der
Begriff, dessen
Erörterung Gegenstand der
Ontologie (s. d.), eines Teils der
Metaphysik, ist. Das S. wurde
im
Mittelalter als existentia dem
Wesen (essentia) entgegengestellt und als Ergänzung der Möglichkeit (complementum possibilitatis)
zur Wirklichkeit (actualitas) bezeichnet. Seit aber
Kant durch sein berühmtes
Exempel gezeigt hat, daß durch das S. zum
Wesen des
Dinges nichts hinzugefügt wird (»hundert wirkliche
Thaler sind nicht mehr und nicht weniger als hundert mögliche
Thaler«),
wird durch S. (nach
Herbart, im
Gegensatz zu
Fichte
[* 2] und dem
Idealismus) die absolute
Position, d. h. das von der Voraussetzung
eines Setzenden schlechthin unabhängige Gesetztsein eines (einfachen) Etwas als eines Seienden
(Realen),
ausgedrückt.
Die S., der kleinste, aber nächst dem
Rhône wichtigste unter den vier großen
FlüssenFrankreichs, wird bei Marcilly (von der
Mündung der
Aube an) schiffbar, von
Rouen
[* 6] an auch für die Seeschiffahrt zugänglich und hat sehr lebhafte
Dampfschiffahrt. Ihr Stromgebiet, welches ausschließlich
Frankreich angehört, beläuft sich auf 77,769 qkm (1412 QM.); den
natürlichen
Mittelpunkt des ganzen Seinebeckens bildet
Paris.
[* 7]
Dort mündet der größte Nebenfluß, die
Marne, wenig unterhalb
die
Oise, in ihren
Thälern konvergieren zahlreiche Land- und Wasserstraßen auf
Paris, von wo an der
Fluß
zahlreiche
Kurven beschreibt, somit langsamer fließt und höhere Schiffbarkeit erlangt.
Das
Departement Seine-Inférieure
(Niederseine), gebildet aus der obern
Normandie und zwar aus den
LandschaftenBray,
Caux und Teilen von Vexin und Roumois, wird östlich von den
DepartementsSomme und
Oise, südlich von
Eure, westlich und
nördlich vom
Kanal
(La Manche) begrenzt und hat einen Flächenraum von 6036 qkm (109,62 QM.).
Die
Küste wird von Kreidefelsen von ansehnlicher
Höhe gebildet, hat außer der Seinemündung keine
Buchten
und außer dem
Cap de la
Hève keine Vorsprünge.
Das Land besteht aus fruchtbaren
Thälern und bewaldeten
Hügeln und gehört zu den reichsten, bestangebauten, bevölkertsten
und industriellsten von ganz
Frankreich. Der Hauptfluß ist die Seine, welche den Südwesten des
Departements
durchfließt, aus demselben nur noch kleine Zuflüsse aufnimmt und hier mündet; außerdem wird dasselbe noch durch zahlreiche
Küstenflüsse bewässert, von welchen die Bresle,
Arques mit
Béthune,
Saane und Durdent die bedeutendsten sind.
Vgl. Corneille, La Seine-Inférieure industrielle et commercielle (Rouen 1873);
Bunel, Géographie du département
de la Seine-Inférieure (das. 1879).
Das Department Seine-et-Marne, gebildet aus Teilen von Isle de France, der Champagne, Brie und Gâtinais, grenzt nördlich an
die DepartementsOise und Aisne, östlich an Marne und Aube, südlich an Yonne und Loiret, westlich an Seine-et-Oise und hat einen
Flächenraum von 5736 qkm (104,18 QM.). Das
Land ist ziemlich eben, nur hier und da etwas hügelig, hat fruchtbaren Boden, wird vortrefflich angebaut und von der Seine
(mit Yonne, Loing und Yères) und der Marne (mit Ourcq, Petit-Morin und Grand-Morin) bewässert.