sitz ein
Kissen und über die Lehne eine
Decke.
[* 28] Neben hölzernen
gab es auch solche von
Metall und vonElfenbein. S. curulis hieß im alten
Rom
[* 29] der mit
Elfenbein,
später auch mit
Gold
[* 30] ausgelegte Ehrenstuhl, der, aus
Etrurien zum
Gebrauch der römischen
Könige eingeführt, nachher als Auszeichnung
für die
Konsuln, Prätoren und die (nach ihm benannten) kurulischen
Ädilen diente. Vgl.
Thron.
[* 31]
Deputierter die politische Laufbahn und schloß sich an Cavour an. Bereits 1862 im MinisteriumRattazzi war er Finanzminister
(3. März bis 8. Sept.), zum zweitenmal bis unter Lamarmora; damals führte er die Vermögens- und die Mahlsteuer
ein, von denen die letztere ihm viel Verdruß bereitete und viele Angriffe zuzog. Im Dezember 1869 übernahm
er zum drittenmal im MinisteriumLanza das Finanzministerium und bemühte sich mit Erfolg, das Defizit aus dem Staatshaushalt
zu beseitigen; auch zeigte er sich in den übrigen politischen Fragen als einen tüchtigen, begabten und parlamentarisch geschulten
Staatsmann. Die Nichtberatung einiger neuer von ihm beantragter Steuervorlagen durch die Kammer bewog
ihn, mit dem ganzen Ministerium im Juli 1873 seine Entlassung zu nehmen, worauf er an die Spitze derOpposition trat. Nach dem
Sturz der Consorteria, der er als einer ihrer begabtesten Führer einst selbst angehört hatte, bemühte er sich 1876 eifrig,
aber ohne Erfolg, um eine Rekonstruktion der gemäßigten Partei. Er reorganisierte die Accademia dei
Lincei, deren Präsident er wurde, und gründete den Italienischen Alpenklub. Er starb in Biella.